Ein Eldorado für Urlauber, Wanderer und Alpinisten
von Walter Kargel
Im östlichen Teil der Südkarpaten zwischen Predeal-Pass und Bran-Pass verläuft der
Karpaten-Hauptkamm als Wasserscheide zwischen Olt und unterer Donau über das
Predealer Gebirge, Diham, Bucegi und Leaota. Höchster Punkt ist der Omul mit 2505 m,
einer der zehn höchsten Gipfel der rumänischen Karpaten, die 2500 m überschreiten. Der
Omul ist gleichzeitig der höchste Gipfel des Bucegi-Gebirges. In seiner Nähe gibt es die
Gipfel Capul Morarului (2501 m) und Bucura Dumbravă (2503 m). Den Omul selbst überragt
ein Felsblock (2516 m), der auf dem Gipfelplateau liegt.
Vom Omul als wichtigster orographischer Knoten der Bucegi zweigen strahlenförmig fünf
Kämme ab, die sich dann weiterhin verzweigen. Die wichtigsten davon sind die beiden
südlichen, je 15 km lang, und ein Hufeisen bildend, das, gegen Süden geöffnet, das
Ialomiţa-Tal einschließt.
Die übrigen drei Kämme sind kurz und abschüssig: gegen Osten der Morarul mit seinen
Felsnadeln, gegen Norden der Bucşoiul, verzweigt in Kleinen und Großem Bucşoiul, gegen
Westen die Scara, verzweigt in Padina Crucii, Ţigăneşti und Gaura.
Zurück zu den beiden südlichen Kämmen: Der östliche davon ist der Bucegi-Hauptkamm,
zwischen Prahova- und Ialomiţa-Tal. Er bildet einerseits die Prahova-Steilflanke mit dem
großartigsten Klettergebiet Rumäniens, und ist gleichzeitig anspruchsvollen Wanderern und
Skifahrern zu empfehlen; andererseits bildet er das weitläufige Bucegi-Plateau (etwa 3 x 10
km groß), gegen die Ialomiţa sanft abfallend, dessen Schönheiten sich eher im Winter
offenbaren, wenn Erosions- und Zivilisationsspuren vom Schnee bedeckt sind.
Von Norden nach Süden bilden folgende Gipfel den Bucegi-Hauptkamm: Coştila, Caraiman,
Jepii Mari, Piatra Arsă, Furnica, Vârful cu Dor, Vânturişul.
Der westliche ist der Strunga-Kamm, der das Ialomiţa-Tal gegen Westen absäumt. Die
Gipfelfolge ist: Doamnele, Guţanul, Bătrâna, Colţii Ţapului, Grohotişul, Tătarul, Deleanu,
Lucăcilă, Lespezi. Zwischen Grohotişul und Tătarul liegt der Strunga-Pass und die
Kammabzweigung Bucşa – Dudele, welche die Verbindung zum Leaota-Gebirgsstock bildet.
Der Strunga-Kamm fällt gegen Westen ab. Der Karpatenhauptkamm und die wichtigste
Wasserscheide sind bei dieser Menge von Kämmen schwer auszumachen. Er verläuft von
Predeal und über den Dihamgipfel kommend zum Sattel Pichetul Roşu und weiter über
Bucşoiul Mic – Omul – Doamnele – Bătrâna – Strung-Pass – Bucşa – Dudele – Jigărea –
Giuvala (+ Bran-Pass).
Die Täler südlich dieser Linie werden zur Ialomiţa und deren Nebenfluss Prahova
entwässert, die der Leaota auch zur Dâmboviţa; nördlich der Wasserscheide fließt alles
Wasser zum Olt. Die wichtigsten Täler rund um den Omul wurden durch Gletscher während
der letzten Eiszeit geformt: Obârşia Ialomiţei, Cerbului, Morarului, Mălăieşti, Gaura. Heute
liegt die Grenze des ewigen Schnees jenseits der von den Karpaten erreichten Höhe.
Die interessantesten Täler durchfurchen die Prahova-Steilflanke: Valea Albă zwischen
Coştila und Caraiman, Valea Jepilor zwischen Caraiman und Jepii Mici, Urlătoarea zwischen
Jepii Mici und Jepii Mari, Valea Peleşului, Zgarburei, Izvorul Dorului (dessen Oberlauf beim
Babele-Gipfel entsteht und das Plateau entwässert). Zu erwähnen wären noch die gegen
Norden und Nordwesten weisenden Täler: Glăjăriei, Ţigăneşti, Poarta, Şimonului (Unterlauf
des Gaura-Tales), Băngălesei (Moeciului). Zwischen Bucegi und Leaota liegt das Brătei-Tal,
ein Nebenfluss der Ialomiţa. Die südöstliche Grenze der Bucegi wird durch das
Ialomicioara-Tal gebildet.
Das Areal der Bucegi beträgt 300 km2 bei einer maximalen Länge (N – S) von 30 km und
einer Breite von 12 – 15 km (O – W).
Geologisch gesehen besteht das Gebirge aus Sedimentgesteinen, größtenteils aus
waagerecht geschichteten Konglomeraten mit dazwischen gelagertem Sandstein, der
Strunga-Kamm aus Jura-Kalk. Kalkklippen ragen als Inseln auch stellenweise aus dem
Konglomerat hervor – Scara, Doamnele, Obârşia, Babele, Sf. Ana.
Die Felswände der Prahova-Flanke bestehen aus Konglomerat. Charakteristisch sind die
Bänder, die überall dort entstehen, wo dünne, weichere Sandsteinschichten das harte
Konglomerat unterbrechen. Die Bänder weisen meist üppige Vegetation auf, die den kahlen
Fels belebt, vor allem dichtes, saftiges Gras, Bergblumen, Latschen, Fichten, Zirbelkiefern.
Professor Al. Beldie, der beste Kenner der Pflanzenwelt der Bucegi, nennt in seinem
Kapitalwerk 1185 Pflanzenarten. Als guter Bergsteiger konnte er in all die Steilwandgebiete
eindringen, die seinen Vorgängern verschlossen blieben, und dabei 170 neue Arten
ausmachen. Die Pflanzenwelt gliedert sich nach Höhenstufen.
Die untere montane stufe reicht bis 700 m und ist durch Rotbuche gekennzeichnet. Von 700
bis 1400 m reicht die mittlere montane Stufe – Mischwald: Buche, Tanne, Fichte. Zwischen
1400 und 1600 m liegt die obere Waldgrenze. Darüber, bis 1800 m, in der subalpinen Stufe,
gibt es noch Fichten, Lärchen, seltener Zirbelkiefern, doch überwiegen Latschen und
Krummholz (Erlengebüsche).
