Einladung zu einer Urlaubsfahrt mit dem Auto
von Michael Roth
Eigentlich wollten wir den Urlaub in der Maramureş verbringen. Die ungünstigen Wetterprognosen veranlassten uns jedoch umzudisponieren. Und so fuhren wir eines Morgens, ohne einen festen Reiseplan, aus Bukarest in Richtung Braşov. Als wir nach 14 Tagen wieder zu Hause waren, lag eine schöne, erlebnisreiche Ferienreise hinter uns. Zwölf der schönsten Ferienorte im Prahovatal, in der Altsenke (Harghita), im Nösnerland, in der Bukowina und im Karpatenbogen hatten wir besucht, viele landschaftliche Neuentdeckungen gemacht und uns trotz der Reisestrapazen auch erholt.
Vielleicht versuchen auch Sie diese Tour in diesem Sommer oder Herbst (oder benützen sie als Anregung). Gestartet werden kann in jeder beliebigen Ortschaft und auch Abweichungen von unserer Route sind möglich. Allerdings sollte beim Aufstellen der eigenen (oder unserer ähnlichen) Trasse der Charakter der Rundreise beibehalten werden.
1. Tag – Sinaia. Kurz nach sieben Uhr verlassen wir Bukarest. Lebhafter Verkehr auf E 15
(DN 1); gefahren wird zumeist in Kolonne. Nach kurzer Rast beim Motel Izvorul Rece fahren
wir in Sinaia ein. Der Gebirgskurort liegt 127 km von Bukarest entfernt und gehört zu den
ältesten und zugleich modernsten Wintersport- und Erholungszentren des Landes.
Durch den in den letzten Jahren erfolgten Ausbau muss der Gast selbst in der
Hauptreisesaison kaum mit Unterbringungsschwierigkeiten rechnen. Er kann im alten „Palas“
oder in einem der beiden neuen Hotels, „Montana“ bzw. „Sinaia“, wohnen oder über die
Touristenagentur ein Zimmer in einer der schmucken Villen mieten. Sinaia besitzt zurzeit
über 4500 Gästebetten und soll bis Ende dieses Fünfjahrplans seine Aufnahmekapazität um
fast 2500 Betten vergrößern.
Den Tag verbrachten wir mit einem Ausflug auf den Vârful cu Dor (Kabinenseilbahn gleich
beim Hotel Montana), speisten zu Mittag auf der Terrasse des Hotels „Alpin“ (Cota 1400) und
besichtigten anschließend das Sinaia-Kloster. Sinaia bietet jedoch auch Möglichkeiten zu
anderen kurzen Wanderungen, es besitzt auch ein gedecktes Schwimmbassin und
zahlreiche Sportplätze.
2. Tag – Buşteni. Von Sinaia nur 8 km entfernt. Buşteni, bisher hauptsächlich als Sommerfrische bekannt, ist im letzten Jahr durch die Eröffnung eines großen Kursanatoriums unter die Luftkurorte Rumäniens aufgestiegen. Außer dem Cezar-Petrescu- Gedenkhaus und einem kleinen Zoo bietet es keine anderen Sehenswürdigkeiten. Dafür ist es aber Ausgangspunkt für Wanderungen in die Bergwelt der Bucegi, vor allem für Bergsteiger. Wohnen kann man im Hotel „Caraiman“ oder in der Herberge „Vadul Cerbului“ (4 km vor der Einfahrt nach Buşteni). Durch den Bau einer Kabinenseilbahn, die von Buşteni zum Caraiman und von dort zur Babele-Schutzhütte führt, wird man auch einen Tagesausflug ins Bucegi-Gebirge machen können. Erlebnisreich sind aber auch die einige Stunden dauernden Wanderungen zur Schutzhütte Mălăieşti, zum Omul oder zur Schutzhütte Diham.
