(Karpatentour April 2009 – Tschechien)
1129 Meter hoch streckt sich der Radhošť in den strahlend blauen
Frühlingshimmel. Sein Gipfel ist der Legende nach Sitz des Radegast, dem Gott
der alten Slawen. In einer Höhle soll er sein Reich haben. Und Höhlen gibt es
auf dem Radhošť tatsächlich, nur für Besucher sind sie nicht
zugänglich. Doch jeder, der will, kann ihn heute sehen, fein in Granit gehauen
steht eine Skulptur des Gottes mit dem Löwengesicht auf dem Bergkamm zwischen
Gipfel und dem Erholungsort Pustevny.
Radegast galt bei den Slawen als Gott des Lichtes und der Sonne, aber auch des
Krieges, der Fruchtbarkeit und der Gastfreundschaft. Dafür sprechen seine
Streitaxt in der linken Hand und das Füllhorn in der rechten Hand. Nur der
Wasservogel auf dem Füllhorn scheint etwas geheimnisvoll. Vielleicht erinnert er
an den ursprünglichen Lebensraum der Slawen, in den sumpfig-feuchten Niederungen
der Flüsse Elbe und Oder jenseits der Berge im Norden.
Was ihn in die Berge zog, ist unklar, doch hier erfüllte sich sein Schicksal,
dargestellt auf einer anderen Skulptur. Unweit des Gipfels liegt ein gestürzter
Radegast zu Füßen der Slawenapostel Kyrill und Method, die im 9. Jahrhundert die
Slawen zum Christentum missionierten. Sie sollen den Gott auf dem Gipfel
vergraben und an seiner Stelle ein Holzkreuz errichtet haben - als Symbol des
Christentums.
Doch so leicht ist ein Radegast nicht zu stürzen. Er feiert sein Comeback als
Symbolfigur und dem Namen der hiesigen Biermarke. Er erfreut sich größter
Beliebtheit bei den Menschen. Jung und Alt pilgern heute zuhauf auf den Gipfel
zur Radegast-Statue, jeder Pfarrer müsste vor Neid erblassen.
Auch wir wollten dem Gott einen Besuch abstatten, immerhin fehlten mir noch der
tschechische Teil der Karpaten. Die Osterfeiertage boten sich an, für eine
Wanderung durch die Westbeskiden.
Diesmal hatten wir unsere Tour zu viert geplant. Helga und ich sowie unsere
Freunde aus Sachsen, Sabine und Hans-Jürgen. Als Start für unsere Wanderung
hatten wir Jablunkov gewählt. Ein Ort am Fuße der Mährisch-Schlesischen Beskiden
im Dreiländereck Tschechien, Polen und Slowakei. Von Deutschland fuhren wir über
Prag und Bohumin bis Jablunkov, trotz chronischer Verspätung der Züge klappte
die Fahrt ohne nennenswerte Zwischenfälle. Mal abgesehen davon, dass ich
versehentlich die Butter meiner Reiseverpflegung der Dame gegenüber auf die Hose
schnippte.
Als Treffpunkt hatten wir Jablunkov vereinbart, da Sabine und Hans-Jürgen das
Glück hatten, ein 29-EURO-Ticket zu ergattern und somit an einen bestimmten Zug
gebunden waren.
Quietschende Bremsen signalisierten uns die Endstation. Der Bahnhof liegt im
Ortsteil Návsí etwa einen Kilometer vom Zentrum Jablunkovs
gelegen. Wenn alles klappte, müssten die beiden eine Stunde später hier
eintrudeln.
Der Zug kam pünktlich. Leider war es schon recht spät, um zur Kolárova
chata Slávíč, unserer ersten Berghütte in den Beskiden,
aufzusteigen. Es war bereits sieben Uhr am Abend. Mit dem Bus fuhren wir noch
etwa 10 km bis ins Bergdorf Dolní Lomná. Hans-Jürgen las auf einem
Wegweiser „Kamenitý chata – 2 km“. Das hörte sich gut an, was uns das
Schild aber verschwieg, waren die zu bewältigenden Höhenmeter – knapp 400. Nach
etwa 40 Minuten flimmerte ein fahles Licht am Waldrand durch die bereits
fortgeschrittene Dämmerung.
Die Hütte strahlte eine gewisse Gemütlichkeit aus. Die Holzwände schmückten alte
Fotos und ebenso alte Ausrüstungsteile des Berg- und Skisports. Die junge Dame
im Gastraum sprach ein wenig Deutsch. So konnte sie uns mitteilen, dass die Hütte
noch nicht offiziell für Touristen geöffnet sei. „Die Nächste ist weiter oben,
auf dem Kamm. Etwa drei Kilometer“, versicherte sie uns. Egal wo die sich nun
befand, ich war nicht mehr gewillt, auch nur einen Schritt durch die Dunkelheit
weiterzulaufen. Und auch Helga, Sabine und Hans-Jürgen hätten lieber irgendwo
ihre Schlafsäcke ausgerollt, um die Nacht zu verbringen. Das schien auch der
Hüttenwirtin klar zu sein. Wir würden gefahren, meinte sie. Das klang interessant,
gegen eine Nachtfahrt auf dem Beskidenkamm hatte ich nichts einzuwenden. Aber
erst mal gab's noch was zum Abendessen eine Portion Bigos für jeden und ein
Bierchen – Marke Radegast.
