Bilder: Kreuz und quer durch die Karpaten Rumäniens - Teil 1
(Karpatentour Mai - Juli 2000 – Rumänien)
Unsere Wanderung durch die Siebenbürgischen Westgebirge beginnt in Turda (Thorenburg). Die Metall- und Chemiefabriken von Câmpia Turzii spucken ihren Dreck in den Morgenhimmel.
Unser Ziel ist die Thorenburger-Klamm (Cheile Turzii), etwa 8 km von Turda gelegen. 2 bis 2 ½ Stunden braucht man zu Fuß auf dem mit rotem Kreuz markierten Wanderweg.
Die Schlucht ist nicht nur für Wanderer interessant, auch Kletterer kommen auf ihre Kosten. Zahlreiche Routen in den verschiedensten Schwierigkeitsgraden ziehen sich durch die bis zu 300 m hohen Kalksteinfelsen.
Seelenruhig durchfließt der Hășdate-Bach die Klamm. Dass er auch anders kann, hatte er im Juli des Jahres 1975 bewiesen. Nach heftigen Regen stieg sein Pegel auf 4 bis 5 Meter an und das Wasser zerstörte den Großteil des Wanderpfades durch die Klamm.
Die Schlucht ist stark bewachsen. Über 990 Pflanzenarten finden sich hier, von denen einige (Eisenhut, Distel, Nelke, Habichtskraut) endemisch sind.
Hans-Jürgen überquert den Hășdate-Bach, der sich bald durch die Klamm windet.
Die Karstlandschaft der Felsen Peretele Uriaș im Norden der Schlucht durchziehen enge Nebentäler. In den Kalkwänden finden sich Höhlen.
Blick nach Nordwesten auf des Dorf Petrești de Jos.
Vom oberen Wanderweg auf der Südseite der Schlucht bieten sich immer wieder Ausblicke in die Tiefe.
Ein letzter Blick in die etwa 2 km lange Schlucht am Nordende des Trascău-Gebirges.
Bei Rimetea erheben sich die Felsen Colții Trascăului und Piatra Secuiului bis zu 1128 m hoch.
Von Rimetea geht es auf der Landstraße per Anhalter nach Colțești.
Über dem Dorf Colțești erheben sich die Ruinen der Colțeștier Burg (Trascăuer Burg). Die Burg aus dem 13. Jahrhundert wurde von aufständischen Bauern unter György Dózsa 1514 niedergebrannt.
Der Bauer mit seinem Ochsengespann auf dem Weg nach Izvoarele bleibt mit den Rädern im weichen Boden stecken.
Gemeinsam bekamen wir den Wagen wieder frei.
Schafwolle wird zunehmend nur noch für den Hausgebrauch verarbeitet, wie hier in Izvoarele.
Ein buntes Angebot im Dorfladen („Magazin Mixt“) in Izvoarele.
Wolken hängen in der Cheile Mănăstirii, als wir in Râmeți ankommen.
Neben ihrer Religion üben die Nonnen des Klosters Râmeți auch das Handwerk des Teppichknüpfens aus.
Leider war es uns diesmal nicht vergönnt durch die Râmeți-Klamm (Cheile Râmețului) nach Cheia zu wandern. Der Geoagiu-Bach führte zu viel Wasser.
Es geht hinauf zur Streusiedlung Tecșești. Im Dorf gibt es noch die typischen Motzenhäuser mit ihren Strohdächern.
Ein Kühlschrank ist nicht notwendig, das übernimmt das Wasser des Găldița-Baches bei Întregalde.
Waschmaschine in Necrilești.
In dem „Valtoare“ genannten Waschkessel schwimmen häufig Decken oder Teppiche.
In Necrilești entdeckten wir sogar noch ein Wohnhaus im Stil der Motzen. Oft werden heute die Motzenhäuser nur noch als Stall oder Schuppen genutzt.
Der Ighiel-See (Iezeru Ighiel) liegt 916 m hoch südlich von Necrilești. Es ist der einzige Bergsee im Trascău-Gebirge.
Auf dem Weiterweg entdecken wir diesen Fußabdruck von Meister Petz.
Saftige Hochweiden auf dem Weg ins Ampoița-Tal.
„Calcarele de la Ampoița“ – die drei Kalksteinblöcke ragen hinter Ampoița aus dem Hügelland. Der höchste Felsen ist 44 m hoch.
