Die Sonne hat das Strąźyska-Tal noch nicht erreicht, als schwarze Silhouetten recken sich die Jelinka-Felsen zwischen den Bäumen. Schnee leuchtet weiß in der Morgensonne, auf dem Hauptkamm der Westtatra.
Vom Sattel Wyżnia Kondracka Przełęcz sehe ich zum ersten Mal den Kamm der Hohen Tatra im Osten. Der Große in der Mitte ist die Świnica - Sauberg.
Mein Wanderziel liegt aber auf der anderen Seite des Sattels im Westen. Unter mir der Sattel Siodło mit seinem Kalkkegel in der Nachmittagssonne.
Im Kondracka Przełęcz: Nur noch das Gipfelkreuz schaut vom Giewont hinter den Felsen hervor.
Vom Sattel Kondracka Przełęcz steige ich hinunter ins Tal Kondratowa Dolina.
Den ersten Abend im Gebirge verbringe ich in der Berghütte Schronisko na Hali Kondratowej auf 1333 m. Es ist die höchstgelegene Berghütte im polnischen Teil der Westtatra und wohl auch die gemütlichste.
Der Tag verspricht schön zu werden. Ich verlasse die Hütte mit den ersten Sonnenstrahlen in Richtung Hauptkamm.
Doch auf dem Kamm der Westtatra war es recht stürmisch. Erst auf dem 2096 m hohen Małołaczniak riss die Wolkendecke auf und ich blickte hinüber zum Giewont (1894 m), dem Hausberg von Zakopane und meiner gestrigen Aufstiegsroute.
Vom Ciemniak sehe ich im Südwesten auf den Gipfel der Bystra, dem höchsten Berg der Westtatra - 2248 m.
Mittagspause auf dem 2096 m hohen Ciemniak. Von hier beginnt der Abstieg zur Ornak-Hütte.
Die Gämsen hockten seelenruhig am Hang und ließen sich von mir nicht aus der Ruhe bringen.
Über den Bergrücken Twardy Grzbiet führt ein mit grünem Band markierter Wanderweg hinunter ins Tal Kościeliska Dolina und zur Ornak Berghütte. Im Hintergrund erhebt sich der höhlenreiche Kalksteinbuckel KominÃarski Wierch (1829 m).
Westtatra Hauptkamm mit Tomanowy Wierch Polski (1977 m).
Auf der Berghütte Schronisko na Hali Ornak bleibe ich 2 Nächte. Einen Tag hatte ich für einen Besuch des Tals Kościeliska Dolina vorgesehen.
Ich unternahm einen Morgenspaziergang zum Bergsee Smreczyński Staw. Von der Berghütte na Hali Ornak sind es etwa 30 Minuten auf einem mit schwarzem Band markierten Weg. Leider fing es etwas zu nieseln an.
Es war ein idealer Tag, um durch die Täler und Schluchten des Gebirges zu wandern, wie hier im Tal des Tomanowy Potok.
Das Tal Kościeliska Dolina wird von hohen Kalkwänden flankiert in den Felsen befinden sich zahlreiche Höhlen.
Einige dieser Höhlen sind für Wanderer zugänglich wie die Mylna Jaskinia hier.
Wegweiser zur Pisana Alm durch die Krakauer Schlucht. Oft enden die Zeitangaben auf den Wegweisern fün Minuten vor der vollen Stunde. Ob das eine psychologische Wirkung auf den Wanderer haben soll?
Die Krakauer Schlucht – Bergwildnis pur.
Die Mroźna-Höhle - die Frostige - ist eine Schauhöhle in der polnischen Westtatra im Tal Kościeliska Dolina. Die Höhle ist ein 571 m langer schmaler Tunnel, leider ohne größere Hallen und Tropfsteingebilden.
Dafür bekommt man mit etwas Glück müde Fledermäuse zu sehen.
Vom Ornak-Kamm sieht man im Westen das Chochołowska Tal mit der Wiese Chochołowska Polana, wo auch die Berghütte steht, mein heutiges Tagesziel. Doch erst heißt es noch etwas kraxeln.
Im Nordosten folgt der Blick den zerklüfteten Ausläufern des KominÃarski Wierch, das Ornak-Tal entlang bis zu den Vororten von Zakopane.
Über den Ornak geht es wieder zum Westtatra-Hauptkamm.
Blick über den Kamm der Westtatra zur Hohen Tatra. Im Vordergrund ein Meerauge, der Siwe-See.
Blick ins Tal Starorobociańska Dolina.
Auf dem Gipfel des 2176 m hohen Starorobociański Wierch erreichte ich meinen höchsten Punkt auf dem Hauptkamm der Westtatra. Vysoký vrch heißt der Berg auf Slowakisch – der Hohe.
Im Bergsattel Starorobociańska Przełęcz (slowakisch: Račkovo sedlo) geht es auf slowakischer Seite ins Tal Račkova dolina. Aus Naturschutzgründen und wegen Lawinengefahr sind die Westtatra-Höhenwege in der Slowakei vom 01. 11. bis 15. 06. gesperrt.
Die Abendsonne scheint auf den Westtatra-Hauptkamm mit dem 2137 m hohen Jarząbczy Wierch (slowakisch: Hrubý vrch, rechts).
Kurz vor Sonnenuntergang erreiche ich die Bergwiese Chochołowska Polana unterhalb des Bobrowiec. Bis zur Berghütte sind es nur noch 5 Minuten.
Der nächste Morgen ist klar und kalt, ich starte zu meiner letzten Wanderung im polnischen Teil der Westtatra.
Am Rand der Bergwiese Chochołowska Polana geht es auf einem gelb markierten Pfad bergauf bis auf den Grześ-Gipfel (1653 m).
Durch dichtes Bergkieferngebüsch führt der Pfad nach oben. Links im Hintergrund ist der Bobrowiec (1663 m) zu sehen.
Auf dem Gipfel des Rakoń (1879 m) endet für mich der polnische Teil der Westtatra. Von hier geht es ins Kerngebiet des Gebirges, in das Roháče-Massiv auf slowakischer Seite.