Die Hütte, zu der wir chauffiert werden sollten, heißt chata Ostrý und
der Hüttenwirt war zufällig gerade mit seinem Geländewagen hier an der
Kamenitý chata und konnte uns mitnehmen. Drei Kilometer Fußweg, das heißt
20 Kilometer Fahrweg: runter ins Tal und dann wieder hoch. Wir quetschten unsere
Rucksäcke und uns selbst in den Wagen. Und über bucklige und vereiste
Forststraßen schaukelten wir in durchaus forschem Fahrstil über Berg und Tal
durch die Dunkelheit der Berghütte entgegen. Spät zwar, aber immerhin in einem
Bett traten wir die Nachtruhe an.
Am nächsten Morgen rutschten wir zwei Stunden lang über völlig vereiste Waldwege
zur Berghütte Kolárova chata Slávíč. Fast hätten wir
uns verlaufen, doch eine tschechische Wandergruppe wies uns den rechten Weg. Die
1925 erbaute Berghütte wird ganzjährig bewirtschaftet. Ein Wegweiser zeigt nach
Osten – 5 km bis zum Bergdorf Horní Lomná. Wir setzten unseren Weg
in die Gegenrichtung fort, geführt von der bekannten Karpatenkammmarkierung -
dem roten Band. Immer wieder ging es durch angetauten matschigen Schnee. Meine
Schuhe spielten da nicht lang mit, bald trieften sie wie ein Badeschwamm. Es war
eigenartig, der meiste Schnee lag noch auf den Forstwegen, die Hänge links und
rechts waren meist schon schneefrei. Es war Zeit für die Mittagspause, an einem
Holztisch mitten im Schnee mit Blick auf den höchsten Gipfel der
Mährisch-Schlesischen Beskiden, der 1323 m hohen Lysá hora (deutsch:
Kahlberg) dinierten wir mit allem, was die Rucksäcke hergaben: Kuchen, Salami,
Nüssen und Trockenfrüchte.
Am Malý Polom erreichte unser Wanderweg die Grenze zur Slowakei. Dieser
folgten wir bis zum Skigebiet Bílý Kříž
(deutsch: Weißes Kreuz). Kurz vor unserem Tagesziel machte Hans-Jürgen
Bekanntschaft mit einem tschechischen Wanderer, der ein wenig Deutsch sprach und
von unserer Laufleistung recht beeindruckt schien:
„Von Ostrý kommt ihr!? So weit! Oh sehr gut. Auch die Frauen? Ihr müsst
sie küssen!“
Dann gab es eine kurze Einführung in die Geschichte des Ortes
Bílý Kříž:
„Weißes Kreuz – sehr schön. Waren schon immer Deutsche hier – der Heydrich kam
oft.“
Dass man die alten Geister nie loswird, wunderte mich schon. Doch die Landschaft
um Bílý Kříž ist wirklich schön. Weit
reihten sich die bewaldeten Hügel am Horizont bis in die Slowakei. Wie der Ort
zu seinem Namen kam, berichtet eine Legende. Am Ende des 19. Jh. lebte hier eine
Frau mit ihrer Tochter. Mit siebzehn Jahren erkrankte das Mädchen und bekam
hohes Fieber. Alle Kräuter und Tränke, die man ihr gab, selbst das Bild der
Jungfrau Maria von Frýdek, welches ihr auf die Brust gelegt wurde, halfen
nicht. Nach zwei Tagen starb das Mädchen. Ihr zu Ehren soll an ihrem Heimatort
ein weißes Kreuz gestiftet worden sein.
Der Ort selbst erstreckt sich auf tschechischem wie auch slowakischem Gebiet.
Kleine verrottete Ferienbungalows erinnerten an glanzvollere Zeiten. Wir wählten
den slowakischen Teil im Berghotel Barón Kysuca. Die Zimmer waren billig
und es gab Goldfasenen-Bier. Auch konnten wir unsere Zimmer in Euros bezahlen,
da die Slowakei seit diesem Jahr den Euro als offizielle Währung eingeführt
hatte. Die Euros schienen den Slowaken noch Probleme zu bereiten. Der Hotelchef
hatte sichtlich Probleme, den Preis auszurechnen. Wieder und wieder flitzte sein
Stift übers Papier, Lippen murmelten etwas Unverständliches. Dann gab er es auf,
rief seinen Sohn. Nicht, dass dieser nun Kopfrechnen bewies: Er bediente sich
„moderner Hightech“ mittels eines Taschenrechners. Dann schien das Ergebnis zu
stimmen. Wir schulterten unsere Rucksäcke und folgten der Morgensonne in
Richtung Grúň. Nicht nur wir freuten uns über die warme
Frühlingssonne, mitten auf dem Waldweg lag flach an den Boden gepresst eine
Kreuzotter. Da sie noch ziemlich träge war, ließ sie sich in Ruhe anschauen.