3. Tag – Predeal. Rumäniens höchstgelegene Stadt, alpiner Luftkurort und meistbesuchter
Wintersportort, besticht sowohl durch seine malerische Lage als auch durch seine
touristischen Einrichtungen. Es lohnt sich, hier einen Tag zu verbringen, zum Cioplea
hinaufzusteigen oder mit dem Sessellift auf die Clăbucet-Spitze zu fahren, aber auch eine
Wanderung zum Hotel Trei Brazi zu machen. Wohnen kann man in Villen oder in Hotels,
wobei das neue „Cioplea“ besonders zu empfehlen ist. Es gehört bestimmt zu den
modernsten in der rumänischen Bergwelt, auch was seine Ausstattung betrifft.
Sechs weitere Hotels sollen noch in diesem Fünfjahrplan hinzukommen. Geplant sind drei
davon in der Nähe des alten „Carmen“-Hotels im jetzigen Stadtzentrum, die anderen an den
Berghängen rund um das „Rosmarin“. Einige mit Schwimmbassins, Sauna, Sportplätzen und
Spezialitätenlokalen. An Gaststätten sind kleinere Restaurants mit insgesamt 1400 Plätzen
vorgesehen, eines davon am Fuß des Cioplea ist schon im Frühjahr eröffnet worden.
Predeal wird dementsprechend schon in nächster Zukunft denselben Rang wie Sinaia und
die Schulerau aufweisen können.
4. Tag – Tuşnad. In Braşov haben wir nicht halt gemacht, weil wir die Stadt gut kennen. Wen
die Reise jedoch nur selten hierher führt, der sollte mindestens zwei Tage hier verbringen
und außer den Sehenswürdigkeiten der Stadt auch der 12 km höher gelegenen Schulerau
einen Besuch abstatten, und wenn es die Zeit gestattet, auch die Kirchenburgen in Prejmer
und Rosenau (Bauernburg) und die Törzburg besichtigen.
Von Braşov verlassen wir die Europastraße und fahren auf der DN 12 in Richtung Sfântu
Gheorghe. Es ist dieselbe Straße, auf der man auch nach Hărman (Honigberg) und Prejmer
(Tartlau) gelangt. Die Landschaft ist eintöniger (zumeist sanftes Hügelland), so dass wir
wirklich froh waren, als die Wegschilder nur noch wenige Kilometer bis Tuşnad anzeigten
(von Braşov 64 km).
Der Kurort liegt am Fuße des Harghita-Gebirges, ist seit dem Jahre 1800 bekannt und
genießt wegen seiner Heilwirkung und vorzüglichen Ausstattung auch internationales
Ansehen. Obwohl Tuşnad wegen der modernen Hotelbauten (Ciucaş, Olt, Tuşnad) etwas
von seiner intimen Atmosphäre eingebüßt hat, steht es nach wie vor im Reiseprogramm
vieler Urlauber. Dies auch wegen seiner beruhigenden Landschaftslage, den Erholungs- und
Kurfaktoren. Dazu gehören der Ciucaş-See, der Sanktannensee, aber auch die Altau und
schließlich die ausgezeichneten Kuranlagen, in denen täglich bis zu 3000 Behandlungen
vorgenommen werden können.
Wer nicht in einem der eleganten Hotels wohnen will, kann im Camping übernachten. Er ist
gut instand gehalten und verfügt über alle notwendigen Folgeeinrichtungen. Gut essen kann
man in den kleinen Gaststätten an der Hauptstraße.
5. Tag – Tuşnad – Sovata. Die fast 150 km lange Trasse könnte eigentlich auch Folkloreroute
genannt werden, weil sie den Reisenden auf einer verhältnismäßig kurzen Strecke mit der
wunderschönen Volkskunst dieses Gebietes und mit dem Keramikzentrum Corund bekannt
macht.
Auf der DN 12 geht es bis in den Kreisvorort Miercurea Ciuc. Wer Interesse für Keramik und
Stickereien hat, sollte das Kaufhaus der Handwerkergenossenschaft aufsuchen. Es gibt
wunderschöne Stücke zu kaufen. Ansonsten bietet die Stadt den Durchreisenden kaum
Nennenswertes. Die meisten trachten, nach kurzer Rast auch gleich weiterzufahren, und
zwar in Richtung Lacul Roşu, Bicaz-Klamm, um über Piatra Neamţ oder entlang des Bicaz-
Sees via Vatra Dornei in die Bukowina zu gelangen.
