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Walter Kargels Ferientipp:

Über den Godeanu ins Hatzegerland

von Walter Kargel

Das Godeanu-Gebirge bildet den westlichen Eckpfeiler der Südkarpaten, der das benachbarte Banater Gebirge um rund 1000 m überragt. Die Grenze zwischen den beiden Gebirgsstöcken bildet der tiefe Temesch-Cerna-Graben. Weitere Grenzen sind im Norden das Poiana-Ruscăi-Gebirge und das Hatzegerland, im Westen jenseits des Schil das Parâng-Gebirge (Anmerkung: Hier scheint ein Druckfehler vorzuliegen. Im Westen grenzt das Godeanu ans Cerna Gebirge, im Osten dagegen an den Kleinen Retezat. Das Parâng Gebirge folgt auf den Retezat, durch das Schil-Tal unterbrochen.), im Süden das oltenische Hügelland und das Mehedinţi-Hochland.

In engerem Sinn ist das Godeanu-Gebirge der Kern dieser Gruppe, von dem strahlenförmig fünf Gebirgszüge abzweigen: Ţarcu gegen Nordwesten, Retezat gegen Nordosten, Vâlcan gegen Osten, Mehedinţi und Cerna-Gebirge gegen Südwesten.
Eine gute Übersicht des Godeanu-Massivs gab uns Georg Hromadka in „Komm mit 72“ und „Komm mit 73“ in seinen Beiträgen „Der Retezat“ und „Tarcu, Bloju, Godeanu“. Wir wollen hier nicht das Dargestellte wiederholen, sondern eine Überschreitung des Godeanu vom Cerna-Tal ins Hatzegerland beschreiben.
Im Rucksack führen wir das Zelt, in der Tasche den Wanderführer von Gheorghe Niculescu „Ţarcu-Godeanu“ (Bukarest, 1967) mit.
Von Bukarest kommend steigen Amalia und ich abends in Herkulesbad aus dem Zug. Der Bus bringt uns ins 4 km entfernte Bad im Cerna-Tal. Da wir keine Plätze im Hotel vorbestellt haben, stellen wir unser Zelt am Camping-Platz auf. Am Morgen besichtigen wir Herkulesbad und fahren dann mit dem Bus bis zur Endstation Şapte Izvoare. Laut Führer beginnt hier der Wanderweg entlang der Cerna taleinwärts. In Wahrheit hat sich das Bild in den 10 Jahren seit Erscheinen des Führers radikal geändert: eine Asphaltstraße führt bis zur rund 40 km entfernten Cerna-Staudamm-Baustelle „Ivanu“ mit ihrer gut versorgten Arbeiterkolonie. (Anmerkung: 1997 war von dieser Asphaltstraße nicht mehr viel übrig. Zum Großteil folgt man einer staubigen Schotterpiste.) Ein freundlicher Lkw-Fahrer nimmt uns bis Cerna-Sat mit. Eigentlich schade, denn das Cerna-Tal ist es wert, zu Fuß bewandert zu werden. Man müsste eben die Rucksäcke per Lkw vorausschicken, um unbeschwert die 40-km-Wanderung genießen zu können.
In Cerna-Sat stellen wir unser Zelt auf die Wiese eines Bauern. Der Mann, ein rüstiger Siebziger, skizziert uns mit seiner Lebensdarstellung das Bild dieses Dorfes, das eigentlich kein Dorf, sondern eine Sommersiedlung ist. Und sein Haus hier in Cerna-Sat ist kein Haus, sondern ein „conac“, ein Sommerhaus, in dem er jedoch praktisch das ganze Jahr über wohnt. Sein richtiges Haus steht jenseits der Berge, vier Stunden entfernt, im richtigen Dorf Motru Sec, Gemeinde Padiş bei Baia de Aramă. Dort wohnt er jedoch nur am Wochenende und an Feiertagen. Von Cerna-Sat aus, wo er sich als junger Mann angesiedelt hat, dirigiert er sein Reich: Mais-, Kartoffel-, Gemüse- und Obstgärten, Geflügel- und Schweinezucht, überwacht er den Schnitt der Bergwiesen. Der eine Sohn führt täglich das Vieh auf die Weide, die Schwiegertochter melkt die Kühe, füttert Schweine und Geflügel und berietet Käse und Butter zu, der zweite Sohn ist mit den Schafen den ganzen Sommer oben auf der Sennhütte im Hochtal Gropile Olanului.