„Wenn man schnell ist, kann man die jetzt hinterm Kopf packen“ schlussfolgerte
Hans-Jürgen. Auf Helgas Wunsch, es doch mal auszuprobieren, ließ er sich dann
doch nicht ein.
Um uns auf die Osterfeiertage einzustimmen, zauberte Hans-Jürgen aus seinem
Rucksack „Osterwasser“ in Form von vier kleinen Spaßmachern. Ich erwischte
Subotnik-Feige-Wodka-Likör. Über den Grúň-Gebirgskamm zieht sich
ein Asphaltband, links und rechts reihen sich Bauerngehöfte, Gast- und
Gästehäuser. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist die kleine Holzkapelle der
hilfreichen Jungfrau Maria aus dem Jahre 1890. Bereits 1773 ließ der
Landeigentümer, der Bauer Šimon Tomeček, hier ein Standbild der
Jungfrau Maria errichten. Die Einwohner der Gebiete Gruň, Rečice
und Turzovka hielten nun an dieser Stelle, an dem stark frequentierten Weg
zwischen Schlesien und der Slowakei, ihre Gebete und Andachten unter freiem
Himmel ab.
1847 ließ der Pastor von Borová, Jan Špaček, um die Statue
eine einfache Kapelle aus Holzbrettern errichten, um die Jungfrau Maria zu
schützen und den Gläubigen ein Dach über dem Kopf anzubieten. Der letzte Wille
1868 eines Schulfreundes Špaček's, der Pfarrer von Domaslovice,
Filip Habernal, war der Bau einer kleinen Kapelle, finanziert durch den Verkauf
seines Ackerlandes. Der Bau der Kirche wurde schließlich 1890 in Angriff
genommen. Der Zimmermann Stanislav Petroš aus Frýdek ließ die
Kirche im nordischen Stil errichten, im Einklang mit der hiesigen
Volksarchitektur, nach den Plänen des Baumeisters Heinrich. Die Kirche ist 17 m
lang, 10 m breit und der Kirchturm über der Eingangstür 20 m hoch. 1891 bekam
die Kirche 2 Glocken. Kirche und Glocken wurden am 1. Oktober des gleichen
Jahres eingeweiht. Altar und Kanzel sind ein Werk des Holzschnitzers Gavlas von
Sedliště und wurden vergoldet von Menšik von Frýdek.
Die Malereien des Malers Vašek von Frýdek stellen die Jungfrau
Maria dar. Im Mittelschiff ist ein Bildnis des „Guten Hirten“ von Riefeser aus
Tirol Gröden zu sehen. Die Orgel stammt von Rieger aus Krnova.
1959 bekam die Kirche Stromanschluss und das Schindeldach wurde in den 70ern
gegen eines aus Metall ausgetauscht. Am 8. Oktober 2002 erhielt die Kirche den
Status eines historischen Wahrzeichens. Gelegentlich finden Messen statt und am
Sonntag vor dem 24. Mai ist Feiertag – das Fest der Jungfrau Maria, der
christlichen Helferin.
Durch schattigen Fichtenwald stiegen wir ab zum Stausee Šance. Der See
auf etwa 500 m Höhe wurde Mitte der 1960er Jahre zum Schutz gegen Hochwasser
angelegt und dient zusätzlich als Trinkwasserspeicher für die Stadt Ostrava. Um
sein Südende herum ging es zum Hauptort der Region, Staré Hamry
(Althammer) – Mittagspause. Der Weiterweg war durchweg asphaltiert. Ein Stück
folgten wir noch der Hauptstraße entlang des Stausees, bis sich ein kleines
Sträßchen nach Westen wandte zum „Herz der Beskiden – Srdce Beskyd“. Zumindest
nannte sich unser Tagesziel so, ein Hotel bei dem Bergdorf Podolánky.
Was meine Wanderkarte nicht erwähnte, war die Tatsache, dass das Herz aufgehört
hatte, zu schlagen. Zwar warb ein Prospekt am Eingang sogar in Deutsch mit
Massagen, Schwimmbad, Sauna und anderen „Annehmlichkeiten für den Gast“. Doch
alle Türen waren verschlossen, niemanden konnten wir ausfindig machen. Obwohl
die Tische im Innern fein gedeckt waren und sogar ein Kronleuchter schummeriges
Licht spendete - als würde das Hotelpersonal jeden Augenblick eine Delegation
auserwählter Gäste erwarten. Was nun? Frustriert zogen wir von dannen. Helga
sprach ein Pärchen Mountainbiker an, um nach einer Alternative zu fragen. Auf
der Karte zeigten sie uns einen Platz im Dorf, da wäre es eventuell möglich,
eine Übernachtung zu bekommen. Wir probierten es. Das Haus war nicht schwer zu
finden. Auf dem Hof standen Bänke und Tische und im Schuppen war der Biertresen
untergebracht. „Der einzige Gast hier ist der Radegast“, spottete Hans-Jürgen.
