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Der Frauenkamin (Strunga Doamnei)

von Reinhold Gutt

Nur wenigen dürfte bekannt sein, dass der Frauenkamin (Strunga Doamnei) nach der Bergsteigerin Fanny Szekulics, einer der besten Kennerinnen unserer Gebirge, benannt worden ist, die unter dem Namen Bucura Dumbravă mehrere Bücher über die rumänische Bergwelt geschrieben hat. Ihr Meisterwerk „Cartea Munţilor“ hat mehrere Neuauflagen erfahren. Damit hat sie sich für die Bergsteigerkultur Verdienste erworben.
Bucura Dumbravă hatte während einer Wanderung einen Kamin durchklettert, der zum Unterschied vom Teufelskamin (Strunga Dracului) auch bei Schlechtwetter ohne Schwierigkeiten gangbar ist. Der Kamin erhielt sinnigerweise den Namen „Bucura Dumbravă“; wurde aber später nur noch Frauenkamin genannt. Heute ist dieser Wandersteg mit gelber Bandmarkierung versehen.
Kurze Beschreibung des Pfades durch den Frauenkamin. Marschdauer: 45 Minuten. Von der Negoi-Spitze (2535 m) führt die rote Bandmarkierung auf dem steinigen Kamm südöstlich und erreicht nach 280 Meter Luftlinie eine Scharte, wo die Abzweigung zum Frauenkamin beginnt. (Wer weiter auf dem Hauptkamm wandert, steht nach 25 Metern plötzlich in der Einsattelung des Teufelskamins/Strunga Dracului, der steil abfällt.) Unser Pfad lässt sich nach der erwähnten Abzweigung rechts etliche Meter in eine gut gangbare Rinne hinab, wendet sich dann nach links und führt über einen südwestlichen Ausläufer, der die Wasserscheide zwischen dem Mioarelor- und Berbecilor-Kessel bildet. Nach 20 Minuten erreicht man eine Steggabelung. (Nach rechts, mit blauem Band markiert, verläuft der Steg, der zuerst den Berbecilor-Kessel durchquert, dann den Podeanu-Kamm ersteigt und nachher bis in die Gemeinde Arefu führt.) Der gelben Bandmarkierung folgend, steht man in weiteren knappen 10 Minuten auf dem Hauptkamm des Fogarascher Gebirges in der Einsattelung (2342 m) zwischen den beiden Riesen, die die 2500-Metergrenze überschreiten: Negoi und Călţun. Vor sich erblickt der Wanderer den Frauenkamin, den er in wenigen Minuten hinunterklettert. Am unteren Ende des Frauenkamins erreicht man die Hauptkamm-Markierung (rotes Band) des Fogarascher Gebirges im oberen Laiţa-Kessel.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 90, S. 42 – 43)

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