Ein Bauer mit seinem Ochsengespann begrüßt uns im Feneș-Tal.
Die Schafe werden auf die Hochweiden getrieben.
Seit der Wende geht die Schafhaltung in den Karpaten Rumäniens kontinuierlich zurück.
Bergbauer aus Ghioncani.
Wir erkundigten uns bei der Bäuerin nach dem Weg ...
... und wurden gleich zum Essen in die gute Stube eingeladen.
Wir erreichen das Siebenbürgische Erzgebirge (Munții Metaliferi).
Immer wieder begleiten uns Gewitterschauer auf dem Weg nach Mogoș.
Mittagsschlaf.
Über 20 Dörfer und Weiler gehören zur Gemeinde Mogoș.
Wahlkampf auch im hintersten Karpatendorf.
Der Weg nach Mămăligeni ist dornig.
Das Fräulein vom Amt in Lupșa.
Eingang zur Höhle Huda lui Papară. Leider ist die Höhle nicht mehr begehbar.
Ein Bauer in Volkstracht auf seinem Maisfeld im Arieș-Tal bei Sălciua de Jos.
In Câmpeni ist Markttag. Câmpeni ist die Hauptstadt des Motzenlandes und auch das „Tor“ zum Bihor-Gebirge unserem nächsten Ziel.
Nicht nur in der Maramuresch stehen Holzkirchen. Die Holzkirche von Gârda de Sus stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Unser erster Besuch im Bihor-Gebirge galt der Eishöhle von Scărișoara, der größten Eishöhle Rumäniens.
Den Schlüssel zur Höhle bekam Hans-Jürgen im benachbarten Dorf Ghețari. Der Höhlenwart drückte jedem eine Karbidlampe in die Hand und dann hatten wir eine halbe Stunde Zeit die Höhle zu erkunden.
Schafe auf dem Karstplateau von Padiș.
Da schmeckt's!
Tiefblick in die Felsenfestung des Ponor – die „Cetățile Ponorului“. Über 150 m geht es in die Tiefe.
Das 75 m hohe Eingangsportal zur Peștera Cetăților.
Sozusagen als Ersatz für die Râmeți-Klamm, besuchte ich mit Freunden aus Orăștie die Cheile Geoagiului bei Geoagiu im Siebenbürgischen Erzgebirge.
Auch hier windet sich der Bach zwischen mehrere Hundert Meter hohen Kalkfelsen hindurch.
Wie in der Râmeți-Klamm, geht es auch hier bald nur noch durchs Wasser.
Ich gehe in die Landwirtschaft ...
... und helfe bei der Heueinfahrt.
Der letzte Haufen, dann ist der Hänger voll.
Corneliu hoch auf dem Heuwagen.
In der Scheune ist noch genug Platz.
Nach meinem Besuch der Westgebirge Siebenbürgens will ich zum Königstein (Piatra Craiului). Brașov (Kronstadt) ist ein guter Ausgangsort für gleich mehrere Massive in den Südkarpaten.
Hier steht die „Heilige Bartholomäus Kirche“ aus dem 13. Jahrhundert, die älteste Kirche der Stadt.
Doch erst einmal verhüllt der König der Karpaten sein Haupt in Wolken. In der Prăpăstiile Zărneștilor (Zerner-Klamm) am Fuße des Massivs müssen wir einen Tag im Regen ausharren.
Das Wetter bessert sich und über den Crăpăturii-Sattel (Șaua Crăpăturii) geht es hinauf zum Nordgrat mit Blick zum Kleinen Königstein (Piatra Mică).
In der Cabana Curmătura (1470 m) ist nichts los, wir sind die einzigen Gäste.
Da es am Morgen wieder regnet verlassen wir den Königstein und besuchen die Poiana Brașov (Schulerau) im Postăvarul-Massiv (Schuler). Das Wetter bessert sich am Abend. Die untergehnde Sonne taucht die Natur in ein intensives Orange.
Die Wolken lösen sich auf, das Wetter bessert sich.
Zurück in Kronstadt geht es erst mal auf den Markt, Verpflegung kaufen. Hans-Jürgen fährt heute zurück nach Deutschland sein Urlaub ist zu Ende.
Dann wage ich mit Ioan, meinem Wanderfreund aus Kronstadt, einen zweiten Versuch am Königstein. Von Zărnești wollen wir in zwei Tagen den Hauptkamm entlangwandern. Über Wollgraswiesen geht es zum Einstieg der Schlucht Padina Hotarului (Grenzschlucht).
