Auf dem Hauptbahnhof in Bratislava. Von hier geht es nach Osten an die ukrainische Grenze.
In Stakčín leben Ruthenen, Menschen ukrainischer Abstammung. Da Sonntag ist, begibt man sich in die russisch-orthodoxe Kirche zur Messe. Die Mehrheit der Ruthenen lebt heute in der Ukraine, nach dem der tschechoslowakische Staat 1945 einen Teil Rutheniens an Stalin abtreten musste.
Ankunft mittags in Nová Sedlica. Hier startet meine Wanderung durch die Karpaten der Slowakei.
Der Poloninen Nationalpark ist der östlichste der Slowakei und gerade mal 1 ½ Jahre alt. Er erstreckt sich über weite Teile des Bukovské vrchy (Bukovec-Gebirge). Noch zu erkennen ist die Beschriftung: CHRÁNENÁ KRAJINNÁ OBLAST VÝCHODNÉ KARPATY - dem Schutzgebiet Ostkarpaten in der Tschechoslowakei.
Die Schutzhütte auf dem 1221 m hohen Kremenec, kam mir zum Biwakieren wie gelegen.
Ich hocke im Dreiländereck Polen, Slowakei, Ukraine.
Ab jetzt werde ich etwa eine Woche dem Kamm des Bukovec-Gebirges folgen, immer auf der polnisch-slowakischen Grenze entlang.
Vom Kamm der Bukovské vrchy bietet sich eine weite Sicht auf das Bieszczady Gebirge in Polen. Die Bäume, meistens Bergbuchen, leuchten saftig grün in der Morgensonne. Sie sind hier bei etwa 1000 m Höhe nicht sehr groß.
Das Mahnmal erinnert an den Soldaten der Roten Armee Peter Andreewitsch, der hier im Oktober 1944 fiel - 19 Jahre alt. Stumme Zeugen des 2. Weltkrieges finden sich auf dem Kamm des Gebirges noch viele.
Wasser ist knapp auf dem Kamm der Bukovec-Berge, jedem Hinweis sollte man folgen.
Ausgedehnte Buchenurwälder bestimmen das Landschaftsbild der Bukovské vrchy. Diese Urwälder ziehen sich weit hinein ins Bieszczady Gebirge auf polnischer Seite und beherbergen eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Hier hatte ich auch meine erste und bisher einzige Begegnung mit Karpatenwölfen.
Regen zieht über die Bergrücken der Bukovské vrchy.
Auf Schritt und Tritt begegnen einem die Spuren des 2. Weltkriegs, hier in den Karpaten.
In der sogenannten Ostkarpaten-Operation wurde der Duklapass von der Roten Armee erobert. Es war eine der größten Schlachten im 2. WK im Karpatenraum.
Doch auch als Kochtisch eignent sich so ein Grenzstein.
Aufgrund akuten Mangels an Trinkwasser musste ich den Hauptkamm verlassen und steuerte nun das Bergdorf Palota an.
Am nächsten Morgen geht es wieder zurück zum Hauptkamm der Beskiden.
Zweisprachig kündet das Schild den Ortsausgang des Bergdorfes Vyšná Pisaná im Labortzer Bergland an.
Ein T 34 erinnert in Nižná Pisaná an die Schlacht im „Tal des Todes“ vom Oktober 1944.
Holzkirche im Freilichtmuseum - dem Skansen von Svidník.
Hinter dem Bergdorf Andrejova im Ondauer Bergland baue ich mein Zelt auf.
Ich erreiche Bardejov - Bartfeld. Die Stadt mit der St. Aegidius-Kirche von 1247 gehört heute zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Frühling im Ondauer Bergland.
In Hervartov am Fuße des Čergov-Gebirges steht die älteste römisch-katholische Holzkirche der Slowakei.
Das Bergdorf Kyjov liegt am Fuß des Minčol, dem höchsten Berg des Čergov-Gebirges.
In Kyjov gibt es noch viele alte Holzhäuser.
Nicht nur die Holzhäuser sind interessant, auch die bunt bemalten Fenster zeigen ein Stück Volkskunst in dem Karpatendorf.
Petra, Marcela und Iveta vom Bufet Cyprián in Červený Kláštor.
Den Eingang zum Roten Kloster (Červený Kláštor) ziert ein Bild von Cyprian, einem Mönch der hier 1754 eine berühmte Apotheke gründete und ein Buch über Pflanzenheilkunde herausbrachte.
Das von Kartäusermönchen 1320 gegründete Rote Kloster (Červený Kláštor) erhielt seinen Namen aufgrund der Farbe seiner Dachziegel.
Das Rote Kloster befindet sich am Beginn des Dunajetzdurchbruchs durch das Pieninengebirge. Majestätisch erheben sich die Kalkklippen der „Drei Kronen“ über den Eingang zur Klamm.
Flößer auf dem Dunajetz im Pieninen-Gebirge. Heute besteht die Fracht der Flößer aus Touristen.
Palo gehört zur Vereinigung der Dunajetz-Flößer und fährt von Mitte April bis Ende Oktober mit seinen Gästen den 10 km langen Abschnitt auf dem Dunajetz.
Das erste Gebirge der Tatra-Gruppe, welches ich erreichte, war die Beler Tatra. Ein Kalksteinmassiv, das heute aus Naturschutzgründen weitgehend gesperrt ist.
Die Chata pri Zelenom plese (Hütte beim grünen See, Karfunkelturmhaus) ist für mich die am schönsten gelegene Berghütte in der Hohen Tatra.
Das Wetter verwöhnt mich wirklich nicht. Am nächsten Morgen stecken die Gipfel in einer dichten Wolkendecke und Sturmböen peitschen über den Grünsee.