Wir verlassen nach Miercurea Ciuc die DN 12 und fahren auf der DN 13 A weiter in Richtung
Odorhei. Kaum sind wir aus der Stadt, machen Wegschilder auf größere oder kleinere
Badeorte aufmerksam, die nur wenige Kilometer vom Asphaltband, zumeist von
Tannenwäldern umgeben, liegen. Eines davon ist das Harghita-Bad. Es ist der
höchstgelegene Badekurort des Landes (1350 m), wurde jedoch wenig ausgebaut und hat
nur noch lokale Bedeutung.
Auf dieser Strecke sollte man die Wagengeschwindigkeit etwas drosseln und die
Verkehrsschilder aufmerksamer betrachten. Denn kurz nach Harghita-Bad und einige
Kilometer vor Vlăhiţa weist rechts ein Pfeil zur Selters-Schutzhütte, bestimmt der schönsten
des Kreises, in deren Hof zwei Mineralwasserquellen sprudeln. Sie ist ausgezeichnet
bewirtschaftet, Kost und Quartier preisgünstig.
Băile Homorod, Brădeşti, Heilbad an Heilbad säumen die Straße. Eigentlich auch kein
Wunder, denn der Kreis Harghita zählt über 2000 Mineralwasserquellen.
Ob in Odorhei halt gemacht wird, darüber entscheidet zumeist der Zeitplan. Wenn ja, dann
unbedingt im Touristenhotel „Târnava“, um die Baumstriezel zu kosten. Sie sind besser als in
Braşov und fast so gut wie in den Burzenländer Gemeinden. Der Hauskoch behauptet, es
wäre eine echt szeklerische Delikatesse, im Burzenland wieder heißt es anders. Das soll
ihnen jedoch gleichgültig sein. Hauptsache, die Kürtöskalács aus Odorhei schmecken
genauso gut wie die Baumstriezel im Burzenland oder umgekehrt.
Satu Mare. Wenn Sie dieses Ortsschild erblicken, lassen Sie den Wagen am Dorfeingang
stehen und spazieren ein wenig durch die Dorfgasse. Beachten Sie die wunderschön
geschnitzten und buntbemalten Holztore. Sie sind von Gasse zu Gasse verschieden. Und
wenn Sie Glück haben, können Sie auch den Holzschnitzern bei der Arbeit zusehen.
Etwa 15 km nach Satu Mare führt das Asphaltband in die Gemeinde Corund. Es ist das
Heimatdorf der Töpfer, die im Sommer ihre bunten Krüge und Teller in den Basaren an der
Schwarzmeerküste, in der Schulerau und in Sinaia verkaufen. Fast in jedem Haus befindet
sich eine Töpferei. Teller und Krüge an der Hausfront machen darauf aufmerksam. Wir
empfehlen Ihnen zuerst einen Besuch in der Töpfergenossenschaft. Sollten Sie dort das
Gewünschte nicht finden, versuchen Sie es beim Töpfermeister Mihály Illés, hier wird man
immer gut bedient. Selbst mit Kerzenständern und Riesentellern in verschiedenster
Musterung.
Sovata ist nun ganz nahe. Falls Sie nicht mehr weiterfahren, so lohnt es sich, in der
Bungalow-Siedlung oder im Camping Logis zu beziehen und den Rest des Tages mit einem
Erkundungsspaziergang durch den Badekurort zu verbringen (ausführliche Präsentation
Sovatas auf Seite 172).
6. Tag – Bistritz – Sângeorz Băi. Regen, Tekendorf, Sărăţel, Heidendorf – bekannte und
weniger bekannte Ortschaften entlang der DN 15 A. Die gute und wenig befahrene
Asphaltstraße führt über 100 km durch sanft gewelltes Hügelland, an dessen Hängen, je
mehr man sich der Bistritz nähert, Wein und Obst wächst.