Die Wirtsleute waren sehr um unser Wohl bedacht. Wir bekamen Halbpension, unser
Zimmer war die gute Stube im Obergeschoss mich Küchenzeile. Zum Abendessen
schleppte die Hausfrau eine riesige Schüssel Kartoffelsalat und einen Teller mit
Schnitzeln nach oben, der Hausherr installierte einen Heizkörper, damit es warm
würde, und brachte später noch diverse Getränke vorbei. Ich grämte mich nicht
mehr, dass das „Herz der Beskiden“ geschlossen hatte. Besser als diese Ferien
auf dem Bauernhof wäre es mit Sicherheit nicht gewesen.
Am nächsten Morgen begann der Aufstieg zum höchsten Punkt unserer Wanderung –
dem Radegast-Massiv. Morgennebel füllte das noch schneebedeckte Tal aus. An
einem kleinen Bergsee stand regungslos ein Schwarzstorch und ein Stück weiter
hockte eine fette Kröte am Wegesrand. Als dann die ersten Sonnenstrahlen durch
die Bäume blinzelten, wurde es doch recht warm. An einer Holzhütte mit
Grillplatz stellten wir unsere Rucksäcke ab. Zwei Typen hockten vor der Hütte -
neben einem Bierfass, das bis zum Rand in einem Schneehaufen steckte. Die beiden
ließen es sich gut gehen. In der Hütte hockten noch mehr Leute an einem Tisch.
Obwohl die Hütte das Flair einer Berghütte ausstrahlte, schien es doch keine
offizielle Touristenhütte zu sein. Aber man bot uns was zum Trinken an. Ein
Altrocker mit Lederweste und weißem Rauschebart zapfte das Bierfass im Schnee an.
Derweil erklärte uns sein Kumpel, dass hier gerade das Tatra-Team der
Paris-Dakar-Rallye verweilte. Der Rest der Gruppe würde Tramping machen. Ich
konnte mit dem Begriff Tramping leider nichts anfangen. Trampen wollten die
sicher nicht.
Mittlerweile war mein Bierglas voll. Der Rauschebart verschwand in der Hütte und
kam kurz darauf mit einem Tablett, vier Gläsern und einer Flasche Sliwowitz
zurück. Da man bekanntlich auf einem Bein nicht lang stehen kann, gab's gleich
noch einen Sliwowitz, dann sollten unsere Damen mit in die Hütte kommen.
Hier lernten wir einen ganz speziellen Osterbrauch kennen. Ostermontag versuchen
die Männer, den Frauen mit einem überdimensionalen Holzlöffel auf den Hintern zu
klopfen. Haben sie es geschafft, darf die Auserwählte ein buntes Bändchen an den
Löffelstiel binden. Glück, Gesundheit und Lebenskraft soll dies den Frauen
bringen. Helga und Sabine wurden nun auch Opfer des tschechischen Osterbrauchs,
was nicht nur ich ziemlich lustig fand. Immerhin konnten sie sich glücklich
schätzen, denn ein weiterer Brauch ist das Begießen der Frauen und Mädchen mit
Wasser.
Hans-Jürgen durfte uns im Gästebuch verewigen. Dann gab's noch mehr Bier und
Sliwowitz, diesmal Selbstgebrannter und dazu Countrymusik. Denn bei den Männern
handelte es sich um eine Countrygruppe. Mit Mundharmonika über Gitarre und Banjo
bis zum Kontrabass spielten sie sehr gekonnt und eingespielt ein Lied nach dem
anderen. Und jetzt wussten wir auch, welchem Zwecke die Hütte diente: Manchmal
kommen „normale“ Gäste zum Übernachten, so wurde uns erklärt, und oft würden
sich hier die Western-Fans treffen, wie an Ostern, um rustikal zu feiern und
gemeinsam Musik zu machen.
Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören – und wir mussten schließlich
weiter. Immerhin wartete unser Biergott auf uns. Wir verabschiedeten uns von den
Musikern und setzten unseren Weg fort in Richtung Radegast. Wir wanderten ab
jetzt auf dem Europäischen Fernwanderweg E3 – Schwarzes Meer – Iberische
Halbinsel (in Spanien auch als Jakobsweg bekannt). Allmählich ansteigend zog
sich ein Forstweg den Hang entlang. Bald zeigten sich wieder die ersten
Schneefelder. Ab und zu kamen uns Wanderer entgegen. Unterhalb des Berges
Certův mlýn – der Teufelsmühle – wendet sich unser Pfad nach
Westen zum Pustevny-Sattel. Hier soll einer Sage nach der Teufel versucht haben,
in einer Nacht eine Mühle zu bauen. Gelänge es ihm, bekam er zum Lohn die Seele
einer hübschen Bauerntochter. Listig, wie der Teufel nun mal ist, sammelte er
alle Hähne des Dorfes ein, damit sie mit ihrem Krähen nicht den Morgen verkünden
konnten. Doch der Bauer kam dem Burschen auf die Schliche und versteckte seinen
Hahn, und als der Teufel die letzten Arbeiten verrichten wollte, krähte dieser.
Wütend suchte der Teufel das Weite.
Im Skigebiet Pustevny angekommen, wimmelte es von Menschen. Ich hatte den
Eindruck halb Ostrava ist auf dem Radhošť unterwegs. Na ja
immerhin war heute Feiertag. Und die Sonne lachte - noch, denn am Himmel waren
dunkle Regenwolken zu sehen.
Pustevny ist vor allem bekannt durch die Holzbauten des slowakischen Architekten
Dušan Jurkovič. Nach seinen Vorgaben wurden 1898/99 die Bergbauden
Maměnka und Libušin im Jugendstil gebaut, mit Elementen der
walachischen Volksarchitektur. Heute sind die Gebäude Teil des Freilichtmuseums
von Rožnov pod Radhoštěm am Fuße des Radhošť.
Wir wollten uns erst mal von den Strapazen des Aufstiegs erholen. Und wie könnte
man das besser als bei einem Radegast und einer Knoblauchsuppe, die hier oben
vorzüglich mundete.
Von weitem sahen wir schon unser Tagesziel, das Berghotel Radegast, unterhalb
des Radegast-Gipfels.
Zur Sicherheit fragten wir, ob es auch geöffnet hatte, Nicht dass uns das
gleiche Missgeschick widerfährt wie am „Herz der Beskiden“. Doch der
Kioskbesitzer versicherte uns: „Das hat auf!“
Dem Radegast-Kamm folgend erreichten wir endlich den Namensgeber des Massivs –
Gott Radegast. In Stein gehauen schaute er grimmig nach Westen - umlagert von
Menschen. Jeder wollte sich mit ihm fotografieren lassen. So war es gar nicht so
einfach für mich, ihn mal ohne Leute auf den Sensor zu bannen. Seit 1930 weilt
Radegast auf dem Bergkamm (eingeweiht am 5.7.1931). Geschaffen wurde die
Skulptur vom Bildhauer Albín Polášek. Doch etwas war noch
stärker als unser Biergott. Aufgrund des rauen Klimas auf dem Berg musste die
Figur 1998 von den Restauratoren Jan Sobek und Miroslav Zubícek, unter
der Leitung des Kunstbildhauers Miroslav Machala, durch eine Kopie aus Granit
ersetzt werden. Sponsor war die Bierbrauerei Nošovice, die – richtig –
das Radegast-Bier braut. Das Radegast-Original befindet sich heute im Rathaus
von Frenštát pod Radhoštěm.
Bis zum Berghotel war es nun nicht mehr weit. Das Berghotel Radegast wurde
1933 – 34 ganz aus Holz gezimmert und steht heute unter Denkmalschutz. Es ist
die höchste Unterkunft in den tschechischen Beskiden. Je tiefer die Sonne sank,
desto leerer wurde es auf dem Berg. Bald hatten wir ihn für uns allein. Morgen
würde es hinab ins Tal gehen nach Rožnov pod Radhoštěm
(Rosenau am Radegast).
Auf dem Radhošť-Gipfel steht das zweite Werk des Bildhauers
Albín Polášek, die Bronzeskulptur der Apostel Kyrill und
Method. Dahinter erhebt sich die ihnen geweihte Holzkapelle im byzantinischen
Stil. Die Skulptur steht auf einem Steinsockel, auf dem mit goldenen Buchstaben
die Worte gemeißelt wurden: „Gerechte sind für alle Zeiten lebendig“.
Die „Slawenapostel“ Kyrill und Method waren im 9. Jh. im Großmährischen Reich
als Missionare tätig. Das Denkmal symbolisiert den Sieg über die Heidengötter
durch einen gestürzten Radegast. Der Legende nach sollen sie die Figur des
Radegast umgestürzt und auf dem Berg vergraben haben. An seiner Stelle
errichteten sie dann ein Kreuz als Symbol des Christentums. Seit 1735 stand an
gleicher Stelle in der Tat ein Holzkreuz, welches 1805 durch eines aus Stein
ersetzt wurde. Die Apostelskulptur wurde ebenfalls - wie der Radegast - im
September 1930 auf den Gipfel gebracht und am 5. Juli 1931 eingeweiht. Das
Steinkreuz steht jetzt links neben dem Eingang zur Kapelle.