Zwischen 1800 und 2500 m liegt die alpine Stufe, gegliedert in untere (bis 2300 m) und
obere alpine Stufe. Bei 2300 m liegt die obere Grenze der Latschen, Bürstling- und
amethystfarbenen Schwinglingsrasen. Letzterer herrscht auf den Grasbändern vor.
Die obere alpine Stufe ist durch Krummseggenheiden und alpine Tundra gekennzeichnet.
Die alpine Tundra bilden die Pionierpflanzen, von denen es heißt: „Man kann sie förmlich
liebgewinnen, diese kleinen Pioniere, denen keine Höhe zu eisig, kein Hang zu jäh, kein Fels
zu hart ist, um ihn mit grünendem Leben, mit blühenden Farben zu bedecken.“ (Schroeter)
Die größte Verbreitung in der alpinen Tundra hat die Zwergprimel, zu der sich weitere 16
Arten gesellen – Zwergweiden, Alpenglöckchen. Alpenglockenblume, Silberwurz,
Zwergnelke. Zu den z. T. geschützten Bergblumen gehören Frühlingskrokus, Kohlröschen,
Trollblume, Eisenhut, Nelkwurz, Alpenrose, verschiedene Enzianarten, Edelweiß,
Alpenaster, Silberdistel, gelber Mohn, verschiedene Nelkenarten und Stiefmütterchen.
Aus der Fauna seien nur die auffälligsten und von den Wanderern meistgesichteten Arten
genannt: Gämse, Braunbär, Reh, Karpatenhirsch, Kolkrabe, Mauerläufer, Auerhahn, Eule.
Die äußeren Steilflanken im Osten (Prahova), Norden und Westen sind Naturschutzgebiet.
Bis auf den fast 2500 m hohen Gipfel der Coştila kann man heute mit dem Auto fahren, zur Babele-Hütte (2200 m) gelangt man mit der Seilbahn. Die Schotter-Fahrstraßen sind nicht immer in bestem Zustand, besonders kurz nach der Schneeschmelze; im Winter sind sie nicht befahrbar, es sei denn im Geländewagen, nach Einsatz von Schneepflügen. Es gibt zwei Straßen:
Es gibt zwei Seilbahnen:
Da dem Reisebuch eine Bucegi-Karte beiliegt, auf deren Rückseite sämtliche Bucegi- Wanderrouten angeführt sind, wollen wir die kürzeren Touren ausklammern und von den längeren nur die lohnendsten beschreiben.
1. Buşteni – Caraiman/Heldendenkmal – Buşteni. 1300 Höhenmeter. 8 – 10 Stunden. Der
An- und Abstieg erfolgt durch die Prahova-Steilflanke. Ziel ist das Kreuz am großen Sattel
des Caraiman. Großartiger Aussichtspunkt. Ausgangspunkt ist das Hotel „Silva“ und die
Talstation der Seilbahn Buşteni – Babele. Zwei Markierungen führen zum Plateau: blaues
Dreieck über den sogenannten Schielweg und blaues Kreuz über die Jepilor-Schlucht.
Das Hotel „Silva“ liegt im Jepilor-Talgrund, rechts die erdrückende Steilflanke des Caraiman,
links der „Große Schober“ – Claia Mare a Jepilor. Schon wenige Minuten höher trennen sich
die Wege. Links geht es zum Schielweg, das ist die zahmere Variante, mit sorgfältig
angelegten Serpentinen. Das blaue Dreieck führt anfangs durch steiles Waldgelände. Wo die
Bäume rarer werden, wird bald die Claia-Mare-Südwand jenseits ihrer Schlucht (Urlătoarea
Mică und Valea Comorilor) sichtbar. Die letzten Serpentinen führen durch Krummholz auf
einen weiten Sattel, wo wir im hohen Gras bequem rasten und in aller Ruhe die wilde
Umgebung genießen können. Das Schielhaus am Plateaurand ist nicht mehr fern, doch der
anstrengendste Teil des Anstiegs liegt noch vor uns: die in den Fels gehauenen Stufen mit
Stahlseilsicherung. Zuletzt geht es durch Latschenwald, und dann sind wir plötzlich draußen
aus der „Wand“ und betreten das Plateau genau da, wo das Haus steht. Das ehemalige
Seilbahn-Wärterhaus hat eine Terrasse, die über den Plateaurand hinausragt und einen
großartigen Ausblick bietet: man sieht Buşteni und das Prahova-Tal, die Claia Mare –
diesmal von oben – und sogar den Caraiman und das Kreuz. Dahin wenden wir uns jetzt:
Zunächst geht es durch Latschenwald, den schönsten, den es geben kann (er steht unter
Naturschutz!), weiter über das eintönige Plateau, eine von verheerenden Winden geprägte,
herbe Landschaft, wo der Mensch das Seinige zur Erosion beigetragen hat. Die Markierung
ab Schielhaus ist rotes Dreieck, dann gelbes Band. Wir erreichen eine Abzweigung: links –
Babele – gelbes Band; rechts – Caraiman – blauer Punkt. Unter dem Seilbahnstrang
hindurch erreichen wir die Caraiman-Hütte. Rast. Hierher können wir auch über die Jepilor-
Schlucht gelangen, wie anfangs erwähnt. Der Weg ist jedoch viel wilder und schwieriger, der
Anstieg dafür umso abwechslungsreicher und auch kürzer als der über das Schielhaus.
Hoch über unseren Köpfen schwebt die rote Sielbahngondel. Es ist die zweifellos
bemerkenswerteste Seilbahntrasse Rumäniens. Mit etwas Glück können wir auch Gämsen
sichten. Im oberen Teil der Schlucht rauscht im Frühjahr der Caraiman-Wasserfall.
Ab Caraiman-Hütte folgen wir dem roten Punkt über das exponierte „große Band“ – Brâna
Mare a Caraimanului, links die ruinenhafte Felswand, rechts die überaus steilen Grashänge,
die in unsichtbaren Abgründen enden. Das Band endet in einem weiten, grasbewachsenen
Sattel – Şaua Mare a Caraimanului, und hier steht auch das 26 m hohe Kreuz, ein
Stahlgerüst auf einem Betonsockel mit einer Terrasse, direkt am Rand der Steilflanke, einer
der eindrucksvollsten Aussichtspunkte der Karpaten. Buşteni liegt genau zu unseren Füßen,
dahinter das Gârbova-Gebirge, das mit seinen 1900 m von hier gesehen unscheinbar
erscheint, im Norden und Osten reihen sich Berg an Berg: die Ostkarpaten. Im Süden hinter
den Vorbergen ist die Donauebene im Mittagsdunst nur zu ahnen.