Brodelnde Wetterküche über dem Grünseekessel.
Erst auf der Südseite des Gebirges wurde es etwas besser.
Auf dem Weg ins Tal Malá Studená dolina (Kleines Kohlbachtal) zeigte sich sogar noch der blaue Himmel. Mein Ziel war die Berghütte Zamkovského chata.
Abends auf der Hütte gab es Blasmusik in sowjetfreier Zone.
Auf der Tatra-Magistrale erreiche ich den Wasserfall Obrovský vodopád. Es regnet bereits wieder.
Mittagspause am Bergsee Velické pleso unterhalb des Schlesierhauses. Von hier starten die Bergtouren zur Gerlsdorfer Spitze, dem höchsten Berg der Hohen Tatra.
Von Tatranská Štrba geht es am nächsten Morgen zurück in die Berge nach Štrbské Pleso.
Der Štrbské pleso (deutsch: Tschirmer See) im gleichnamigen Ort ist mit 19,76 ha der zweitgrößte Bergsee der Hohen Tatra in der Slowakei.
Das Bystrá-Tal in der Westtatra ist eine Wildnis. Leider waren die Höhenwege auch hier noch gesperrt, sodass ich weiterhin der Tatra-Magistrale folgen musste.
Vorbei an der Kirche von Liptovský Michal ging es wieder in die Berge. Mein nächstes Ziel: das Chočgebirge.
Der 12 m hohe Wasserfall Lúčanský vodopad im Bergdorf Lúčky am Eingang ins Chočgebirge ist ein nationales Naturdenkmal der Slowakei.
Beim Aufstieg zum Veľký Choč begleiteten mich Regen und Schwärme schweißhungriger Krabbelfliegen.
Das Chočgebirge war wohl der feuchteste Abschnitt auf meiner Wanderung.
In Dolný Kubín erreiche ich das Arwaer Bergland (Oravská vrchovina).
Meine erste Tagesetappe in der Kleinen Fatra (Malá Fatra) endete in der Berghütte Chata na Grúni.
Der nächste Morgen in der Malá Fatra ist ausnahmsweise einmal sonnig.
Bevor es hinauf auf den Hauptkamm geht, fülle ich noch mal meine Wasserflasche auf.
Oben empfingen mich wieder alte Bekannte - die Wolken.
Doch keine Sicht zu haben bedeutete nicht, dass es nichts zu sehen gab. Ich widmete mich anderen Motiven, wie der Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum).
Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
Berghähnlein (Anemone narcissiflora)
Blauer Stauden-Lein (Linum perenne)
Blauer Enzian (Gentiana alpina)
Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare)
Rotes Waldvöglein (Cephalanthera rubra)
Sommeranfang im Waagtal. Auf dem Felsen thronen die Reste der Burg von Strečno aus dem 14. Jh.
Nach dem Sturm steige ich ab nach Martin.
Wieder auf dem Kamm der Malá Fatra, auf dem Fernwanderweg E8.
Bierpause im Fačkovské sedlo. Hier endet die Malá Fatra und das Strážovsker Gebirge beginnt.
Bergkameraden
Čičmani, der erste Ort im Strážovsker Gebirge durch den ich lief, beeindruckte durch seine kunstvollen Ornamente an Brücken und Häusern.
Hindernisse auf dem Weg zum Gipfel des Strážov.
Die Sonne verschwindet am Horizont über dem Strážovsker Gebirge.
Tatra-Lkw vor der Dorfkneipe in Kopec.
Bierwerbung in Kopec. Da schmeckt's gleich besser.
956 m hoch ragt der Kalkfelsen des Vápeč in den Himmel.
Vom Gipfel sieht man weit über die Hügelketten des Strážovsker Gebirges.
Der Weg von Horná Poruba nach Trenčianske Teplice führte durch einen richtigen Märchenurwald, mit lianenberankten Bäumen und dichtem Unterholz zu beiden Seiten.
Kneipe in Trenčin. Sie liegt nicht am Meer, jedoch an der Waag und somit auch am Wasser.
Vom Ufer der Waag blickt man auf die Burg von Trenčin aus dem 11. Jahrhundert.
Blick aus der anderen Perspektive, von der Burg auf die Stadt und das Waagtal.
Das Karpatenschloss.
Die Burg Čachtice (Schächtitz) in den Kleinen Karpaten hat eine grausige Vergangenheit. Elisabeth Báthory, die Blutgräfin, hauste hier Ende des 16. bis Anfang des 17. Jahrhunderts. Hunderte Mädchen sollen ihrer lesbisch-sadistischen Neigung zum Opfer gefallen sein.
In einem Verlies eingemauert, starb sie 1614 auf ihrer Burg.
Frühlingswald in den Kleinen Karpaten.
Kandelaberkönigskerzen (Verbascum olympicum) blühen auf einer freien Hangfläche in den Kleinen Karpaten.
Das Kriegerdenkmal auf dem Slavín-Hügel erinnert an die gefallenen Soldaten der Roten Armee, die an der Befreiung Bratislavas beteiligt waren. Im Hintergrund erhebt sich der Kamzík, Bratislavas Hausberg.
Martinsdom am Fuße des Burghügels ist die größte Kirche in Bratislava. Das Gebäude war Teil der Stadtbefestigung und diente als Krönungskirche der ungarischen Könige.
Die Kleinen Karpaten, der letzte Teil meiner Karpatendurchquerung, liegt hinter mir. Nach 35 Wandertagen erreiche ich die Donau in Bratislava. Auf einer Länge von über 430 m verbindet die „Neue Brücke“ die Altstadt von Bratislava mit Bratislava-Neustadt.