Der Schlaf im Zelt wird vom Hundegebell begleitet. Der Oberhund belagert uns seit dem frühen Abend. Er ist unbestechlich und ruft immer wieder seine Kameraden zum Kampf gegen die fremden Eindringlinge auf. Wenn seine Schnauze dem Zelt beängstigend nahe kommt, muss man seine ganze Überredungskunst aufwenden, um ihn wenigstens vom Zerbeißen der Leinwand abzuhalten.
Am Morgen beginnt der Aufstieg Richtung Godeanu Hauptkamm über einen der südlichen Ausläufer, Oslea Românească, an dessen Fuß unser Zelt in Cerna-Sat stand. Erstes Ziel ist ein „conac“ unseres Bergbauern, ganz schön hoch über dem Cerna-Tal. Schwitzend steigen wir unter der Rucksacklast die steilen Serpentinen empor (Markierung gibt es keine). Pflaumenbäume säumen den Weg. Ihre Äste mit der schweren Last der Pflaumen sind zum großen Teil brutal abgebrochen. Die Übeltäter sind die frechen Bären, die im Schutz der Nacht bis ins Dorf absteigen. Vergeblich stecken die Bauern scheppernde Konservendosen auf die Zaunpfähle: die Bären haben längst herausgefunden, dass der blecherne Lärm ihnen nicht schadet, und außerdem sind die süßen Pflaumen ein Risiko wert. Nach dem ersten Steilaufschwung wird der Aufstieg sanfter, die Steigung bleibt jedoch stetig. Zwei Stunden ab Cerna-Sat erreichen wir die erste verlassene Almhütte.
Der Wald bleibt zurück. Der Weg führt über alpine Matten weiter, umgeht westlich den runden Grasmugel Oslea Românească und quert saftige Heidelbeerenwiesen. Von hier ist bereits der Hauptkamm sichtbar, links Olanul und das Cerna-Gebirge, rechts Godeanu. Ein schmaler Kamm verbindet wie eine Brücke den Oslea-Gipfel mit dem Hauptkamm, rechts und links davon liegen die tiefen Täler Balmoşul bzw. Olanul mit ihren Almhütten und weidenden Schafherden. Aufkommender Sturm und Regen scheucht uns vom Kamm hinab zur Sennhütte am Waldrand. Ein Hirte warnt uns: Brecht euch Knüppel aus dem Wald, die Hunde sind böse! Wir achten nicht darauf, mit Hunden sind wir immer noch zurechtgekommen. Schauderhaft steil geht es hinab zur Hütte, und da sind wir plötzlich von den Hunden umstellt. Zwei Dutzend sind es wohl, geführt vom schwarzen Mureş, dem Oberhund mit dem fletschenden Prachtgebiss wie eine Reklame für Zahnpasta, sekundiert vom Hund mit dem langen Namen Oltul de la Jii und den gemeinen Hunden bis hinab zum fünf Monate alten Tigru, der gerade erst bellen und grimmig dreinschauen lernt. Der Abend mit den Hirten, im Kessel schmort ein halbes Jungschaf, der beißende Rauch, die tränenden Augen, die Schauernacht mit dem dröhnenden Donner, dem prasselnden Regen, den brüllenden Hirten draußen in ihren Schafpelzen und den bellenden Hunden, die den konzentrischen Angriff der Bären auf die Schafherde (diesmal) erfolgreich abwehren, das alles gehört ebenso zur Godeanu-Überschreitung wie der folgende kristallklare Morgen mit seiner göttlichen Ruhe und der nasse Bergsteigerklamotten trocknenden und Bergsteigerrücken röstenden Sonne.
Von der Almhütte am Waldrand müssen wir wieder hinauf zum Kammweg, eine gute zusätzliche Wegstunde.