Da der Radhošť-Gipfel schon immer bei den Menschen als heilig galt,
entschied man sich Anfang der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts zum Bau einer
Kapelle auf dem Gipfel. Der Grundstein für die Kapelle wurde am 5. Juli 1896
gelegt, der Bau dauerte reichliche zwei Jahre bis zum 11. September 1898. In den
Jahren 1925 – 1926 erhielt sie ihre heutige Gestalt.
Leider war die Kapelle verschlossen, so nahmen wir den 9 km langen Abstieg nach
Rožnov pod Radhoštěm in Angriff. Der Ort ist ein
bedeutendes Zentrum der Mährischen Walachei (tschechisch: Valašsko). Den
Namen verdankt die Region den Schaf- und Ziegenhirten, die sich hier zum Ende
des 15. Jahrhunderts niederließen. Ob diese tatsächlich aus der Walachei des
heutigen Rumäniens stammten, ist ungewiss. Aber ein Schafhirte war halt ein
Walache und dabei blieb es.
Hauptattraktion des Ortes ist das walachische Freilichtmuseum (Skansen). Es ist
das größte und älteste seiner Art in Tschechien. Bereits 1925 legten die
Gebrüder Jaronek den Grundstein für das heutige Ensemble walachischer
Volksarchitektur des 18. bis 20. Jahrhunderts. Der Leitgedanke der Gebrüder war
die Errichtung eines „lebendigen“ Museums. So können heute noch alte schon fast
vergessene Bräuche und Handwerke bewundert werden. Auf der Freilichtbühne finden
regelmäßig Volkstänze und Musikveranstaltungen statt. Das Museum gliedert sich
in drei Teile: das walachische Dorf, das Mühlental und das Holzstädtchen. Leider
war ein Besuch des Mühlentals ohne Führung nicht möglich, und da gerade keine
Führung anstand, mussten wir uns mit dem walachischen Dorf und dem Holzstädtchen
begnügen. Aber auch das war weitläufig genug.
Das Holzstädtchen ist der älteste Teil des Museums. Die ersten Gebäude stammen
vom Marktplatz der Stadt. Das walachische Dorf, als Teil der Anlage, wurde
größtenteils in den 1960er Jahren angelegt. Bis heute kommen immer neue
Architekturbeispiele hinzu. Zum Teil sind es Originale aus den Dörfern, zum Teil
Kopien, von Rožnover Zimmerleuten nachgebaut. Typische walachische
Gerichte gibt es im Gasthaus „U Vašků“ des Holzstädtchens. Wir
bestellten eine Portion Sauerkrautsuppe mit Bratwurst und Kartoffeln – früher
das „Arme Leute Essen“ der Region. Da die Zeit schon fortgeschritten war,
beschlossen wir zum Ausgangspunkt ins Wsetiner Bergland (Vsetínské
vrchy), dem Dorf Valašska Bystřice, mit dem Bus zu fahren. Wir
hatten Glück: Helga erwischte gleich den richtigen Bus, der stand bereits
abfahrbereit am Busbahnhof. Kaum waren wir drin, ging es los.
Der Aufstieg aus dem Tal hatte es in sich, steil ging es nach oben. Umso
frustrierter waren wir, als wir an der Búřov-Hütte vor
verschlossenen Türen standen. An der Tür stand die Telefonnummer, für Touristen
ohne tschechische Sprachkenntnisse nicht wirklich eine Hilfe. Trotzdem versuchte
Sabine jemanden zu erreichen, erfolglos. Auch das Herumfragen in der
Nachbarschaft brachte nichts. Das ganze Gebäude ähnelte sowieso einer Baustelle.
Nach einer Weile fuhr ein Geländewagen vor. Ein Mann und eine Frau stiegen aus.
Die Frau erklärte uns, dass wir hier nicht übernachten konnten, da hier gebaut
wurde. Uns blieb nichts weiter übrig, als unser Glück bei der nächsten Berghütte
zu versuchen. Diese lag etwa 5 km südlich und trägt den Namen „Vsacký
Cáb“. Auf dem Weg dorthin kam es mir vor, als ob an jeder Wegkreuzung
Hinweisschilder zur Búřov-Hütte an Bäume genagelt waren. Jeder
Wanderer musste sich doch verarscht vorkommen. Gegen halb sechs erreichten wir
abgekämpft und durstig die Berghütte. Aber im Nachhinein betrachtet war diese
Hütte eindeutig die bessere Wahl: Wir bekamen nicht nur einen
Begrüßungs-Sliwowitz, sondern auch noch die Suite (mehrgeschossig) zum Preis
eines normalen Doppelzimmers. Denn die Chefin hatte gerade kein anderes Zimmer
mehr frei.
Voller Stolz erzählte uns der Hüttenchef von den Bergwiesen, auf denen Orchideen
blühen, seltene und Arten, die es nur hier in den Beskiden gäbe. Leider wären
wir drei Wochen zu früh unterwegs.