Zurück nach Buşteni geht es den vom Anstieg her bekannten Weg, über die Jepilor-Schlucht
oder den Schielweg. Bei Wetterumschlag oder Müdigkeit kann man auch zur Seilbahn
ausweichen.
2. Buşteni – Valea Cerbului – Omul und zurück. Über 1600 Höhenmeter. 9 – 11 Stunden. Wir
starten am Căminul Alpin, nicht ohne zuvor wenigstens einen Blick auf die Berge vor uns zu
werfen: Caraiman im Mittelpunkt, rechts Coştila mit der größten Felswand Rumäniens –
Peretele Văii Albe – und dem „Blauen Riss“ – Fisura Albastră; links Jepii Mici mit dem
„Großen Schober“ – Claia Mare und weiter Jepii Mari, Piatra Arsă und die Berge von Sinaia.
Wir folgen dem roten Dreieck durch den Munticelul-Wald, wobei die Valea-Albă-Wand immer
näher rückt. Kaum markierte Abzweigungen führen ins Klettereldorado Coştila. Der Weg
quert zwei tiefe, abschüssige Furchen – Coştila- und Gălbenele-Schlucht –, und dann sind
wir plötzlich im Freien, auf der Coştila-Wiese, Sonne, hohes, seidiges Gras, ein Saum von
Fichten und wilden Felstürmen laden zur Rast. An der nahen Wegkreuzung schwenken wir
links ein, dem Eingang der Valea Cerbului – der „Hirschenschlucht“ – zu. Die Markierung ist
jetzt ein gelbes Band.
Von der Wiese – Poiana Văii Cerbului – blickt man ins weite Gletschertal, am Talschluss
steht der felsige Găvanele-Gipfel, ein Vorgipfel des Omul; links die Coştila-Nordflanke, rechts
die Morarul-Südflanke, die eine düster und geheimnisvoll, die andere hell und offen, fast
immer in Sonne gebadet.
Die Valea Cerbului ist etwas für Romantiker. Der Pfad führt durch lichten Hochwald mit
sturmgestürzten Riesenstämmen, schlängelt zwischen haushohen, moosbewachsenen
Felsbrocken, quert Wiesen mit Blumen- und Brennnesselteppichen unterhalb von Schluchten
und Lawinen-Kegeln. Zwei oder drei Steilstufen führen von einer Terrasse zur anderen. Auf
der Morarul-Sonnenseite sonnen sich die Gämsen, unerreichbar hoch. Auf Serpentinen
erwandert man sich den obersten Teil des Kares, linker Hand den Cerdacul Obârşiei – „die
Veranda des Ursprungsberges“, ein charakteristisches, (fast) überdachtes Band, das die
felsige Obârşia-Nordwand quert; zwischen Obârşia und Omul ragen noch Găvanele und
Bucura Dumbravă hervor. Die letzte Serpentine endet knapp vor der Omul-Hütte, die
höchste des Landes. 360-Grad-Panorama bis in den fernen Norden des Landes, Ost- und
Südkarpaten, die Donau-Tiefebene. Buşteni ist diesmal nicht zu sehen, dafür Azuga und
Predeal mit den umgebenden Skibergen. Schon bald wird’s Zeit für den Abstieg, durch das
gleiche Cerbului-Tal, mit neuen Eindrücken, die der Aufstieg nicht freigab.
3. Bran – Ciubotea – Omul – Valea Gaura – Bran. 1730 Höhenmeter, 12 – 14 Stunden. Die
Dörfer der Gemeinde Bran sind an sich schon einen Besuch wert, von wohlhabenden
Bergbauern bewohnt, mit sauberen Häusern und Höfen, sonnigen Heuwiesen. Der
Wandertag beginnt gemächlich auf der Dorfstraße von Poarta, die weiter oben zur
Forststraße wird. Irgendwo rechts zweigt das rote Kreuz zur Valea Gaura ab; hier werden wir
abends zurückkommen. Bald darauf zweigt auch unsere Markierung – gelbes Dreieck – links
ab. An einer Hütte vorbei geht es über eine Wiese dem Wald zu. Es folgt ein überaus steiler
Anstieg, der auf einer reizenden Almwiese endet. Wir befinden uns im Ciubotea-Tal, dem
oberen Teil des Poarta-Tales, in einem von Felswänden und -türmen umrundeten Kessel.
Der weitere Anstieg ist ebenso reizend und folgt meist dem Talgrund. Im obersten Kar
stehen wir plötzlich vor einer senkrechten Felswand, die das Tal hoffnungslos abschließt. Die
Lösung des Weiterweges ist dann ebenso überraschend wie einfach; auf gut ausgebautem
Pfad geht es nach einer spitzen Wegkehre rechts hinauf. Ohne nennenswerte Hindernisse
erreichen wir den hohen Kamm Podul Spintecăturilor, der uns sanft ansteigend zum Scara-
Gipfel führt. Auf dem kleinen Gratplateau steht ein Plastikiglu (Refugiul Salvamont). Der
Kammlinie folgend, etwas rechts davon, steigen wir gemächlich weiter, bei jeder Rast die
Aussicht genießend. Zum gelben Dreieck gesellen sich bald weitere Markierungen (Poarta –
Clincea – Ţigăneşti, rotes Band; Poarta – Valea Gaura, rotes Kreuz; Mălăieşti, blaues Band)
und dann stehen wir auf dem höchsten Punkt.
Der Abstieg durch das Gaura-Tal ist nicht weniger attraktiv. Wir folgen anfangs dem vom
Aufstieg bekannten Weg. Schon bald zeigt eine Markierungsstange die Gaura-Abzweigung
an. Das rote Kreuz führt uns hinab ins weitläufige Gaura-Kar. Die Markierung muss hier
achtsam verfolgt werden: die folgende Steilstufe ist eine richtige Felswildnis. Dann sprudelt
auch schon in der Nähe des Pfades der Bach, und wir erreichen die Schafalm Gaura auf
einer Wiese, die der vom Ciubotea-Tal kaum nachsteht. Wir stehen an einer Wegkreuzung:
links geht’s zur Guţanul-Alm (blaues Dreieck), geradeaus ins Şimon-Tal und -Dorf (gelbes
Dreieck, eine mögliche Variante unserer Route); rechts führt unser Weg nach Poarta (rotes
Kreuz). Da gibt es zunächst eine Gegensteigung, die auf einer weiten Wiese – La Poliţie –
endet. Hier steht eine kleine Blockhütte, davor ein Tisch mit zwei Bänken, Einladung zur
letzten Rast des Tages, angesichts der Gaura-Felstürme. Der letzte Teil des Weges führt
durch Wald und aufgewühlte Hohlwege zur bekannten Forststraße von Poarta.
