Bilder: Herbstwanderungen in der Hohen Tatra, der Beler Tatra und der Spišská Magura
(Karpatentour Oktober 2002 – Slowakei)
Frostig empfängt uns Starý Smokovec am Fuße der Hohen Tatra. Unser Ziel ist die Zamkovského chata.
Wie in der Tatra üblich, begegnen uns noch andere Wanderer beim Aufstieg zur Hütte.
Für 100 Kronen (2,50 €) und einen Schnaps kommt man auch mal in der Seilbahnwärterunterkunft des Hotels Encián unter, wenn's draußen stürmt und schneit.
Kein Wölkchen trübt am nächsten Morgen den Himmel über der Lomnitzer Spitze (Lomnický štít, 2634 m).
Langsam schiebt sich das Licht der aufgehenden Sonne den Berg hinunter ...
... und färbt ihn schließlich glühend rot.
Mit der ersten Seilbahn wollen wir hinauf auf den Gipfel.
Ein Wolkenmeer verbindet die Hohe Tatra mit der Kráľova hoľa (1946 m) in der Niederen Tatra.
2634 m hoch liegt die Wetterstation auf der Lomnitzer Spitze (Lomnický štít), es ist das höchstgelegene Gebäude in den Karpaten.
Vom Gipfel der Lomnitzer Spitze schaut man tief hinab ins Kleine Kohlbachtal (Malá Studená dolina). Die Slavkovskký štít gehört mit 2452 m zu den kleineren Tatragipfeln.
Im Westen erhebt sich der höchste Berg der Karpaten, die Gerlsdorfer Spitze (Gerlachovský štít, 2655 m).
Im Osten erhebt sich die Käsmarker Spitze (Kežmarský štít, 2556 m). Weit schweift der Blick über die Felszacken der östlichen Hohen Tatra, bis zu den Kegeln der Beler Tatra.
Im Vordergrund erhebt sich die Weißseespitze (Jahňací štít, 2230 m), der letzte Berg der Hohen Tatra im Osten. Hinten schauen Havran (Rabenstein, 2152 m - links) und Ždiarska vidla (Greiner, 2142 m - rechts) der Beler Tatra aus den Wolken.
Am Predné Kopské sedlo (dem "falschen" Kopapass oder auch Weißseesattel, 1778 m) schluckt uns wieder der Nebel.
Im Bergdorf Ždiar, am Fuße der Beler Tatra im Westen und der Spišská Magura im Osten, richten wir uns für die nächsten Tage in einem Privatquartier unser Basislager ein.
Die alten Häuser mit Schindeldächern sind verfallen. Die Dächer der Holzhäuser zieren heute meist schmucklose Blechplatten.
Dichter Morgennebel wabert in den Wäldern der Spišská Magura (Zipser Magura), als wir am Morgen in Ždiar starten.
Die Bäume müssen sich dem Eis beugen.
Dichter Fichtenwald bestimmt das Landschaftsbild der Zipser Magura.
Das Goralendorf Osturňa (Asthorn) im Norden der Spišská Magura beeindruckt durch seine ursprünglichen Holzhäuser. Der ganze Ort bildet ein Denkmal traditioneller Volksarchitektur.
Ein Relikt aus Zeiten des real existierenden Sozialismus ist dieser Dorflautsprecher in Osturňa. Wer kein Radio und keinen Fernseher besaß, wurde auf die Art unterhalten oder war der Propaganda ausgesetzt.
Von Ždiar aus führt ein Wanderweg durch das Tal Monková dolina in die Beler Tatra, über den Široké sedlo (Breiter Sattel, 1826 m). Das ist der einzige Weg, der in dem Gebirge begangen werden darf. Ein Schild weißt darauf hin, dass der Weg vom Pass in Richtung Beler Tatra gesperrt ist. Man wandert von Ždiar aus auf einer Einbahnstraße.
Vom Sattel schaut man in nordwestlicher Richtung hinunter ins Tal Zadné Medoďoly (Hintere Kupferschächte) und weiter bis zum polnischen Teil der Hohen Tatra. Der Name Kupferschächte rührt vom Kupferbergbau aus dem 17. Jahrhundert her.
Doch auch nach Süden lohnt der Blick. Steil und düster stürzen die Nordwände der Käsmarker Spitze (Kežmarský štít, 2556 m), der Lomnitzer Spitze (Lomnický štít, 2634 m) und des Schwalbenturms (Pyšný štít, 2621 m, v.l.n.r.) in die Tiefe.
Im Kopapass (Kopské sedlo, 1750 m) endet der Wanderweg durch die Beler Tatra. Wegen der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt ist der Rest der Beler Tatra seit 1978 Naturschutzgebiet und für Besucher gesperrt.