Eine neue Trasse für Maramureş-Wanderer
von St. Strătescu
„Wanderwege durch die Maramureş“ hieß ein Beitrag im
„Komm mit 1983“. Darin wurden die
drei vulkanischen Gipfelzüge im Süden des Maramureş-Landes übersichtlich beschrieben
und einige Wandervorschläge gemacht, die sich auf die beliebtesten Ziele im Gutâi- und
Ţibleş-Gebirge bezogen.
Nun laden wir Sie von neuem in diese Berge ein, und zwar zu einer Wanderung auf dem
Kamm, der die beiden Gebirgsstöcke verbindet. Es handelt sich dabei um eine bisher, weil
unbekannt, wenig begangene Route.
Gestartet wird in Baia Mare. Über die Nationalstraße Nr. 18 gelangt man zum Rasthaus am
Gutâi-Pass (987 m). Hier beginnt der mit rotem Band bezeichnete Kammweg, der uns über
die Creasta Cocoşului („Hahnenkamm“, Felsgebirge, geologisches Schutzgebiet) zum Gutâi-
Gipfel führt, wo auch die Markierung aufhört.
Nun beginnt die eigentliche Tour, die in zwei Etappen gegliedert ist:
Vom “Hahnenkamm” gesehen, beschreibt das Gutâi-Gebirge ein S. Erst geht es in
südöstlicher, dann in nordöstlicher Richtung bis zum Gutâiul Mare, 1443 m, dann wieder
südöstlich zum Gutâiul Mic und Vârful Dealului, 1111 m. Der Kamm ist von knietiefem
Krummholz bewachsen. Ab Vârful Dealului geht es hinunter in den Wald, wo der Pfad
verschwindet. So gut es geht, halten wir die östliche Richtung ein. Zuletzt erreichen wir eine
Forststraße, die nach einem Kilometer in die Passstraße Budeşti – Cavnic mündet. Auf
dieser wandern wir nun 3 km in südlicher Richtung bis zur Passhöhe (Neteda-Pass, 1040 m).
Während die Straße weiter nach Cavnic (1 km) führt, wenden wir uns ostwärts, dem Măgura-
Mare-Berg zu. Als erstes folgen wir einer Forststraße, an deren Seite ein 2 m hohes,
geschnitztes Holzkreuz steht. Die Straße steigt erst östlich 15 Minuten an, dann biegt sie
gegen Norden ab, um einen Bach zu überqueren. Weiter geht es nordostwärts, man quert
eine kleine Lichtung. Der Fahrweg steigt scharf ostwärts an, wird zum Saumweg und quert
einen Holzschlag. Bald trifft man auf einen von Budeşti kommenden Kammweg. Nun dem
Kamm folgend, wählen wir bei jeder Wegverzweigung den ostwärts führenden Ast.
Durch Wald und Lichtungen wird der Măgura-Mare-Gipfel erreicht (1261 m), später der Pleşa
mit seinen weitläufigen Wiesen. Vom Pleşa-Gipfel sieht man bereits das TV-Relais vom
Văratecu. Ein Hirtenpfad biegt rechts gegen Băiuţ ab. Wir jedoch steigen ostwärts gegen den
Hauptkamm an. Wo der Wald zu Ende ist, steht ein schmiedeeisernes Kreuz. Nun geht’s
hinauf zum Prislop-(Neteda-)Gipfel (1322 m). Links stehen Sennhütten. Gegen Osten steigt
ein weiterer Weg nach Băiuţ ab; 200 m am Waldrand links davon führt ein Weg in
nordöstlicher Richtung, dem wir folgen und einen Sattel erreichen. Vom Sattel erfolgt der
Anstieg zum Sermeteş-Gipfel. An der nächsten Wegkreuzung (Rastplatz, Tisch) geht es
geradeaus weiter. An den folgenden Wegkreuzungen wählen wir stets den rechts
abzweigenden Weg und gelangen so auf eine Wiese. Nun macht der Weg einen Bogen nach
rechts und steigt in südlicher Richtung zum Văratecu-Gipfelplateau an (1358 m).
Nach kurzer Rast erfolgt der Abstieg ostwärts bis zum Waldrand und weiter links abbiegend
einen Saumweg entlang. Auf einem Fahrweg wird ein tief eingeschnittenes Tal im Norden
umgangen und in weitem Bogen ein Sattel erreicht. Der Weg wird hier verlassen und weglos
der Wasserscheide gegen SO folgend der Secu-Gipfel (1311 m) bestiegen. Hat man die
Aussicht auf die bewaldete Bergwelt genossen, beginnt der Abstieg in südöstlicher Richtung
auf einem steilen Pfad durch den Wald. Der Weg folgt dem Kamm, der die Verbindung mit
dem Runcaşu-Gipfel herstellt. Jenseits des Runcaşu erreicht man schließlich die Straße
Botiza – Groşii Ţibleşului.