Den Godeanu-Hauptkamm erreichen wir mittags zwischen Olanul und Godeanu-Gipfel. Vor uns liegt das flache Tal des Râul-Şes-Quellbachs. Von links kommt der Kammweg aus dem Cerna-Gebirge und der von Teregova über Hidea-Tal und Boranul-Kamm. Wir wenden uns nach rechts – ostnordostwärts –, wo der Weg über den abgerundeten Hauptkamm führt, zwischen den beiden Hochtälern Râul Şes im Norden und Balmoşul im Süden. An den Nordhängen des Godeanu-Gipfels klebt noch Altschnee. Der Kamm macht einen scharfen Bogen nordwärts und wird felsig, im Osten stürzen steile Platten tief hinab ins Kar, wo der Godeanu-See glitzert. Im aufkommenden Nebel müssen wir scharf aufpassen, um die Richtung einzuhalten, noch ein Steilaufschwung und wir stehen am Steinmann mit dem roten Farbklecks – am Godeanu-Gipfel (2230 m). Bei schönem Wetter gibt es hier eine weite Rundsicht über Semenik, Poiana Ruscăi, Ţarcu, Retezat, Vâlcan, Oslea, Mehedinţi- und Cerna-Gebirge und die dazwischen liegenden tiefen Täler bis hinab ins Banater Hügelland und das wellige Hügelland Olteniens.
Wo geht es weiter? Wir sind unschlüssig, zumal der Nebel jede Orientierung unmöglich macht. Da tauchen aus dem Nichts zwei Gestalten auf – zwei Hirten. Von ihnen erfahren wir, dass der Weg hier scharf nach links (!) also nach Westen, abbiegt. Man muss den westlichen Gipfelgrat absteigen, bis man auf den breiten Weg stößt, der aus dem Râul-Şes-Tal und über Tucila heraufführt. Das ist der Hauptweg Muntele Mic – Ţarcu – Godeanu – Piatra Iorgovanului – Plaiul Mic, mit einer alten, kaum noch erkennbaren Markierung (rotes Band) versehen. Auf diesem Weg wenden wir uns nun ostwärts, also nach rechts. Wegen dem vielen losen Gestein ist der Weg schwer zu erkennen, stellenweise hilft noch eine alte Markierung aus, die gerade noch zu erraten ist. Der Weg führt quer über den Steilhang, der vom Godeanu Gipfel in die Kare Tonţica und Gropiţa hinabreicht. Dann erreichen wir wieder eine Hauptkammlinie. Zeitweilig wird die Orientierung einfacher, dann wieder quert der Weg die Südhänge, wo ganz tief unten der Bach, der im Godeanu-See seinen Ursprung hat, Izvorul Godeanului, sprudelt. Er vereinigt sich mit dem Mocirliu. Der Cârnea-Gipfel am Hauptkamm bleibt links liegen. Jenseits des Gipfels erreichen wir wieder den Hauptkamm. Ein felsiger Sattel trennt hier die Hochtäler Mocirliu (im Süden) und Cârnea (im Norden).
Nun gibt es zwei Varianten: die eine führt quer über den Südhang zum nächsten Sattel – Şaua Mâţului; die zweite führt über den runden Morarul-Gipfel zum gleichen Sattel. Auf der ersten Variante begegnen wir dem kaum sichtbaren Pfad, der vom Süden aus dem Cerna- Tal über die Ivanu-Schlucht und den Mocirliu-Kamm (Cracul Mocirliu) herauf zum Hauptkamm führt – Markierung: blaues Kreuz (alt und verwischt, nur schlecht zu erkennen). Auf der zweiten Variante kann man links abzweigen, um über den unmarkierten Kamm Morarul-Gugu zur Hütte Gura Apei nach Norden abzusteigen. Dabei kann man den Kulminationspunkt des Godeanu-Massivs, Gugu, ersteigen.
Im Sattel Şaua Mâţului beginnt der Abstieg nach links – Norden – durch das Mâţului Tal zur Gura-Apei-Hütte. Markierung: blaues Kreuz. Der mit rotem Band markierte Hauptkammweg wird weiter ostwärts fortgesetzt. Eine felsige Kammerhebung wird im Süden umgangen, darauf steigt man am Nordhang des Piatra-Scărişoarei-Gipfels empor zum Scărişoara Plateau. Das Plateau ist eine weite, ebene, grasige Fläche, auf der die Marschrichtung durch kleine Steinmänner markiert ist. Mitten am Plateau bezeichnen Wegweiser eine wichtige Kreuzung:

Diesen letzten Weg wählen wir. Allerdings sollte er nicht 3 bis 4 Stunden, sondern 5 ½ Stunden dauern! Anfangs ist die Markierung neu und dicht gesetzt. Über die ebene Grasfläche geht es nordwärts, wo sich bald ein Grat zwischen Mâţu-Tal und Scurte-Tal abzeichnet. Plötzlich jedoch wendet sich die Markierung links: Es beginnt der Abstieg ins Mâţu-Tal. Die Markierungszeichen werden seltener, dafür verwandeln sich die Trittspuren in einen ausgetretenen Pfad, der in Serpentinen zu Tal führt. Ein Schafnachtlager mit „Bordei“ (Hirtenhütte) wird passiert. Endlich erreichen wir den Talboden, wo jenseits des Baches der mit blauem Dreieck (Hieß es nicht oben Kreuz?) bezeichnete Weg Şaua Mâţului – Gura- Apei-Hütte gut sichtbar und klar verläuft. Das rote Kreuz gesellt sich zum blauen, und bald erreichen wir die erste Almhütte, Stâna Bănăţenilor. Der Saumweg führt noch 2 km weiter.
Von links sprudelt ein Bach herab: Pârâul Gugu. Der Bach hat seinen Ursprung im Gugu- See, der oben im Kar unter dem gleichnamigen Gipfel eingebettet liegt. Unser Mâţu-Bach bildet einen Wasserfall und verschwindet mit einer Rechtswendung in einem tiefen, dunklen Tal. Überraschend weist uns das rote und das blaue Kreuz nach links. Eine lange Gegensteigung unterbricht unseren Abstieg! Und es ist nicht die letzte! Immer wieder gibt es einen Kammausläufer zu übersteigen. Wir begegnen Hirten, Schafen und Hunden, beladenen Pferden und Schafalmen. Die größere rechts unterhalb des Pfades heißt Stâna la Iancu. Endlich, als wir schon jede Hoffnung aufgegeben hatten, wendet sich der Pfad endgültig talwärts. Noch eine verlassene Stână und wir sind im dunklen Tann. Der Weg folgt einem sanft abfallenden Kamm.
Es dunkelt schon stark, als aus dem sanften Abstieg ein ganz steiler wird. Immer wieder rutschend und bremsend, auf nassem Lehm, Geröll und Geäst erreichen wir den letzten Hang über dem Talboden. Hier wird in den nächsten 1 – 2 Jahren ein neuer Stausee entstehen. Wir sind in Gura Apei. Eine gut bewirtschaftete Hütte gibt es da, der Hüttenwirt und seine Frau betreuen die Hütte bereits seit mehr als 20 Jahren. Zur Hütte gehört ein kleines Campingdorf mit Holzhäuschen. Eine Straße sichert die Verbindung zur drei Kilometer talabwärts gelegenen Bauarbeiterkolonie und zur Stadt Hatzeg.
Gura Apei ist ein wichtiger Knotenpunkt für Wanderer, am Zusammenfluss von Lăpuşnicul Mare, Branul (so heißt der Mâţu-Bach in seinem unteren Teil) und Râul Şes. Höhenlage: 998 m über dem Meer. Die drei Bäche bilden gemeinsam den Râul Mare al Haţegului. Hier beginnen oder enden Wanderfahrten ins Ţarcu-, Godeanu- und Retezat-Gebirge. Bis zur nächsten Hütte, Gura Zlata, sind es 12 Straßenkilometer talwärts.
Ins Ţarcu-Gebirge führt ein mit rotem Band bezeichneter Wanderweg über Râul Şes – Dorelahütte – Corciova – Şaua Iepei – Baicu-Spitze – Şaua Scheiului – Ţarcu – Muntele Mic, im ganzen 15 – 16 Stunden Wanderzeit.
Über Godeanu ins Cerna-Tal führen zwei Wege:

  1. Über Branul – Pârâul Mâţului - Şaua Mâţului – Cracul-Mocirliu-Kamm – Cheile Ivanului, 9 – 11 Stunden, Markierung: blaues Kreuz.
  2. Über Branul – Pârâul Mâţului – Scărişoara-Gipfel (6 – 7 Stunden) und weiter über Plaiul-Bulzului-Kamm, im ganzen 10 – 12 Stunden, Markierung: rotes Kreuz.

Die meisten und abwechslungsreichsten Wege führen ins Retezat-Gebirge:

  1. Zum Bucura-See über Zănoaga, 7 – 8 Stunden, Markierung: blaues Kreuz. Ab Bucura-See zur Pietrele-Hütte weitere 3 – 4 Stunden. Ab Bucura-See zur Baleia- Hütte 8 – 9 Stunden. Begnügen wir uns mit einer Wanderung Gura Apei – Zănoaga- See und zurück zur Gura-Apei-Hütte, müssen wir mit 7 – 8 Stunden Gesamtzeit rechnen.
  2. Ab Gura Apei kann man taleinwärts den Lăpuşnicul Mare entlang zur Lunca Berhinei gelangen (Markierung: blauer Punkt). Ab da zwei Möglichkeiten:
    - zur Pietrele-Hütte über Bucura-See, 10 – 11 Stunden,
    - zur Buta-Hütte, 7 – 8 Stunden.

Rückblickend und zusammenfassend ist zu sagen, dass das Godeanu-Gebirge vom Standpunkt des Wanderers aus gesehen den Übergang vom Muntele Mic – Ţarcu bzw. vom Cerna-Tal und –Gebirge zum Retezat bildet. Die grasbewachsenen Hochflächen werden von Hirten aus Oltenien (Târgu Jiu bis Baia de Amară), Banat (Karansebesch, Reschitza) und Hatzeg (Hatzegerland) aufgesucht.
So zahlreich die Hirten, so selten die Wanderer: in der Hochsaison – August – begegneten wir in drei Wandertagen recht wenigen. Grund dafür ist das Fehlen der Hütten und die mangelhafte Wegbezeichnung. Dafür ist die Landschaft einmalig in ihrer Weite und Ursprünglichkeit, vor allem die weiten, tiefen und langgezogenen Täler bergen wilde Schönheit und reiche Flora und Fauna. Durch seine Lage als westlicher Eckpfeiler der Südkarpaten ist das Godeanu-Gebirge den westlichen Winden und Wetterfronten ausgesetzt, überraschende Wetterstürze, Gewitter und selbst Schneefall sind deshalb keine Seltenheit. Selbst bei gutem Wetter muss man mit zwei Tagen rechnen, ehe man ein Schutzhaus erreicht. Andererseits bieten die zahlreichen Almhütten gute Unterkunft; die Hirten sind gastfreundlich, bewirten den Wanderer mit Milch, Käse und oft auch mit Schaffleisch. Die wohl größte Schwierigkeit ist die Orientierung bei anhaltendem Nebel, der in der Gipfelregion oft vorkommt. Schlechtes Wetter, Nebel, große Schneemassen und Lawinengefahr machen Godeanu-Unternehmungen im Winter zu richtigen Kleinexpeditionen, die nur bei bester Ausrüstung, Erfahrung und Ortskenntnis möglich sind.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 78, S. 34 – 42)

Seite Bildunterschrift
 
35 Kartenskizze: Ţarcu-Godeanu-Retezat
37 Karikatur: Oslea Românească – zu Füßen des Godeanu: Cerna Sat
38 Karikatur: Godeanu – Stâna din Groapa Strâmbele
42 Karikatur: Godeanu – Hirten aus der Kleinen Walachei, dem Banat und dem Hatzeger Land
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