Das alte, vom industriellen Aufschwung erfasste Bistritz mit der bekannten Kornzeile, einigen
Gedenkhäusern und der mit der Dracula-Legende eng verbundenen Umgebung ist erst vor
fünf Jahren dem Tourismus erschlossen worden. Als erstes wurde das Hotel „Coroana de
Aur“ (Goldene Krone) gebaut, das dem Gast selbst auf dem Speisezettel einen Hauch von
Dracula heraufbeschwören will (Dracula-Braten, Dracula-Elixier usw.), es folgten ein Motel
samt Camping, zu einem Touristenkomplex vereinigt, und einige Spezialitätenlokale, in
denen vorzüglich gespeist werden kann. Schließlich empfiehlt das Touristikamt dem
Besucher kurze Abstecher zum Dendrologischen Park in Arcalia, zu den Höhlen von Izvorul
Tăuşoarelor und nach Fântânele zum größten keltischen Friedhof. Gepriesen werden
insgesamt 101 Kuriositäten, die der Reisende unbedingt kennen lernen sollte.
Wir fahren auf der DN 17 C nach Sângeorz Băi, dem Kurort mit der größten Heilwirkung bei
verschiedensten Magenleiden, dessen Mineralwasser (Hebe) auch im Ausland bei
Trinkkuren verschrieben wird. Auf dem Weg machen wir in der Gemeinde Liviu Rebreanu
halt und besichtigen das Gedenkhaus des rumänischen Schriftstellers.
Sângeorz selbst ist ein kleines Dorf, zwischen bewaldeten Hügeln eingezwängt, und lebt
vom Kurbetrieb. imposant das Kurhotel „Hebe“ und der 600 Betten große Kurkomplex der
Gewerkschaften. Sie sind auf Ganzjahrbetrieb eingestellt und ständig voll besetzt.
Einzelreisende können in Villen und Privatunterkünften wohnen.
7. Tag – Vatra Dornei – Rarău. In den Morgenstunden brechen wir in Richtung Bukowina auf.
Gewöhnlich fährt man zurück nach Bistritz und von dort auf der ausgezeichneten Bergstraße
DN 17 weiter. Wir entscheiden uns bei Ilva Mică für eine Abkürzung und fahren auf einem
Feldweg durch eine wunderschöne Landschaft, um bei Josenii Bârgăului wieder die
Hauptstraße zu erreichen. Wer seine Keramiksammlung mit typischer Bistritzer Töpferkunst
ergänzen will, sollte in der Nachbargemeinde Prundu Bârgăului die Töpferwerkstätte in der
Allgemeinschule aufsuchen, er wird sie bestimmt nicht mit leeren Händen verlassen.
83 km lang ist das Asphaltband von Bistritz bis Vatra Dornei. Es schlängelt sich durch
liebliche Bachauen, erklimmt den Tihuţa-Pass, um dann im bukowinischen Teil eine Reihe
von Feriendörfern und die Dorna als ständige Begleiter zu haben. Die Gehöfte der
Bergbauernhäuser schmücken buntbemalte Brunnen, wie man sie nur in dieser Gegend
antrifft.
Vatra Dornei. Es ist Sonntag, die Straßen des Kurortes sind von Urlaubern bevölkert. Da wir
uns jedoch weder einer Rheumabehandlung noch einer anderen Kur unterziehen wollen,
fahren wir auf der DN 17 B die Goldene Bistritz entlang bis in die Ortschaft Chiril und von
dort auf einer Abzweigung auf einem guten Bergweg (11 km) hinauf auf den Rarău.
Oben in 1600 m Höhe empfängt den Gast ein hübsches Berghotel mit allen
Annehmlichkeiten. Es wird von einem jungen Ehepaar verwaltet, das den Gast sowohl als
Empfangschef, Koch und Kellner betreut. Wer hier einige Urlaubstage einschalten will, sollte
es getrost tun. Er kann Erholung mit kurzen Wanderungen zu den Pietrele Doamnei, zum
Schitul Rarău, zum Codrul de la Slătioara u. a. verbinden.