Auf dem Nordgrat angekommen: Unter uns liegt der Kleine Königstein und am Horizont das Bucegi-Gebirge, zwischendrin das Braner Land (Țara Branului).
Am Padina-Popii-Gipfel zieht sich die Pfaffenschlucht (Padina Popii) durch die Westwand des Königsteins bis hinunter ins Burzental (Valea Bârsei).
Im Norden erheben sich die Hügelketten des Perșani-Gebirges (Munții Perșani), die bereits zu den Ostkarpaten zählen.
Wir übernachten auf dem Nordgrat in der Biwakschachtel auf dem Vârful Ascuțit (2150 m). Die untergehende Sonne lässt die Dianawände ein letztes Mal aufleuchten.
Im Westen das Fogarascher Gebirge (Munții Făgărașului) vor glühendem Himmel.
Ein strahlend blauer Himmel begrüßt uns am Morgen. Tief unter uns liegt die Cabana Curmătura (links) mit dem Kleinen Königstein dahinter.
Im Osten erhebt sich das Bucegi-Gebirge über dem Dunst.
Saftig grün schimmern die Weiden des Braner Lands durch den Morgendunst. Die Dörfer zwischen Bucegi und Königstein liegen in einer alten rumänischen Kulturlandschaft.
Unweit des Gipfels Țimbalul Mare befindet sich der Abstieg zur Fensterrinne (Vâlcelul cu Freastră). Das kleine Felsenfenster gab der Rinne jedoch nicht ihren Namen.
Pause bevor es auf den Țimbalul Mare (2177 m) geht.
Immer wieder erwartet uns auf dem Grat leichte Kletterei im 1. Schwierigkeitsgrad.
Der Țimbalul Mare liegt hinter uns. Im Călineți-Sattel (Șaua Călinețului) gäbe es die Möglichkeit abzusteigen.
Der Nordgrat wird schroffer.
Wir erreichen den höchsten Teil des Königsteins. Mit 2238 m ist der Vârful La Om oder Piscul Baciului (die Hirtenspitze) der höchste Punkt des Massivs.
Blick von der Hirtenspitze zurück auf den Nordgrat des Königstein-Massivs.
Nun geht es auf dem Südgrat weiter.
Ein letzter Blick nach Süden zum Leaota-Gebirge, bevor es hinunter geht.
Immer wieder müssen wir Geröllfelder queren, die sich von den Wandfüßen zu Tale wälzen.
„Ceardacul Stanciului“ wird diese auffallende Felsarkade am Fuß der Westflanke des Königsteins genannt.
Ab und zu geht es durch Latschengestrüpp.
Schlanke Felstürme erheben sich über dem „Großen Geröllfeld“ (Marele Grohotiș).
Am Felsturm Colțul Carugelor (Vârful Lancea) gibt es Kletterrouten zum Hauptkamm.
Auch der Wald ist mit grauen Felstürmchen durchsetzt.
Wir sind nicht allein am Königstein.
Durch die Felsbögen „La Zaplaz“ führt der mit rotem Band markierte Westwandweg hinauf zum Grind-Sattel (Șaua Grindului). Von dort bis zur Hirtenspitze ist es nur noch ein Stück.
Die Sonne geht bald unter, als wir die Straße nach Zărnești erreichen. Ein Bauer mit seinem Heuwagen nimmt uns mit.
Zurück in Brașov, wandere ich am Morgen auf die Zinne (Tâmpa), Brașovs Hausberg. Von hier habe ich eine schöne Sicht auf den Stadtteil Racădău (Valea Cetății), dem Meister Petz regelmäßig Besuche abstattet.
Am nächsten Wochenende geht es abermals zum Königstein. Mit Cristina und Marian will ich durch die Fensterrinne (Vâlcelul cu Fereastră) auf den Nordgrat.
Seinen Namen erhielt der Weg aufgrund des Felsenfensters am Ende der Rinne.
Weiter geht es bergauf durch die Alpenrosenrinne (Vâlcelul cu Smirdar).
Doch hier blüht auch die endemische Königsteinnelke (Dianthus callizonus) oder auf Rumänisch: „Garofița Pietrii Craiului“.
In der Nähe des Țimbalul-Mare-Gipfels erreichen wir den Hauptkamm.