4. Peştera – Moeciu – Bran. 6 – 8 Stunden. Mit der Seilbahn gelangen wir von Buşteni zur
Peştera im Ialomiţa-Tal. Wir befinden uns mitten in einer im vollen Umbau begriffenen
Landschaft. Die Wiese liegt am Obârşia-Talausgang. Das weite, U-förmige Gletschertal wird
im Osten vom Obârşia-Berg, im Westen vom Doamnele flankiert, als dritter Berg kommt im
Südwesten die Bătrâna hinzu. Anstelle der alten, romantischen Schutzhütte Peştera der 20er
Jahre steht auf einer Wiese ein 6stöckiges Hotel mit einem Autoparkplatz. Quer durch den
Fichtenwald, der zum guten Teil einem Sturm in den 50er Jahren zum Opfer fiel, gelangen
wir zur Klause, wo einige Mönche rings um das Kirchlein Schitul Nou hausen. Ein Hohlweg
führt hinab in die Peştera-Klamm, wo man die Höhle besuchen kann, wo vor zwei
Jahrzehnten noch das kleine Höhlenkirchlein aus dem XVII. Jahrhundert stand. Die Stelle
und der Umriss des Kirchleins sind durch Mauerwerk gekennzeichnet, auch steht da ein
steinernes, monumentales Kreuz zum Gedenken.
Der Weg wird breiter und führt am rechten Ufer der Ialomiţa, den Horoaba-Bach mit seinen
Wiesen querend, zur Padina-Hütte. Bis hierher führte uns das blaue Kreuz, das weiter gegen
Süden leitet (Pietroşiţa). Unsere Route verlässt hier den Talboden in Richtung Strunga-Pass,
Markierung – roter Punkt. Wo der Wald zu Ende ist, beginnt alpiner Rasen. Der Pass hatte
schon in alten Zeiten Bedeutung für den Nord-Süd-Verkehr, es gab Grenzposten und
Zollbeamte. Jenseits des Passes ändert sich das Landschaftsbild jäh. Wir queren auf
Schnittfeldern die Strunga-Steilflanke, unter zerrissenen Kalkwänden. Schließlich erreichen
wir eine kleine Holzhütte auf der Guţanul-Wiese. Hier gabeln sich die Wege: geradeaus geht
es nach Şimon (rotes Band), links dagegen hinab ins Moeciu-Tal (rotes Dreieck, das durch
roten Punkt ersetzt werden soll).
Im Moeciu-Tal folgen wir der Landstraße, queren die Dörfer Moeciu de Sus, Drumul Carului
und Moeciu de Jos, erreichen die Fernverkehrsstraße DN 73 und damit Bran.
5. Buşteni – Valea Cerbului – Omul – Valea Gaura – Bran. Überschreitung. Kombiniert aus (2) und (3). 11 – 13 Stunden.
6. Buşteni – Mălăieşti – Omul – Bucşoiul – Buşteni. 1600 Höhenmeter, 2 Tage. Von der
Europastraße E 60 führt in Buşteni eine Asphaltstraße 4 km durch das untere Cerbului-Tal
zur Gaststätte Gura Dihamului. Links, jenseits des Munticelul-Waldes, erhebt sich der
Coştila-Steilabbruch, den wir nach jedem Kilometer aus einer neuen Perspektive sehen. Bei
Gura Dihamului ist auch die Cerbului-Schlucht bis zum Talschluss, dem Găvanele-Felsgpfel,
zu überblicken. Rechts davon erscheint der Morarul als Felsspitze, ein „Handschuh“ aus
Stein. Der Asphaltweg ist zu Ende, ein schattiger Waldweg, mit rotem Band bezeichnet, führt
zur Poiana-Izvoarelor-Hütte. Zwischen den Bäumen wird immer wieder der Blick frei auf die
Morarul-Nadeln. Die Hütte steht auf einem Sonnenhang mit freiem Blick bis weit zum
Gârbova-Gebirge. Weiter geht es auf einer Allee dem ehemaligen Grenzposten Pichetul
Roşu, auf einem weiten Sattel gelegen, entgegen. Der Sattel liegt auf der Wasserscheide
zwischen den nördlich und südlich der Karpaten liegenden Landschaften, im Osten das
Diham-Gebirge, im Westen – Bucegi. Den Grenzkamm bildet der Bucşoiul Mic, der steil vor
uns aufragt. Wir treffen hier die Markierung rotes Dreieck, von Buşteni kommend (mögliche
Variante unserer Route). Der mit rotem Band und Dreieck markierte Pfad führt nordwärts, die
Bucşoiul-Ostflanke querend und heißt nach seinem Erbauer „Take-Ionescu-Weg“. Der
Hochwald ist das Gebiet der Auerhähne. Darüber erblicken wir die wilden Schluchten des
Bucşoiul, die wir auch überqueren müssen – Valea Bucşoiului, Valea Rea. Tief unten,
rechter Hand, liegt das Glăjăriei-Tal, jenseits dessen das Diham-Gebirge.
Auf der Prepeleag-Wiese gabelt sich der Weg: links führt das rote Band über den Friedrich-
Deubel-Weg zum Omul, rechts gehen wir, dem roten Dreieck folgend, weiter nach Mălăieşti.
Wir überqueren eine letzte Felsschlucht, dann führen einige Serpentinen durch Latschen
links hinauf zum Bucşoiul-Kamm-Ausläufer, in einen kleinen Sattel. Auf der Westseite geht
es dann hinab ins Mălăieşti-Tal. Immer links haltend queren wir zur jenseits des Baches
gelegenen Hütte. Es ist die erste „richtige“ Berghütte im Bucegi-Gebirge, 1882 vom
Siebenbürgischen Karpatenverein gebaut. Genaugenommen stand die erste Hütte etwas
tiefer, brannte ab und wurde auf dem heutigen Standplatz neu errichtet.
