Bilder: Kreuz und quer durch die Karpaten Rumäniens - Teil 2
(Karpatentour August/September 2000 – Rumänien)
Mitte August sitze ich schon wieder im Bus Richtung Karpaten. Mein erstes Ziel ist das Bucegi-Gebirge - Bindeglied zwischen Süd- und Ostkarpaten.
Kein Bucegi-Besuch, ohne bei meinen Freunden Gina und Ginel in der Edelweißhütte vorbeizuschauen.
Geheimnisvoll - die Sphinx im Gegenlicht.
„Die Mütterchen“ stecken ihre Köpfe zum Tratsch zusammen.
Die Steilwände der Jepii Mici (2143 m) zu meiner Linken lassend, verabschiede ich mich vom Bucegi-Massiv.
Mein erstes Wanderziel in den Ostkarpaten ist der Lacul Roșu (Roter See) zwischen Hășmaș-Gebirge im Süden und Giurgeu-Gebirge im Norden.
Rot ist der See nicht, der ungarische Name Gyilkos tó - Mördersee passt da schon eher, hat er doch einen kompletten Wald ins Jenseits befördert.
Ein Erdrutsch 1838 bildete den See, der den Wald im Tal ertränkte.
Sauerstoffmangel und Mineralien konservierten die Baumstämme, deren Spitzen noch heute aus dem Wasser ragen.
Eine typische Streusiedlung in einem Hochtal des Hășmaș-Gebirges.
Vom Bergdorf Izvoru Muntelui steige ich über die Poiana Maicilor (Nonnen-Wiese) auf den Rücken des Ceahlău-Massivs. Vom „Olymp der Moldau“ bietet sich eine phantastische Fernsicht hinunter zum Stausee Izvorul Muntelui und den Hügeln des Stânișoara-Gebirges.
Der Toaca-Gipfel ist mit 1904 m nicht der höchste Punkt im Ceahlău, wurde aber einer Legende nach von einem jungen Riesen erschaffen. Wer auf den Gipfel will, muss Treppen steigen.
Piatra Lacrimata – der „Weinende Stein“ soll Zauberkräfte besitzen. Er ist den alten Moldauern nicht ganz geheuer.
Der Duruitoarea-Wasserfall – über zwei Stufen (20 und 5 m) stürzt sich der Rupturii-Bach in die Tiefe.
Über Durău verlasse ich den Ceahlău. Es geht weiter nordwärts in Richtung Bukowina.
Im Giumalău-Gebirge herrscht Ende August schon Herbststimmung.
Mit 1857 m ist der Vârful Giumalău der höchste Berg der Bukowina.
Über dem Tal der Bistritz erheben sich die Munții Bistriței.
Unter dem Giumalău-Gipfel steht die Cabana Giumalău, mein Tagesziel.
Blick nach Nordwesten – das Suhard-Gebirge im Licht der untergehenden Sonne.
Die Pietrele Doamnei (Frauensteine) sind das Wahrzeichen des Rarău-Massivs.
Neben den Felsen steht das Berghotel Rarău.
Die Hirten kehren heim.
Sind alle Schafe im Pferch, werden sie gemolken.
Die Frauensteine sind heute ein beliebtes Klettergebiet in der Bukowina.
Am nächsten Morgen ist von den Frauensteinen nicht viel zu sehen.
Ich verlasse den Rarău und steige ab ins Tal der Bistritz.
An der Cabana Zugreni teile ich mir den Zeltplatz mit dem Borstenvieh.
Heuwiesen im Tal der Bistritz.
Sunâtori: Ortsteil Călinești am Morgen.
Von Vatra Dornei fahre ich mit dem Bus in die Maramuresch, der Kreis hat sich geschlossen. Hier in Vișeu de Jos (Unterwischau) wird gerade der Platz einer Kirche eingeweiht.
Das Fundament ist schon errichtet und für manch einen bereits heilig.
Hier kann man sich auch von seinen Sünden reinigen lassen, sowohl Alt ...
... als auch Jung.
Ganz jung hat noch nicht gesündigt.
Vom Tal der Wischau geht es ins Tal der Iza über den Bocicoel-Pass.
Alte Herren in Bogdan Vodă.
Alte Damen in Șieu.
Doch in Șieu gibt es auch junge Damen.
Ich besuche die Familie Bucur. Die Tochter war in Südrumänien zur Erntehilfe und hat jede Menge Tomatenpaprika mitgebracht.
Am nächsten Tag ist Markt (Târg) in Dragomirești, dort wird der Erntelohn gleich angeboten.
Der Pope verkauft heilige Bücher.
Doch die meisten Ankömmlinge haben Vieh im Gepäck. Mal etwas kleiner, ...
... mal etwas größer.
Manches folgt brav, ...
... manches zickt rum.
Bauer verkauft Kälbchen.
Bäuerin verkauft Kuh.
Manch einer hat gleich mehrere Rindviecher.
Manch einer eben nicht.
Wenn die Sonne blendet: Schatten spendet die Hand oder die Ohren.
Verkauft wird aber nicht nur Vieh. Was hier seinen Besitzer wechselt, ist der Grundstoff für Mămăliga, Rumäniens Nationalgericht Nummer 2.
Und hier Rumäniens Nationalgericht Nummer 1!
Auch die echten Karpatenbewohner dürfen nicht fehlen.
Der Schönste auf dem Markt.
Und keiner schaut hin!
Ganz praktisch so 'ne Kuh.
Da gibt's nichts zu glotzen.
Hier bekommt man auch seine Wohnungseinrichtung.
Und auch etwas gegen Hunger und Durst.
Wenn alles verkauft ist, geht es wieder heim. Und, wenn nicht, auch egal nächste Woche ist, wieder Markttag.
Da das Kalb keinen Käufer fand, dient es nun als Wintervorrat. Immerhin wissen die Leute hier, wo ihr Fleisch herkommt.
In dieser Häckselmaschine kurz hinter Șieu wird Viehfutter hergestellt.
In dieser Brennerei in Botiza wird Medizin hergestellt, so die Meinung der Maramurescher.
In Ioans Supermarkt (Magazin Mixt) im Zentrum von Botiza gibt es alles was man will, auch besagte Medizin.
Diesen lustigen Gesellen begegne ich auf dem Weg von Botiza nach Ieud am nächsten Morgen.
Vor den Bergen des Țibleș erheben sich Holzhäuser und Holzkirche vom Dörfchen Ieud.
Die Ernte wird winterfest gemacht.
Kaum zu glauben, aber auch so wird Obst in der Maramuresch verwertet.
Freunde in Ieud.
Die Talkirche (Biserica din Șes) von 1717 ist die zweite Holzkirche in Ieud.
Die Leute hier sind fleißig. Jeder macht das, was er am besten kann. Die Frauen ...
... und die Männer.
Meine Reise neigt sich ihrem Ende entgegen. Von Botiza trampe ich nach Săliștea de Sus (Iza). Von dort geht es mit dem Zug nach Kronstadt.
Die Schwarze Kirche – Biserica Neagră von Kronstadt (Brașov) vor den Ausläufern der Tâmpa (Zinne).