Noch ein Vorschlag. Für diese Strecke sollte man unbedingt einen Tag einplanen. Es wäre
tatsächlich schade, mit hundert Sachen durch die Gegend zu brausen und kaum etwas von
Natur und Landschaft zu genießen.
8. Tag – Moldoviţa. Geplant war, vom Rarău direkt nach Câmpulung Moldovenesc zu fahren
und von dort auf der DN 17 bis Frasin und auf der DN 17 A nach Moldoviţa. Ein Erdrutsch
hat jedoch die Verbindungsstraße Rarău – Câmpulung unfahrbar gemacht (sie ist auch
heute noch nicht instand gesetzt), so dass wir den Umweg über Vatra Dornei in kauf nehmen
mussten. (Wer nicht in die Bukowina will, kann zurück nach Chiril und dann auf DN 17 B bis
Poiana Teiului in Richtung Borsec oder auf DN 15 über Bicaz nach Piatra Neamţ oder zur
Bicaz-Klamm und über Lacul Roşu nach Siebenbürgen fahren.)
Mit Moldoviţa begann eigentlich die Klostertour, wobei Suceviţa, Putna, Voroneţ und
Dragomirna besichtigt wurden. Bekanntlich ist dieses Reisegebiet mit dem „Goldenen Apfel“,
einem Preis des FIJET (Internationale Föderation der Reisejournalisten und –schriftsteller),
ausgezeichnet worden. Als wir in Moldoviţa einfuhren, fand gerade der Festakt statt, dem ein
großes internationales Publikum und viele Einheimische in der bunt bestickten Volkstracht
beiwohnten.
Die Klostertour sollte so eingeteilt werden, dass man zur Mittagszeit in Radautz ist. So gut
wie im Nordic-Restaurant speist man nirgends in der Bukowina. Nicht zu vergessen auch die
Besichtigung des Schwarzkeramikzentrums von Marginea und der Töpferei des Meisters
Colibaba in Radautz.
Bestimmt werden Sie während der Fahrt durch die Bukowina sowohl in Suceava als auch in
anderen Ortschaften zahlreichen Baustellen begegnen. Es handelt sich dabei um zahlreiche
neue touristische Einrichtungen, denn dieses Gebiet soll noch in diesem Fünfjahrplan zu
einem erstrangigen Reisegebiet aufrücken.
Der Bukowina-Reisende kann in diesem Jahr kaum noch mit Unterbringungsschwierigkeiten
rechnen. In Suceava gibt es außer den zwei Großhotels auch einige kleinere und in den
Klostergemeinden Motels, Herbergen und Campings. Außerdem auch einige Feriendörfer.
Dennoch raten wir, sich genaue Informationen beim Kreisamt für Touristik einzuholen.
9. Tag – Piatra Neamţ – Durău. Wenn in Suceava übernachtet wird, ist es ratsam, in den
frühesten Morgenstunden aufzubrechen, um auch noch das Klosterdorf Agapia besichtigen
zu können. Die Fahrt beginnt auf der E 20 bis Cristeşti, geht dann auf DN 15 B+C weiter
über Târgu Neamţ, bis ein Straßenschild auf die Abzweigung nach Agapia aufmerksam
macht. Es sind nur 5 km bis ins Dorf. Auf der Straße 15 C fährt man nach etwa 36 km in
Piatra Neamţ ein. Der ehemalige Marktflecken ist heute eine moderne Stadt mit zwei
eleganten Hotels (Ceahlăul, Central) und vielen touristischen Sehenswürdigkeiten wie die
Burgruine, das Kloster Bistriţa und einige Gedenkhäuser.
Piatra Neamţ verdankt seinen Platz im Reisebetrieb in erster Linie dem Bicaz-Stausee und
dient schließlich als Ausgangspunkt für Wanderungen ins Ceahlău-Gebirge oder für Fahrten
in die Berglandschaft.