Wir folgen dem Nordgrat ein Stück nach Süden, bis in den Călineți-Sattel (Șaua Călinețului).
Durch die Schlucht Padina lui Călineți geht es wieder hinunter.
Der Weg ist anspruchsvoll, immer wieder erwarten uns Kletterstellen bis zum 2. Schwierigkeitsgrad.
In der Schlucht liegt noch Restschnee, stürzen ist hier verboten.
Kaum sind wir im Burzental angekommen zeigt sich der Königstein in seiner ganzen Pracht.
Vom Grat des Königsteins geht es am nächsten Tag aufs Wasser, mit einem Holzfloß drei Tage auf dem Olt (Alt). Es ist meine erste und bisher einzige organisierte Tour in den Karpaten. Das Eggensteiner Reisebüro OTT bot die Tour „Floßabenteuer in Transsilvanien“ an, und ich durfte sie als Fotograf dokumentieren.
Das Floßabenteuer beginnt in Avrig (Freck) einem kleinen Ort im Alt-Tal am Fuß der Fogarascher Berge. Und unser Gefährt steht da nicht einsatzfertig herum, es muss erst gebaut werden.
Der Flößer-Tradition in den Karpaten folgend, bauen wir das Floß aus 16 soliden Baumstämmen direkt im Fluss zusammen.
Mit solchen U-Eisen werden die Stämme anschließend miteinander verbunden.
Unter Anleitung des Fachmanns dürfen auch wir Touris mit anpacken.
Alles muss gut sitzen, auch wenn einem das Wasser mal bis zum Hals steht.
Zuletzt werden die Ruder montiert, eins für den Bug, eins für das Heck.
Ganz wie die alten Karpatenflößer brauchen wir doch nicht über den Alt zu schippern, ein wenig Luxus darf sein.
Das Floß ist fertig und nach getaner Arbeit gibt's was zu futtern.
Unser Floß hat 14 Mitfahrer. Radu, der Kapitän mit seiner 5-köpfigen Flößermannschaft (Cristian, Dragoș, Istvan, Jabi und Ovidiu). Michael unser Reiseleiter und wir: Fred, Kuno, Lothar, Peter, Steffen, Stephan und ich. Sorin, der Fahrer, fährt nicht mit. Er kümmert sich um die Verpflegung an den Übernachtungsplätzen.
Ruhig zieht der Alt dahin, die richtige Zeit um in der Sonne zu dösen ...
... oder ein Bad im Fluss zu nehmen.
Fließt der Alt mal etwas flotter, werden unsere Steuermänner aktiv.
In der Nähe von Sebeș-Olt gehe wir an Land.
Michael kocht das Abendessen auf dem Lagerfeuer.
Essen fassen.
Am nächsten Morgen gibt erst mal wieder was zu essen. Ovidiu schneidet die Frühstücksbrote.
Wir leben vegetarisch-gesund.
Langsam wird es auf unserem Schlafplatz lebendig.
Bald sind wir wieder auf dem Wasser und fahren durch herrliche Natur.
Sanft gleitet das Floß auf dem Fluss entlang.
Die Landschaft ändert sich, der Alt nähert sich den Karpaten.
Wer nicht auf dem Wasser schwimmen mag, tut's halt im Wasser.
Viel Platz ist nicht auf dem Deck des rund 35 Quadratmeter großen Floßes.
Landgang.
Bei Turnu Roșu führt eine der wenigen Brücken über den Fluss. Wir sind die Attraktion.
Nun sind wir mitten in den Karpaten, links die Ausläufer des Fogarascher Gebirges, rechts die des Cindrel-Massivs. Ein Bagger holt Kies aus dem Fluss.
Schwimmwesten gehören zur Ausrüstung. Ovidiu zeigt, wie's geht. Wir werden die Dinger noch brauchen.
Um nass zu werden, braucht man nicht unbedingt ins Wasser springen.
Die ersten Stromschnellen auf dem Alt. Wir nehmen Fahrt auf.
Das Wetter ärgert uns heute. Radu versucht, trotz Regen das Feuer in Gang zu bringen.
Es hat geklappt und wir können unser Süppchen im Regen kochen.
Am nächsten Morgen scheint wieder die Sonne.
Sorin, bringt einen Teil der Ausrüstung und die Verpflegung zu unserem nächsten Übernachtungsplatz.