Wer jedoch nach Botiza absteigen will, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen, sollte schon
vorher bei der ersten Weggabelung nach dem Secu-Gipfel, dort, wo der beschriebene Weg
einen Bogen nach rechts beschreibt, abbiegen und geradeaus (links) auf einem
Nebenkamm, gleichlaufend mit dem Runcaşu, entlang schreiten. Kurz darauf erreicht man
das Secu-Tal und folgt der Forststraße, die in die Straße Botiza - Groşii Ţibleşului mündet.
Der Lebensmittelladen für die Forstarbeiter steht am südlichen Dorfende. Von Botiza sind es
2 – 3 Stunden bis zur Passhöhe (Pasul Botiza, 1000 m) und eine weitere Stunde bis zum
Forsthaus Minget im Arieş-Tal.
Vom Forsthaus Minget folgen wir dem Arieş-Tal (Forststraße) 7 km und weiter dem Nebental
Hudieşu (Hirtenpfad), wobei der Bach mehrmals durchwatet werden muss. Der Pfad quert
eine Wiese und folgt nun einem Bergrücken durch Wald, in südöstlicher Richtung. Nach
einer Rechtskurve treten wir aus dem Wald ins Freie. Links erhebt sich stolz der Vârful Fetii,
rechts steht eine Berghütte. Der Pfad ist von Gras überwuchert und windet sich ansteigend
einer Latschengruppe zu. Er führt am Rande der Latschen weiter und in den Wald,
beschreibt einen Linksbogen, quert drei sprudelnde Bäche und erreicht die Wiese „Dorul
Fetii“. Ein weiterer Bach wird überquert und die große Wiese Poiana Bătrâna (Plaiul Bătrân)
betreten.
Der Pfad ist neuerlich unsichtbar. Wir queren die Wiese auf der Höhenlinie, um den Wald
des Stegior-Berges zu erreichen. Im Wald muss erst mal der Weg ausgemacht werden, der
im Anstieg über die rechte Gebirgsflanke die Wiese Preluci erreicht, wo sich ein verfallener
Jagdstand befindet. Rechts versperren vom Sturm gefällte Bäume den weiteren Weg, links
dagegen führt ein guter Pfad ansteigend zum Şatriţa-Kamm. Jenseits der Kammlinie finden
wir eine Quelle. Aus dem Sattel peilen wir nordöstlich eine Baumgruppe an, queren Latschen
und betreten erneut Wald auf der linken Bergflanke, queren einen Kamm mit einer
verlassenen Schafalm, Wald, eine Wiese mit einem Graben. In der Folge wird genau die
Kammlinie eingehalten. Auf einer breiten Allee durch den Wald erfolgt der Anstieg zum
Tomnatecu. Auf einer hohen Tanne ist ein altes Markierungszeichen zu sehen (roter Punkt).
Schließlich wird der Gipfel (1483 m) erreicht und damit die subalpine Zone betreten. Bis zum
Arcer-Gipfel (1836 m) sind es noch 1 – 1 ½ Stunden auf stellenweise steilem, felsigem Pfad.
Nach dem Arcer erfolgt der Abstieg in einen Sattel, wo wir auf einige blaue
Markierungszeichen stoßen, die den Weg zum Ţibleş bezeichnen. Wir müssen zwei Gipfel
übersteigen, um schließlich den Hauptgipfel (1839 m) zu erreichen, wo ein Wegweiser die
verschiedenen Richtungen anzeigt: nach Fiad, Suplai und zum Arcer. In Gipfelnähe gibt es
günstige Zeltplätze sowie eine Quelle in 5 Minuten Entfernung, in Richtung Suplai.
Der Abstieg erfordert weitere 6- 8 Stunden, je nach dem gewählten Ziel (siehe
„Komm mit '83“).
Wer die Kammwanderung fortsetzen möchte, kann z. B. nach Fiad im Sălăuţa-Tal absteigen,
rotes Dreieck, und von dort das Rodna-Gebirge angehen, um über den Suhard-Kamm Vatra
Dornei zu erreichen.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 85, S. 158 – 162)
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