Aber die Wiesen waren trotzdem schön. Statt Orchideen blühten gelbe Primeln,
violette Veilchen, weiße Kuhschelle und weiße Buschwindröschen, und die Gehöfte
der Bauern ähnelten denen im Freilichtmuseum von Rožnov. Unser Tagesziel
hieß Vsetín (Wsetin). Ein Städtchen, das den umliegenden Bergen ihren
Namen gab mit einem Renaissanceschloss aus dem 17. Jahrhundert, in dem heute ein
Museum der Walachei untergebracht ist. Außerdem ist es eine Hochburg des
tschechischen Eishockeysports. Siebenmal waren die Vsetíner tschechischer
Meister. Doch bevor wir uns zu einem Stadtbummel aufraffen konnten, mussten wir
eine Unterkunft finden. Meine Karte zeigte eine Hütte unweit des Wanderweges
gleich am Stadtrand von Vsetín im Ortsteil Hluboký. Die Unterkunft
nannte sich auch so „V Hluboké“. Da wir den Abzweig verpassten, machten
wir erst mal ein Päuschen. Sabine und Helga bleiben bei den Rucksäcken und ich
ging mit Hans-Jürgen auf die Suche nach besagter Hütte. Ziemlich am Ende der
Straße entdeckten wir das Haus. Für eine Hütte sah die Anlage recht nobel aus
und der auf dem Hof parkende Porsche machte uns stutzig, ob dieses Etablissement
unserer Preisklasse entsprach. Tat es nicht. Die Empfangsdame musterte uns: „Es
kann sein, dass die Zimmer für Sie etwas zu teuer sind“, bemerkte sie dann
vorsichtig. Nun ja, sie hatte recht, 1500 Kronen (etwa 65 EUR) pro Person war
dann doch etwas zu heftig für unseren Geldbeutel.
Die nächste Möglichkeit war laut meiner Karte ein Hotel in der Nähe des
Sportstadions. Auch Hans-Jürgen hatte daheim im Internet etwas von einem „Hotel
Sport“ in Erfahrung bringen können. Wir versuchten unser Glück. Das Stadion
liegt am Ufer der Vsetínská Bečva, wir folgten dem Flüsschen
stromauf. Das Stadion rückte näher, aber ein Hotel konnten wir nicht ausmachen.
Erst als wir direkt vor dem Eingang an der Rückseite der Tribüne standen
entdeckten wir dort ein Schild mit der Aufschrift „Hotel Sport“. Die haben also
tatsächlich das Innere der Tribüne in ein Hotel umfunktioniert. Ich fand die
Idee nicht schlecht. Leider standen wir auch hier wieder mal vor verschlossenen
Türen. Als einzige Kontaktmöglichkeit – eine Telefonnummer.
Doch wir hatten Glück, ein Reisebus mit einer Fußballmannschaft war eben
angekommen und der Busfahrer sprach deutsch. Helga fragte ihn, ob er nicht mal
anrufen könne. Das tat er dann auch. Wir sollten eine Weile warten, in einer
Viertelstunde würde die Empfangsdame vorbeikommen. Wir bekamen zwei Doppelzimmer
im Keller der Tribüne und teilten uns eine Gemeinschaftsküche auf dem Gang.
Mit einem Selbstversorgerfrühstück begannen wir den nächsten Morgen. Der Weg war
mit rotem Band markiert, führte noch ein Stück durch die Stadt, um sich dann
ziemlich steil einen Hang mit zart-grünen Birken hinaufzuschlängeln. Oben auf
dem Kamm zeigte sich hinter uns am Horizont noch einmal der Radegast im blauen
Mittagsdunst. Ein Bierkrug auf meiner Karte weckte unser Interesse –
Pančava hospoda. Nun hospoda bedeutet Wirtshaus, Gasthaus, Kneipe, Lokal
oder auch Spelunke. Letzteres fand ich hier am passendsten. Ein Haus mitten im
Nichts – umgeben von Autowrackteilen, alten Reifen und anderem Gerümpel. Vor der
Tür hockte ein Typ, der schon einige Liter versenkt hatte. Er schaute uns
gläsern entgegen. Der Wirt hatte deutlich Probleme, das Zittern seiner Hand zu
unterdrücken, als er uns vier dunkle „Kozel“ (Bockbier) auf den Tresen stellte.
Wir hockten uns auf die vom Wetter ausgeblichenen Holzbänke vor dem Laden und
genossen Tschechiens Grundnahrungsmittel.