Und die Bauern im Alt-Tal bringen ihre Verpflegung zum nächsten Viehmarkt. Die Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1897 im Hintergrund ist eine der ältesten Eisenbahnbrücken Rumäniens.
Wir starten recht flott zu unserer letzten Etappe auf dem Alt.
Alkohol am Steuer ...
... sollte auch auf einem Floß vermieden werden.
Das Floß hat sich in einer Stromschnelle zwischen Geröllbrocken verklemmt. Wir sitzen fest.
Weder hebeln noch schieben hilft.
Es bleibt uns nichts weiter übrig, wir müssen ins Wasser und unser Gefährt aus seiner misslichen Lage befreien.
Mittagspause in Câinenii Mici. Bäuerinnen und Bauern verkaufen Tomaten und Kohl am Straßenrand.
Wir stechen wieder in See.
Unsere Steuermänner haben wieder alle Hände voll zu tun, das Floß auf Kurs zu halten.
Haben wir die Stromschnellen passiert, reicht auch eine Hand.
Die Ruderaufhängung muss ab und zu gekühlt werden.
Bei Cornetu haben wir unseren Lagerplatz erreicht.
Hier endet nach 3 Tagen auch unsere Floßfahrt auf dem Alt. Leider ist die Floßfahrt aufgrund von neu gebauten Staudämmen heute nicht mehr machbar.
Ruckzuck ist das Floß in seine Bestandteile zerlegt.
Der Lkw bringt alles wieder zurück nach Avrig, wo schon bald die nächste Gruppe auf das Abenteuer „Floßfahrt“ wartet.
Die Berge gehören zum Cozia-Gebirge, dass wir morgen auf Schusters Rappen erkunden wollen. Das Gebirge verdankt seinen Namen den Nussbäumen, die hier wachsen. „Coz“ ist türkisch und bedeutet „Nuss“.
Mönche des Klosters Cozia ließen 1747 das Stânișoara-Kloster erbauen, das auf unserem Wanderweg liegt.
Der Aufstieg zum Cozia-Gipfel (1668 m) ist steil und felsig.
Vom Cozia-Gipfel haben wir eine herrliche Aussicht bis hinunter ins Tal des Alt.
Das 1676 erbaute Kloster Turnu erhielt seinen Namen von einem ehemaligen römischen Wachturm, von dem heute jedoch nichts mehr zu sehen ist.
Nach dem vielen Wasser wollte ich wieder in die Berge. Von Sibiu fuhr ich nach Avrig und von dort ging es ins Fogarascher Gebirge. Mein erstes Etappenziel – die Cabana Bărcaciu (Auerhahnhütte).
Das Wetter ist perfekt für meine erste Solotour über den Fogarasch-Hauptkamm.
Über den Baumwipfeln leuchtet Neuschnee auf dem Ciortea-Gipfel (2426 m), heute ist der 19. Juni.
Die Ciortea (Hohe Scharte) ist der erste Berg mit alpinem Charakter im Westen des Hauptkammes.
Über Nacht rollte eine Kaltfront über das Fogarascher Gebirge, das schöne Wetter ist Geschichte.
Vor mir die Schlüsselstelle der Kammtour, das Kirchendach (Custura Sărății). Der Grat ist vereist, ich wähle vom Șerbota-Gipfel den Abstieg zur Negoi-Hütte.
Gegenüber der Cabana Negoiu steht das Cabana Negoiu steht das Dr.-Carl-Wolff-Haus.
In seinem Matratzenlager werde ich übernachten. Mal sehen, wie sich das Wetter entwickelt.
Immerhin, der Sonnenuntergang lässt hoffen.
Das Wetter ist noch nicht gut aber besser. Drohend hebt sich die Silhouette der Cleopatra-Nadel vor den dunklen Wolken ab.
Ich erreiche den Negoiu, mit 2535 m der zweithöchste Gipfel der rumänischen Karpaten. Von hier sehe ich den weiteren Kammverlauf nach Osten.
Der Abstieg auf der Ostseite war heikel. Es ging teilweise über steile harte Restschneefelder hinunter zum Calțun-See.
Der weitere Weg ist unproblematisch. Es geht südlich am Paltina-Turm (Turnul Paltinei) vorbei auf den Paltina-Gipfel.
An meinem Tagesziel dem Gämsensee (Lacul Capra) ist es recht windig.