Hier kann gerastet oder auch übernachtet werden, falls man nicht, heroisch-spartanischer,
am Omul übernachten will. Das trogförmige Gletschertal ist von Felswänden gesäumt und
von Latschen und Fichten bestanden. Von der Hütte sieht man den felsigen Talschluss mit
den drei charakteristischen Kaminen, links das „Kirchlein“ – Bisericuţa – auch Mălăieşti-Turm
genannt. Bis zum Omul sind es noch 3 ½ Stunden. Der Weg, mit blauem Band bezeichnet,
überwindet zwei Steilstufen, ehe er das oberste Kar erreicht. Es gibt auch eine Variante
(blaues Dreieck), die über den „Gämsensteig“ – Brâna Caprelor – in den Friedrich-Deubel-
Weg am Bucşoiul-Mare-Grat mündet und über diesen den Omul erreicht. Aus dem Kar führt
der Winterweg durch den Mălăieşti-Kamin zum Scara-Kamm; der Sommerweg, links davon,
überwindet die Schlusswand in Serpentinen. Über den Kammweg mit seinen mehrfachen
Markierungen erreichen wir, uns links haltend, bald den Omul.
Um einen Ort richtig kennenzulernen, muss man eine Nacht dort verbringen, schrieb Thor
Heyerdahl. Das sollten wir uns zu Herzen nehmen und hier oben in der höchsten Hütte der
Karpaten übernachten, am Abend und am Morgen Panorama, Sonnenuntergang und -
aufgang genießen und uns dabei Zeit lassen. Zum Abstieg wählen wir den Friedrich-Deubel-
Weg am Bucşoiul Mare, ein luftiger Kammweg, der einen guten Überblick nach allen Seiten
erlaubt, Diham, Predeal und die Ostkarpaten, Bran und all die Bergkulissen der
Südkarpaten.
Zuletzt kommt noch eine Steilflanke, wo die Erosion die alten Serpentinen zum großen Teil
vernichtet hat und Stahlseile über die nackten, glatten Felsplatten helfen. Prepeleag: Wir
begegnen unserem alten, bekannten, roten Dreieck und dem Take-Ionescu-Weg. Über den
vom Anstieg her bekannten Weg erreichen wir Buşteni.
7. Buşteni – Peştera – Strunga – Omul – Babele – Buşteni. Begehung des Bucegi-
„Hufeisens“. 3 Tage.
Erster Tag: Buşteni – Peştera. 6 Stunden – 1100 Höhenmeter. Wir wählen den bereits (1)
beschriebenen Anstieg über den Schielweg zum Schielhaus. Weiter geht es über den mit
blauem Dreieck bezeichneten Weg durch den Latschenwald zur Piatra-Arsă-Hütte. Das
seichte Tal Izvorul Dorului und die Fahrstraße Coştila – Sinaia wird gequert. Der Butmăloiu-
Weg, so genannt nach dem ersten Hüttenwart von Peştera und bekanntem Bucegi-Führer
vom Anfang des Jahrhunderts, führt hinab in den durch Sturm verwüsteten Cocora-Wald.
Vor uns liegen das Ialomiţa-Tal und der Strunga-Kamm (blaues Band); grauer Fels inmitten
des Grüns deutet die Peştera- und Tătarului-Klammen an. In nächster Nähe des Talgrunds
auf einer Wiese erhebt sich überraschend das Peştera-Hotel, umgeben von felsigen Bergen
mit grüner Rasenkappe: Bătrâna, Doamnele, Obârşia.
Zweiter Tag: Peştera – Strunga – Omul. 6 – 7 Stunden – 900 Höhenmeter. Wie bei Route 4
beschrieben wandern wir vom Peştera-Hotel zur Padina-Hütte und besuchen unterwegs die
Klause Schitul Nou und die Ialomiţei-Höhle. Darauf steigen wir 300 m empor zum Strunga-
Pass, ein Sattel am gleichnamigen Kamm (bis hierher roter Punkt). Hier begegnen wir dem
Kammweg „Drumul Grănicerilor“ (Grenzwächterweg, rotes Band), dem wir nordwärts folgen
werden, nicht ohne vorher das Panorama zu genießen: die gewellte, bunte Landschaft und
die Dörfer um den Pass von Bran und die Bergwelt dahinter: Piatra Craiului (Königstein),
Păpuşa, Iezer, Fogarascher im Westen; Bucegi-Hauptkamm mit Babele, Caraiman und
Coştila im Osten. Nur 600 Höhenmeter trennen uns vom Omul, doch ist der Weg noch lang,
und es gilt auch einige Einsattelungen zu überwinden. Die Mühe macht sich jedoch voll
bezahlt durch das recht abwechslungsreiche alpine Landschaftsbild mit Einblicken in die
Felswände und Schluchten des Grohotişul, Guţanul, Scara, Gaura. Der Höhenweg umrundet
das weite Obârşia-Kar und trifft am Găvanele-Gipfel die gelbe Markierung, die von Babele
kommt. Der Omul ist ganz nahe, ein Stahlseil sichert eine ausgesetzte Flanke, wir umgehen
den Kegel des Bucura-Gipfels, und da ist auch schon die Hütte.
Dritter Tag: Omul – Babele – Buşteni. 6 Stunden – 1600 Höhenmeter im Abstieg. Der Weg
beginnt mit der Umrundung des Cerbului-Kares. Das gelbe Band umgeht Bucura-Dumbravă-
und Găvanele-Gipfel, steigt hinab in den Cerbului-Sattel, führt als Sommervariante über das
felsige Geröllband Cerdacul Obârşiei, rechts die Zacken Colţii Obârşiei, und steigt dann
hinab in den weiten, grasigen Sugărilor-Sattel. Hier ändert sich das Landschaftsbild
schlagartig, es beginnt das Bucegi-Plateau mit seinem felsartigen Rasen, klimabedingt
weitgehend der Erosion ausgesetzt. Am Kalkfelsgipfel Baba Mare vorbei erreichen wir die
Fahrstraße Coştila – Sinaia und die Babele-Hütte. Das Naturdenkmal Babele – „die alten
Weiber“ (beim Tratsch) musste eingezäunt werden. Die eigenartigen Sandsteinpilze
entstanden durch Windeinwirkung. Manche romantischen Schwärmer sehen jedoch in ihnen
wie auch in der nahen Babele-Sphinx megalithische Denkmäler der Steinzeitmenschen. Von
der Babele-Hütte kann ein Abstecher zum Caraiman-Kreuz gemacht werden, bevor der
Abstieg angetreten wird – siehe auch (1) – durch die Jepilor-Schlucht – blaues Kreuz,
schwierig – oder den Schielweg – blaues Dreieck, gut ausgebaute Serpentinen.
