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Info: Auf Messers Schneide - Gratwanderung in den Südkarpaten

(Karpatentour Juli 1994 – Rumänien)

Grafik - Rumänien

Inhalt

  1. Fogarascher Gebirge
  2. Tagesetappen
  3. An-, Abreise
  4. Bücher
  5. Karten
  6. Verpflegung

1. Fogarascher Gebirge

Das Fogarascher Gebirge (Munții Făgăraș) - oder transsilvanische Alpen, wie es auch genannt wird - ist das höchste, felsigste und ausgedehnteste Gebirgsmassiv der Karpaten auf rumänischem Boden. Das Gebirge bildet den Zentralteil der Südkarpaten. Es hat eine Länge von etwas über 70 km und ist ca. 40 km breit. Im Westen begrenzt es der Olt-Durchbruch und im Osten das Gebirgsmassiv des Königstein (Piatra Craiului). Die höchste Erhebung ist der Moldoveanu (2544 m). Im Westteil des Gebirges erhebt sich der markante Gipfel des Negoi. Er ist mit 2535 m der zweithöchste Berg. Etwa 18 weitere Gipfel sind über 2000 m hoch. Vom Hauptkamm zweigen 34 kurze schroffe Grate nach Norden und 7 lange nach Süden ab.
Etwa 100 Seen beleben das Gebirgsmassiv. Auf dem Hauptkamm, der mit rotem Band gekennzeichnet ist, kann man auf gut sichtbaren, zum Teil gesicherten Wegabschnitten von Ost nach West oder von West nach Ost gehen. Die Strecke ist bei guter Kondition und normalem Wetter in sieben Tagen zu schaffen. Anfänger sollten das „Kirchendach“ über die Negoi-Hütte umgehen. Auf der Tour immer mit schlechtem Wetter - auch Schneefall - rechnen.

2. Tagesetappen

  Tag Datum von nach Zeit
(mit Pausen)
1 Mi 20.07.1994 (T) Z W
2 Do 21.07.1994 1 ¼ h, A; 4 ¾ h, W
3 Fr 22.07.1994 7 ½ h, W
4 Sa 23.07.1994 8 ½ h, W
5 So 24.07.1994 10 h, W
6 Mo 25.07.1994 9 ½ h, W
7 Di 26.07.1994 3 h, W
8 Mi 27.07.1994 7 ½ h, W
A = Anhalter, T = Taxi, W = Wandern, Z = Zug

Man kann auch von Hütte zu Hütte gehen und dort übernachten oder in deren Nähe zelten. Allerdings benötigt man für die Abschnitte Comisu-Sattel und Zârnei-Sattel ein Zelt.
Als Hütten stehen zur Verfügung: Urlea-Hütte (aufgegeben), Sâmbetei-Hütte, Podragu-Hütte, Bâlea-Hütte, Negoi-Hütte, Bărcaciu-Hütte, Suru-Hütte (abgebrannt) sowie Biwakstationen im Zârnei-Sattel, am Moldoveanu und Calțun See. Bei Wetterproblemen kann man zu den Hütten schnell absteigen.

3. An-, Abreise

Bahn: Ab Heimatort über Budapest - Curticii nach Brașov, (500 bis 600 DM).

Bus: Wer billig nach Rumänien reisen will, sollte sich nach Busunternehmen umsehen, die ab größeren deutschen Städten nach Rumänien fahren. Die Fahrten gehen meist bis Bukarest über Arad (von wo man den billigen Landestarif nutzen kann), Timișoara, Sibiu, Brașov.

Flugzeug: Flüge von Deutschland nach Bukarest-Otopeni ab ca. 600 DM. Von dort mit dem Bus/Taxi zum Nordbahnhof. Mit der Bahn weiter über Sinaia nach Brașov/Kronstadt. Sinaia, Bușteni und Predeal sind gute Ausgangsorte für Touren ins Bucegi-Gebirge. Von Brașov kann man auch Touren zum Hohenstein (Piatra Mare) und zum Schuler (Postăvarul) mit Schulerau (Poiana Brașov) unternehmen.

Von Brașov fährt man mit der Bahn bis Zărnești. Ab Bahnhof mit dem Bus bis zur Endstation an der Kirche (Biserica). Von dort aus heißt es 12 km laufen oder trampen (wenig Verkehr) bis zur Berghütte Plaiu Foii. Eine Alternative ist das Taxi (siehe Text).

Zurück geht es von Turnu Roșu mit dem Zug bis Sibiu (Hermannstadt). Will man mit dem Flugzeug zurück, nimmt man von Sibiu den Zug nach Bukarest über Brașov oder durch das Olttal über Râmnicu Vâlcea - Pitești. Bei der Rückreise mit dem Zug fährt man bis Brașov und weiter mit dem Nachtzug nach Deutschland.

4. Bücher

Im Verlag EDITURA SPORT - TURISM, Bukarest wurden einige Bücher der Reihe UNSERE BERGE auch in deutscher Sprache herausgegeben. Die Bücher geben für fast alle rumänischen Gebirge einen guten Überblick, mit genauer Wegbeschreibung und Karte. In rumänischen Antiquariat-Buchläden nachfragen.

Unsere Berge 32
Das Făgăraș-Gebirge
Reiseführer
Autoren Valentin Bălăceanu und Hedda Cristea
Verlag Verlag Sport-Turism, Bukarest
Ausgabe 1. Auflage
Jahr 1985
Sprache Deutsch
Seiten 300 mit Kartenskizzen
Format Taschenbuch

5. Karten

Karte Maßstab
1:230 000
1:45 000

Die Wanderkarte Munții Făgăraș (M 1:100 000) bekommt man mit etwas Glück in größeren Berghütten oder Touristenbüros im Land.

6. Verpflegung

Für die komplette Tour muss Verpflegung mitgenommen werden, da auf der hier beschriebenen Wanderung eine Übernachtung in den Berghütten nicht vorgesehen ist. In den Ortschaften ist es nicht immer möglich für eine Bergwanderung geeignete Lebensmittel zu erwerben, allerdings gibt es jetzt Brot zu kaufen. Als Notration empfehle ich Müsli. Auf der Gesamtstrecke ist zwar Wasser vorhanden, trotzdem sollte man ständig eine gefüllte Trinkflasche mit sich führen (1,5 - 2 Liter).
Zum Kochen ist ein Benzinkocher empfehlenswert, da andere Brennstoffe im Land kaum erhältlich sind.

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