Harte und steile Firnfelder säumen die Südflanke des Arpășel-Grats. Ich habe weder Steigeisen noch Grödel. Hier endet meine Kammtour am nächsten Tag, das Risiko ist mir zu hoch.
Ich folge den Wasserläufen und steige ab über die Transfogarasch-Hochstraße.
Auch die Hirten sind noch nicht oben in den Bergen angekommen.
Am 60 m hohen Bulea-Wasserfall (Bâlea-Cascada, Urlatoarea Bâlei) baue ich mein Zelt auf.
Der Zwei-Täler-Blick von der Hochstraße, rechts ins Laita-Tal links ins Bâlea-Tal.
Noch habe ich nicht aufgegeben, von der Cabana Arpaș wage ich erneut einen Aufstieg ins Fogarascher-Gebirge, vielleicht hab ich ja Schwein.
Eine rote Türkenbund-Lilie (Lilium martagon) blüht am Wegesrand.
Eine rote Berghütte (Cabana Turnuri) ist mein Tagesziel.
Am nächsten Morgen geht es bei schönstem Sommerwetter hinauf in den Podragu-Kessel.
Auch hier in den Fogarascher Bergen blüht die Siebenbürgische Alpenrose (Rhododendron kotschyi).
Schneefelder am Podragu-See (Lacul Podragu).
Wie kleine Schären ziehen sich die Ausläufer des Hauptkamms in den Podragu-See.
Rechts hinter dem See erhebt sich der 2414 m hohe Tărâța-Gipfel.
Da sich das Wetter am nächsten Morgen wieder verschlechtert, steige ich endgültig ab. Wild und unwegsam ist es im unteren Teil des Podragu-Tals.
Schafauftrieb, da wird es eng auf dem Weg.
Da sich eine Hirtenhündin nicht um die Schafe sondern um ihr Junges kümmerte, hat es der Hirte kurzerhand erschlagen.
Das letzte Massiv, das ich besuche, bevor es erst einmal zurück nach Deutschland geht, ist das Retezat-Gebirge. Răzvan bringt mich bis zur Cabana Gura Zlata, von dort folge ich dem Wanderweg zum Zănoaga-See.
Am Südhang des Șesele Mari, Granitgeröll ist allgegenwärtig im Retezat-Gebirge.
An der Ostflanke des Judele (2398 m) windet sich der Pfad in den Bucura-Kessel.
Vom Judele-Sattel (Șaua Judele, 2370 m) überblicke ich den gesamten Bucura-Kessel mit seinen Meeraugen, bis hin zum höchsten Punkt im Retezat, der Peleaga (2509 m).
Kristallklar glitzert das Wasser im Tăul Porții. Dahinter erhebt sich senkrecht die Ostwand des Turnul Porții (Torturm).
Mein Tagesziel der Bucura-See ist nicht mehr weit.
Der kleine Bucurel-See ist fast ausgetrocknet, für Anfang Juli ungewöhnlich.
Mit 8,86 ha ist der Bucura-See der größte natürliche Bergsee der rumänischen Karpaten.
Über den Grat der Poarta Bucurei geht es am nächsten Morgen weiter. Stolz erheben sich die Gipfel des Turnul Porții und Judele im Morgenlicht.
Blick über Latschenkiefern ins Gemenele-Reservat.
Unter mir glitzert der Stânișoara-See im gleichnamigen Tal.
Felsig und schroff ist der Grat zwischen den Gipfeln Bucura I und Retezat.
Vom Retezat-Sattel (Șaua Retezatului) steige ich hinunter ins Stânișoara-Tal.
Auf den Bergwiesen blüht Enzian.
An den Berghängen kämpfen Latschenkiefern (Pinus mugo) und Geröll um die Oberhand.
Der 1990 m hoch gelegene Stânișoara-See (Lacul Stânișoara) gehört mit rund 1 Hektar zu den kleineren Bergseen im Retezat.
In zahlreichen kleinen Wasserfällen sprudelt der Stânișoara-Bach zu Tal.
Von der Brücke über dem Nucșoara-Tal grüßen mich noch einmal die Gipfel des Retezat-Gebirges.
Am nächsten Morgen hinter Ohaba de sub Piatră. Regenwolken hängen über den Bergen.
Regen auch auf dem Markt in Deva. Nach über 90 Tagen verlasse ich Rumänien, vorerst.