8. Sinaia – Vârful cu Dor – Peştera – Sinaia. Kombiniert mit Seilbahnhilfe kann diese Tour an einem Tag bewältigt werden, sonst benötigt man zwei Tage. Von Sinaia erfolgt der Aufstieg über Plaiul Vacii – den „Kuhpfad“ –, dem roten Band folgend, zur Cota 1400 (Hotel „Alpin“, Seilbahnzwischenstation). Der Weg kürzt die Fahrstraßen-Serpentinen. Ab Cota 1400 geht es weiter am „Winterweg“, den Furnica-Hang durch Hochwald querend zur (abgebrannten) Hütte Vârful cu Dor. Am Vârful-cu-Dor-Sattel beginnt der Abstieg (Abfahrt) ins Ialomiţa-Tal. Eine Abzweigung (gelbes Kreuz) führt nach Bolboci, eine zweite zur Padina-Hütte. Die rote Markierung endet beim Peştera-Hotel. Hier nun bieten sich vier Möglichkeiten: den gleichen Weg zurück; Babele-Hütte – Vârful cu Dor – Sinaia (blaues Kreuz, dann gelbes Band, zuletzt rotes Band); Piatra Arsă-Hütte – Vârful cu Dor – Sinaia (blaues Band, dann gelbes Band zuletzt rotes Band); mit der Seilbahn Peştera – Babele – Buşteni zurück ins Prahova-Tal.
9. Sinaia – Vârful cu Dor – Padina – Strunga – Bran. Es ist die leichteste Bucegi- Überquerung, auch diese mit Seilbahn bis Furnica an einem Tag zu bewältigen, ohne Seilbahn in zwei Tagen. Gewarnt sei vor Lawinengefahr im Strunga-Bereich! Voraussetzung ist deshalb Erfahrung im Hochgebirgswinterwandern oder zumindest genaue Erkundung bei der Bergwacht über die Schneeverhältnisse. Die Route ist teils unter 9 (?), teils unter 4 beschrieben.
10. Vârful cu Dor – Babele – Omul und zurück. Zu Fuß 2 Tage, mit Ski 1 Tag. Ab Furnica-
Seilbahnstation (Cota 2000) folgen wir den Markierungsstangen in nördlicher Richtung über
den Furnica-Gipfel und Călugărul-Sattel und weiter über das Bucegi-Plateau: Eine kurze
Abzweigung führt links zur Piatra-Arsă-Hütte, eine weitere rechts zur Caraiman-Hütte. In der
Babele-Hütte kann eine Zwischenrast eingeschaltet werden, ehe es zum Sugărilor-Sattel
weitergeht. Hier, Achtung! Der Winterweg geht links empor über den Kamm der Colţii
Obârşiei, das Cerdacul-Obârşiei-Band meiden! Beim jenseitigen Abstieg in den
Cerbului-Sattel wählen wir den Weg durch den Kamin rechts, da die Obârşia-Westflanke entweder
vereist oder lawinengefährlich ist. Für diesen und den folgenden Wegabschnitt ist es ratsam,
bei hartem, vereistem Schnee Grödel (oder Steigeisen) mitzuführen; zwei Skistöcke sind
ohnedies hilfreich. Der letzte Wegabschnitt führt stahlseilgesichert über die Steilflanke des
Găvanele-Gipfels zum Gipfelkamm, umgeht den Bucura-Dumbravă-Gipfel auf der Westseite
und erreicht die Omul-Hütte, die im Winter geschlossen ist. Notfalls kann an die
Wetterstation appelliert werden. (Anmerkung: An der Rückseite der Omul-Hütte befindet
seich eine Notunterkunft mit einem Bollerofen und Matratzenlager. F. K.)
Bei Benutzung der Seilbahn Buşteni – Babele und Start von der Babele-Hütte kann die Tour
erheblich verkürzt werden.
Zurück den gleichen Weg! Gute Skifahrer können bei guten Schneeverhältnissen (meist erst
ab Mitte März) die Abfahrt vom Omul über die Cerbului- oder Morarului-Schlucht wählen;
Fußwanderern sei davon abgeraten. Beide Skiabfahrten sollten unter Führung eines
Kenners des Gebiets unternommen werden.
10. a) Cerbului-Skiabfahrt. Sie wird meist unternommen, wenn die Abfahrten bei Sinaia schon aper sind (April, Anfang Mai). Vom Omul-Haus hinab auf die erste Terrasse, dann rechts haltend bis unter den Cerbului-Sattel. Nun die günstigsten Möglichkeiten ausnutzend dem Talboden bis zur Ţapului-Schlucht folgen. Hier quert der Sommerweg auf das linke Ufer: Wir folgen ihm, da ab hier Talboden von Baumstämmen verstellt ist. Der Weg mündet in den Saumweg Mălăieşti – Buşteni (rotes Dreieck), dem wir in südlicher Richtung folgen.
10. b) Morarului-Skiabfahrt. Es gilt die gleiche Empfehlung wie eben. Meist sind die Verhältnisse hier besser als im Cerbului-Tal. Vom Gipfel geht es in der Falllinie (weite Einbuchtung) hinab ins Kar. Vom Rand der Steilstufe queren wir links bis unter die Bucşoi-Flanke, wo ein Couloir die Abfahrt ermöglicht. Weiter geht es im Talgrund bis zur Wiese unter den Morarul-Nadeln, wo der Pfad durch den Wald beginnt. Bald mündet der Tal-Weg in den Saumweg Mălăieşti – Buşteni (rotes Dreieck). Nun am sichersten links zum Pichetul Roşu und ab dort zur Poiana-Izvoarelor-Hütte – Gura Dihamului – Buşteni. Wer sich gut auskennt, kann auch dem Dreieck nach rechts folgen und ab Jagdhütte direkt hinab zur Gura-Dihamului-Hütte gelangen (ohne Markierung).
Sinaia, Buşteni und Predeal sind die wichtigsten Wintersportzentren des Prahova-Tales. Mit
Sinaia, 889 m, ist das eigentliche Bucegi-Gebirge bis auf einer Höhe von 2100 m für den
alpinen Skilauf gut erschlossen, dazu gibt es eine Bob-Bahn.
Buşteni, 925 m, hat nur eine einzige spezielle Abfahrtspiste ohne Aufstiegshilfe, bis maximal
1200 m hoch gelegen.
Predeal, 1033 m Passhöhe, liegt außerhalb des eigentlichen Bucegi-Gebietes. Seine
Skipisten liegen maximal 1450 m hoch.
