Bilder: Auf Messers Schneide - Gratwanderung in den Südkarpaten
(Karpatentour Juli 1994 – Rumänien)
In Plaiul Foii am Fuße des Königsteins treffen wir Uli. Hier beginnt unsere Bergtour über den Hauptkamm des Fogarascher-Gebirges.
Per Anhalter durch die Karpaten. Die 9 km auf der Forststraße durch das Tal der Bârsa Groșetului bis zur Forststation Rudărița nimmt uns ein Fuhrwerk mit.
Das Fogarascher-Gebirge empfängt uns nicht gerade herzlich. Nebel und Nieselregen begleiten uns hinauf zum Comisul-Joch.
Eine Stâna (Sennhütte) auf dem Văcarea-Mare-Rücken bietet uns Unterschlupf. Hier können wir erst mal unsere Sachen trocknen.
Dana und Tudor nutzen die Pause und grillen Speckstreifen am Spieß.
Der erste Morgen im Comisul-Joch wartet mit einer Überraschung auf. Dana und Tudor wollen absteigen, da sie meinen, für die Tour nicht gut genug ausgerüstet zu sein.
Wir packen unsere Rucksäcke und werden nun die Wanderung allein fortsetzen.
Aufstieg in den Wolken zum Vârful Comisul (1883 m), unserem ersten Gipfel auf dem Hauptkamm.
Auch oben auf dem Kamm wich der Nebel nicht von unserer Seite. Bis zu unserem Tagesziel, dem Zârnei-Joch, gab es somit nicht viel zu sehen.
Am nächsten Morgen ist der Himmel wie leergefegt. Bei strahlendem Sonnenschein kochen wir unseren Frühstückstee.
Nach einem einstündigen Aufstieg machen wir erst mal Pause, die Sicht auf die umliegenden Berge ist phantastisch.
Unter uns funkelt ein kleiner Bergsee im Licht der Morgensonne, dahinter geht es hinab ins Urlea-Tal.
Wasser hat es im Fogarascher-Gebirge genug. Trotzdem achten wir darauf, dass unsere Trinkflaschen immer gefüllt sind.
Am Vârful Iezerul schwenkt der Weg nach Norden, die gesamte Kette bis zum höchsten Berg der rumänischen Karpaten, dem Moldoveanu liegt nun vor uns.
Trinkpause mit Maultieren im Sattel zwischen den Gipfeln Gălășescu Mic und Gălășescu Mare.
Wir haben unser Tagesziel erreicht. Im Valea Rea Tal unterhalb des Moldoveanu-Gipfels werden wir die Nacht verbringen.
Morgens Aufstieg durch die Wolken zum Vistea-Mare-Gipfel, dem dritthöchsten Berg der rumänischen Karpaten (2527 m). Von hier sind es dann noch mal 20 min und man steht auf dem Moldoveanu, dem höchsten Berg Rumäniens (2544 m).
Unterhalb des Arpașu Mare liegt der kleine Bergsee Podu Giurgiului. Selbst im Juli ist er noch von Eisschollen bedeckt.
Am Arpașu Mic wechselt der Wanderweg auf die schroffe Nordseite des Gebirges.
Kurz darauf geht es über die Felsplatten der „La trei pași de moarte“ („Drei Schritte bis zum Tod“). Damit man dem Tod ein Schnippchen schlagen kann, hängen hier Ketten am Fels. (Foto: U. Heimann)
Langsam nähern wir uns unserem Tagesziel. Unter steilen Felsflanken der Südflanke des Arpășel-Grates zieht sich der Weg hinauf zum südlichen Ausläufer des Capra-Gipfels.
Von hier hat man gute Sicht auf den Mușeteica-Gipfel und das Capra-Tal.
Aus dem Capra-Tal windet sich die Transfogarascher Hochstraße hinauf.
Nach 10 Stunden wandern erreichen wir den Lacul Capra (Gämsensee).
Wir verlassen den Weg mit der Roten-Band-Markierung und umgehen den Gipfel des Iezerul Caprei im Süden.
Unter dem Lespezi-Gipfel liegt der Calțun-See. Wir sind im Westteil des Fogarascher-Gebirges angekommen.
Über den Calțun-See pfeift ein eisiger Wind vom zweithöchsten Gipfel Rumäniens kommend.
Nach 6 ½ Stunden stehen wir auf dem Gipfel des Negoi (2535 m). Doch noch ist die Wanderung nicht zu Ende.
Den schwierigsten Abschnitt des gesamten Kammwegs bildet das zwischen Negoi und Șerbota gelegene „Kirchendach“ (Custura Sărății). (Foto: U. Heimann)
Im Șerbota-Sattel haben wir es geschafft. 9 ½ Stunden brauchten wir für die Etappe.
Am Morgen haben wir einen Gast an unserem Zeltplatz.
Die heutige Etappe ist kurz. Am Horizont ist schon unser Tagesziel.
Am Lacul Avrig (Frecker-See) bauen wir unser Zelt auf.
Ein heißer Tee am Morgen belebt den Körper und vertreibt die Sorgen.
Im Suru-Sattel ist der alpine Teil des Fogarascher-Gebirges vorbei. Wir haben es geschafft!