Paradestück des touristischen Angebots ist der Ferienkomplex Durău, kaum zwei
Wegstunden vom Kreisvorort entfernt. Er ist auch mit dem Auto (DN 12 A und 15) über
Poiana Teiului erreichbar. Der Erholungsort liegt in einer lieblichen Waldlichtung, besitzt
mehrere Schutzhütten, Motel und ein Camping und selbstverständlich auch Gaststätten und
andere touristische Einrichtungen. Zurzeit kann er etwa 250 Gäste beherbergen, soll aber
schon in den nächsten Jahren seine Unterbringungskapazität verdreifachen und auch zu
einem Wintersportort ausgebaut werden. Da sich in der Umgebung auch einige bedeutende
rumänische Baudenkmäler befinden, wird er auch Bildungsreisenden empfohlen. Durău kann
auch als Zwischenetappe auf der Trasse Vatra Dornei – Borsec dienen, oder als Urlaubsort
für Leute, die einige Tage in ruhiger Umgebung verbringen wollen.
10. Tag – Slănic Moldova. Von Piatra Neamţ bis in den Badekurort Slănic Moldova sind es
knapp 70 km (bis Roznov auf dem Asphaltband der DN 15, dann in Richtung Moineşti und
Tg. Ocna abzweigen und weiter auf 12 B).
Der Kurort liegt in einem engen Tal, ist 175 Jahre alt, war bis zum zweiten Weltkrieg die
Sommerfrische der Moldauer Haute-volée und heute einer der bekanntesten Kurorte bei
Erkrankungen des Verdauungsapparates. Neue Hotels, Gaststätten, Campings und andere
Einrichtungen haben ihn auch zum Reiseziel vieler Wochenendausflügler Bukarests und
Braşovs gemacht. An Sehenswürdigkeiten bietet er recht wenig, dafür aber erholsame
Stunden in bewaldeter Landschaft. In den letzten Jahren sind im Schnitt bis zu 60.000
Besucher jährlich verzeichnet worden.
11. – 12. Tag – Covasna – Cheia – Bukarest. Durch den legendären Oituz-Pass geht es nun
allmählich heimwärts. Bevor wir aber nach Braşov in den Buchentunnel einfahren (siehe
Komm mit 1976), geht es auf der DN 11 zuerst nach Covasna, einem der jüngst
ausgebauten Heilbäder, das, obwohl ein weniger klangvoller Name in internationalen
Fachkreisen, ein Begriff ist und jährlich von Herzleidenden aus vielen europäischen Ländern
aufgesucht wird. Sogar japanische Ärzte haben die hier angewendeten Heilverfahren
studiert. Nach kurzer Mittagsrast fahren wir weiter und folgen nach Braşov nicht der E 15,
sondern der DN 1 A. Sie führt durch Săcele am Ciucaş vorbei nach Cheia, einem kleinen
Erholungsort, wo wir auch übernachten. Es ist ein schöner Weg mit abwechslungsreicher
Landschaft.
Den nächsten Vormittag verbringen wir mit einem Ausflug auf den Ciucaş. Am Nachmittag
starten wir über Văleni de Munte und Ploieşti zur Heimfahrt.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 77, S. 10 – 23)
Seite | Bildunterschrift |
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11 | Kartenskizze |
12 | Hotel „Montana“ in Sinaia, eines der elegantesten der rumänischen Bergwelt. |
13 | Blick auf das Tömösch-Tal (von der Terrasse des Cioplea-Hotels, Predeal), im Hintergrund der Schuler. |
16 | Sovata: Blick auf das Freibad am Bärensee. |
17-o | Eines der wunderschön geschnitzten Tore in Satu Mare. |
17-u | Der Kurkomplex der Gewerkschaften in Sângeorz-Băi. Neben dem Hotelriesen „Hebe“, die zweitgrößte Kuranlage des für seine heilwirkenden Mineralwasser geschätzten Kurortes. |
19 | Eine Empfehlung für Autofahrer und Bergfreunde: Motel Rarău. |
20-o | Bukowinaer Bauern in wunderschöner Volkstracht bei der FIJET-Preisverleihung in Moldoviţa. |
20-u | Die Ruinen des Fürstenhofes von Suceava. |
21 | Slănic-Moldova, Sommerfrische und viel besuchter Badekurort. |
23 | Blick auf den Ciucaş. |