Für den Ski-Langlauf gibt es keine präparierten Loipen, das Gelände erlaubt jedoch in allen
drei Wintersportzentren sowohl Langlauf als auch Skiwandern, wofür sich besonders das
Predealer Gebirge und Diham eignen; für alpine Skiwanderungen, wie bereits beschrieben,
das Bucegi-Plateau.
Sinaia. Skiberg ist die Furnica (2102 m). Eine Fahrstraße führt bis 1400 m, eine Gondelbahn
bis 2000 m. Auf 1400 m gibt es Hotel, Parkplatz und Seilbahn-Zwischenstation. Dazu auf
1300 und 1500 m je eine Schutzhütte; ein Schlepplift funktioniert in der Umgebung des
Hotels, ein Sessellift führt von 1400 m auf 1980 m. Auf 2000 m gibt es eine Schutzhütte und
eine Bergwachthütte; in der Valea Dorului, 2000 m, auf der Westseite, funktioniert ein
Sessel- und ein Schlepplift; zwei weitere Schlepplifts führen von 1885 m zur Spitze Vârful cu
Dor, 2030 m, und zum Vârful-cu-Dor-Sattel.
Saison ist von Dezember bis April, auf 2000 m manchmal auch schon im Oktober –
November.
Skipisten: Valea Dorului – für Anfänger und Fortgeschrittene; Sommerweg 2000 m – Vârful
cu Dor – Cota 1400 – für Fortgeschrittene; Carp-Abfahrt 2000 m – 1400 m – für bessere
Läufer; Abfahrtspiste Cota 1400 – Sinaia – für Fortgeschrittene. Dazu die vier von
Schlepplifts bedienten kürzeren Pisten, für fortgeschrittene Skiläufer. Übungshänge für
Anfänger gibt es sowohl in Sinaia als auch auf 1400 m und 2000 m.
Buşteni. Die einzige Skipiste ist von keiner Aufstiegshilfe bedient. Zu Fuß steigt man 45 Minuten von Căminul Alpin (925 m) zur Kalinderu-Wiese, etwa 1250 m, auf der Caraiman- Ostflanke. Die Wiese ist für Anfänger geeignet, die Abfahrt für Fortgeschrittene.
Predeal. Der Skiberg Clăbucetul Taurului (1451 m) ist von zwei Sessellifts und zwei Schlepplifts bedient. Zwischen 1450 m und 1050 m gibt es verschiedene Abfahrtsvarianten für Fortgeschrittene. Übungshänge gibt es sowohl auf 1450 m als auch auf 1050 m. Für Anfänger gibt es noch die Hänge von Cioplea (1110 m, mit Schlepplift), Cabana Gârbova (1350 m) und Cabana Susai (1350 m).
Geschichtliches: Der höchste Gipfel der Bucegi, Omul, sowie die anderen hohen und
niedrigeren Gipfel wurden alle schon in ältesten Zeiten von Hirten und Jägern bestiegen,
bestimmte Übergänge, wie der Strunga-Pass, auch von Händlern und Schmugglern. Dann
kamen Botaniker und Vermessungsbeamte, und in den ersten Jahrzehnten des XIX.
Jahrhunderts auch Wanderer und Bergsteiger. Von den Prominenten sei nur Sir Leslie
Stephen Anno '66 erwähnt, einer der bekanntesten britischen Bergsteiger des goldenen
Zeitalters des Alpinismus. Eine der originellsten Gestalten des frühen Alpinismus im
Bucegi-Gebirge ist Professor Nicolae Bogdan, der zwischen 1884 und 1921 zahlreiche
Wanderungen und auch Kletterfahrten des I. Schwierigkeitsgrades unternahm. Die
bekanntesten Führer jener Zeit waren Nicolae Gelepeanu und Nicolae Butmăloi und ihre
schwierigsten Fahrten waren Valea Seacă a Caraimanului, Valea Seacă a Jepilor, Valea
Albă, Blidul Uriaşilor, Brâna Mare a Coştilei, Valea Mălinului. Die nächste Generation
bildeten Mihai Haret und Fanny Seculici, genannt Bucura Dumbravă, 1921 – 1926, die den
Touring Club Rumäniens ins Leben riefen. Bucura Dumbravă berichtet von der Besteigung
des Acul Mare al Morarului 1920 unter der Leitung von Theodor Rosetti Solescu, der die
moderne Felstechnik im Wilden Kaiser um 1911 erlernt hatte und später die Ausbildung der
rumänischen Gebirgsjägertruppe im Skilaufen und Bergsteigen übernahm. 1921 – 1934
wurden die Brüder und prominenten Wissenschaftler Radu und Şerban Ţiţeica die besten
Kenner der Prahova-Steilflanke, die das gesamte Klettergebiet systematisch durchforschten
und 1927 – 1928 eine genaue Karte herausgaben.
Nicolae Comănescu war es, der 1932 den ersten Felshaken schlug, als er den Turnul
Seciului bestieg, kurz darauf „machte“ er die Spălătura Văii Seci, II. Schwierigkeitsgrad, 1934
folgten Picătura-Spitze und Hornul Central, letzterer mit einer Stelle im V.
Schwierigkeitsgrad!
1934 wurde der Clubul Alpin Român gegründet, dessen Seele der Rechtsanwalt Nicolae
Dimitriu war und dessen Klettergebiete fast ausschließlich in den Bucegi lagen. Schon 1935
wurde die erste richtige Wand durchstiegen, die Gălbenele-Wand, durch die Furcile-Führe:
Nicolae Baticu und Gefährten – die erste Führe im IV. Schwierigkeitsgrad. In der gleichen
Wand wurde 1938 der Große Überhang – Marea Surplombă – durch Toma Boerescu und
Gefährten bezwungen.
Das Bucegi-Gebirge umfasst das wichtigste Klettergebiet des Landes, und hier stand mit
Sicherheit die Wiege des rumänischen Felskletterns. 1940 durchstiegen Ion Coman und
Oskar Schöbesch die höchste Wand des Landes, Peretele Văii Albe, durch den „Mittleren
Riss“ Fisura Centrală, IV. 1946 wurden die ersten Führen im V. Schwierigkeitsgrad bewältigt:
„Die Drei Überhänge“ – Cele Trei Surplombe – und „Der Sporn“ – Pintenul – durch Nicolae
Baticu und Gefährten.
Damit war die Tätigkeit des Clubul Alpin Român beendet, und der Alpinismus wurde 1950 als
Sport der staatlichen Sportorganisation eingegliedert, heute „Comitetul Naţional pentru
Educaţie Fizică şi Sport“ (CNEFS), dem die „Federaţia Română de Turism-Alpinism“ (FRTA)
untergeordnet ist.