Etwas müde schlenderten wir weiter unserem Tagesziel entgegen, dem
Všemina Stausee mit seinem Parkhotel im Wisowitzer Bergland
(Vizovická vrchovina). Das Parkhotel hatte drei Sterne und eine Reihe
Annehmlichkeiten, die sicher auch bezahlt werden mussten. 1180 Kronen kostete
das Doppelzimmer (rund 50 EUR) so die Dame an der Rezeption. Wir waren noch
unsicher, genehmigten uns erst mal ein Bierchen und entschieden uns schließlich
doch zu bleiben. Bis zur nächsten Pension waren es noch ein paar Kilometer,
hinzu kamen einige Höhenmeter, auf die keiner mehr so recht Lust hatte, wie mir
schien.
Im Empfangsraum neben der Rezeption stand ein Tisch, Leute saßen dahinter,
Listen und Aufzeichnungen studierend. Und im Allgemeinen sehr wichtig tuend.
Auf mich wirkten die wie eine Wettkampfjury, die jeden Augenblick die ersten
Sportler erwarteten. Helga fragte die Empfangsdame, was hier vorging. So
erfuhren wir, dass gerade ein Kongress tagte. Die Teilnehmer waren Pädagogen für
schwer erziehbare Kinder. Da dürfte es heute Abend voll werden im Haus. Bis zum
Abendessen drehten wir noch eine Runde um den See. Da es aus Erfahrung recht
kühl wurde, wenn sich die Sonne hinter die Bergrücken zog, setzten wir uns gleich
nach innen. Die Kellnerinnen wirbelten schon durch den Raum, mit Suppenterrinen
und Tellern in den Händen, um die Kongressteilnehmer zu versorgen. Endlich waren
auch wir dran: „The menu, please“, verlangte ich auf Englisch die Speisekarte.
Die Dame schaute mich groß an, zögerte nur ganz kurz und verschwand in der Küche.
Kurz darauf kam sie zurück, in den Händen die Terrine mit der Vorsuppe. Nun
machten wir große Augen. Sie hatte offensichtlich Menü verstanden und glaubte,
wir wollten das Menü der Tagungsleute. Auch gut, das Essen schmeckte und nach
drei Gängen waren wir auch satt. Das Beste jedoch war die Tatsache, dass auf der
Rechnung nur unser Bier auftauchte, das wir getrunken hatten. Das Essen hatte
sozusagen die Veranstalter der Tagung „gesponsert“. Somit hatte sich der erhöhte
Zimmerpreis für uns wieder relativiert.
Am nächsten Morgen schien keine Sonne, dunkle Wolken waren aufgezogen, es sah
nach Regen aus. Immerhin nach 8 Tagen Sonnenschein! Wir mussten noch mal auf
rund 650 m hoch in den Hosteiner Bergen (Hostýnské vrchy). Wieder
unten im Dorf Držková hatten die beiden auf meiner Karte
verzeichneten Einkehrmöglichkeiten geschlossen, selbst der Bäcker hatte über
Mittag zu. Wir folgten also wieder unserem roten Band - nur leider in die
falsche Richtung. Was jedoch nicht so tragisch war, denn wie von Geisterhand
geführt kamen wir in Vlčková direkt an der Dorfkneipe raus und
bewegten uns in diese hinein. Was unsere Begleiterinnen zu der Behauptung
veranlasste, Hans-Jürgen und ich wären mit Absicht falsch gelaufen.
Die letzten Kilometer bis Fryšták (Freistadt) waren feucht – es
regnete.
Im Ort angekommen war es gar nicht so einfach, eine Bleibe zu finden. Die
Pensionen auf meiner Karte gab es nicht mehr, selbst die Hinweisschilder vor Ort
führten uns an der Nase herum. Schließlich kamen wir in der Pension 66 etwas
außerhalb des Städtchens unter. Mit den gastronomischen Einrichtungen verhielt
es sich ähnlich. Eine Pizzeria hatte keine freien Plätze mehr, in einer Spelunke
gegenüber wollten wir keine Plätze, da man die Luft in Stücke schneiden konnte,
erst in einer Gaststätte neben einer Tanzschule war es zwar auch verraucht aber
annehmbar. Ich bin wohl vom deutschen Rauchverbot in Gaststätten verwöhnt,
dachte ich mir.
Eine Hügelkette trennt Fryšták von Zlín. Unser Wanderweg
hatte eine blaue Markierung, die wir am Stausee verloren. Querfeldein auf
abenteuerlichen Schleichwegen gelangten wir dann doch noch auf die Zielkurve
unserer Beskiden-Wanderung nach Zlín. Wir blieben hier nicht sehr lang,
kauften gleich unsere Rückfahrscheine auf dem Bahnhof und fuhren über Otrokovice
bis Břeclav. Dort erwischten Sabine und Hans-Jürgen noch einen Zug nach
Prag, von wo sie dann heim nach Dresden konnten. Wir mussten uns aufgrund
dusseliger Zugbindung noch ein paar Stunden in Břeclav um die Ohren
schlagen. Kurz nach Mitternacht kam dann auch unser Zug, fuhr mit einer Stunde
Verspätung weiter und löste somit unser Zugbindungsproblem von selbst.