Die erste Führe im VI. Schwierigkeitsgrad wurde 1952 durch Aurel Irimia und Emilian Cristea
eröffnet, der berühmte Blaue Riss, der 1962/63 seine erste Winterbegehung erhielt. 1967
folgte Traseul Speranţei (Mircea Opriş und Gefährten) und 1986 die Emilian-Cristea-
Gedächtnisführe, stellenweise VII (Florin Ularu u.a.).
In geographischer Reihenfolge, im Süden, bei Sinaia, beginnend und der Rundung des Bucegi-Hufeisens am Außenrand folgend nennen wir folgende Klettergebiete:
OSTFLANKE: Sfântu Ana, 5 Führen; Jepii Mici, 33 Führen; Caraiman, 32 Führen; Coştila
143 Führen.
NORDFLANKE: Morarul, 19 Führen; Bucşoiul, 23 Führen.
WESTFLANKE: Guţanul-Grohotişul, 16 Führen; Bătrâna-Horoaba, 6 Führen.
Insgesamt 287 Führen.
Wie auch aus den Zahlen hervorgeht, ist das Coştila-Gebiet bei weitem das wichtigste – und auch das beliebteste. Wir wollen jedoch der Systematik wegen die obere Reihenfolge beibehalten.
Sfânta Ana, etwa 1100 m. Der aus der Waldzone bei Sinaia emporragende Felsen ist eine Kalkklippe, die aus dem massiven Flysch und Konglomerat hervorlugt. Es ist ein von der örtlichen Bergwacht 1973 – 1974 erschlossener Klettergarten, mit 5 Führen von je 2 – 4 Seillängen im IV. Schwierigkeitsgrad, gruppiert um einen ehemaligen Steinbruch. Eine winzige Höhle beherbergte in früheren Zeiten einen Einsiedler. Der Felsen war in den Anfängen des mondänen Sinaia 1880 – 1914 ein beliebtes Ausflugsziel. Er steht heute einsam und kaum beachtet an der Fahrstraße Sinaia – Hotel Alpin/Cota 1400 und daher auch im Winter leicht zu erreichen und dank seiner südlichen Exponierung auch problemlos zu begehen.
Jepii Mici, 2143 m. Der Berg ist im Süden durch die Urlătoarea-Mare-Schlucht gegen Jepii Mari, im Norden durch die Valea-Jepilor-Schlucht gegen Caraiman abgegrenzt. Es gibt zwei Zustiege: Schielweg, blaues Dreieck, und Valea Jepilor, blaues Kreuz. Folgende Schluchten sind Anstiege des I. Schwierigkeitsgrades: Valea Comorilor, Valea Seacă a Jepilor, Vâlcelul Clăiţei. Ebenfalls mit I wird die Begehung des „Großen Bandes“ – Brâna Mare a Jepilor – bewertet, dazu die Besteigung der Claia Mare (1852 m) vom Band aus.
Urlătoarea-Mare-Wand/Jepii Mici. Zwischen den Schluchten Urlătoarea Mare und Urlătoarea Mică verläft der Urlătorilor-Grat; durch seine Südwand führen 4 Anstiege der Schwierigkeit 5 B (7 – 11 Seillängen), die selten begangen werden. Zustieg ist der Schielweg, ab Hotel Silva etwa 1 ½ Stunden.
Claia-Mare-Südwand/Jepii Mici. Die Südwand des „Großen Schobers“ gehört zu den großen Bucegi-Wänden, mit anspruchsvollen Führen (4 B bis 6 B, 6 – 11 Seillängen). Von den 9 Führen wird nur eine öfters begangen: Traseul „23 August“, 6 B, die schwierigste. Der die Wandmitte spaltende große Kamin (3 A) zählt kaum Begehungen. Zustieg über Schielweg und Valea Comorilor, etwa 3 Stunden.
Peretele cu Florile/Jepii Mici. Die Ostwand des Jepii-Mici-Hauptgipfels erhebt sich vom großen Band bis zum Plateau, oberhalb der Claia Mare. Die Wand ist im Süden und Norden durch je eine Kante abgegrenzt – Muchia Scării bzw. Muchia Înaltă. Durch die Wand verlaufen 5 Führen (Nr. 1 – Nr. 5), die auf einem Band enden. Schwierigkeiten: 4 A – 5 A. Ein Kamin (Hornul cu Florile) verbindet das Große Band mit dem Plateau und ermöglicht den Abstieg zum Wandfuß. Zustieg über Valea Seacă a Jepilor, 3 Stunden.
Creasta cu Zâmbri/Jepii Mici. Der mit Zirbelkiefer bestandene Felsgrat reicht vom Großen Band in die Valea Jepilor hinein. Seine Südwand fußt im Vâlcelul Clăiţii, eine Rinne, die zur Valea Jepilor entwässert wird. Durch die Südwand führen 3 Anstiege, darunter der auffällige Kamin, fälschlich genannt „Hornul din Valea Lupului“, 5 B.
Caraiman, 2384 m. Der auffälligste Berg des Prahova-Tales mit dem Heldenkreuz am
großen Sattel unterhalb des Gipfels, ist im Süden von der Valea Jepilor gegen Jepii Mici, im
Norden von der Valea Albă gegen Coştila abgegrenzt.
Durch die Valea Jepilor führen ein markierter Pfad (blaues Kreuz) und eine Seilbahn zur
Babele-Hütte, durch die Valea Albă ein Kletteranstieg im I. Schwierigkeitsgrad.
Caraiman-Südflanke. Die Südflanke ist eine wahre Felswildnis. Hauptanstiege sind Valea Spumoasă und Brâna Portiţei (beide 1 A) sowie die Südost-Kante (Muchia Portiţei). Weitere Anstiege gibt es in folgenden Wänden: Colţul Berbecului („Widder-Turm“) Südkante: Fisura Berbecului (5 B); Valea-Jepilor-Südwand: Fisura de la Scări (4 A); Peretele Portiţei (die Wand über dem Portiţei-Band), mit 6 Anstiegen (4 B – 5 B, 6 – 8 Seillängen); Peretele Brânei Mari (die Wand über dem „Großen Band“, das von der Caraiman-Hütte zum Heldenkreuz führt). Es gibt drei Anstiege (3 A – 4 A).
Caraiman-Ostflanke. Die trapezförmige Ostflanke, zwischen Südostkante (Portiţa) und Nordostkante (Picătura-Grat) ist diagonal durchzogen von der Valea Seacă („Trockene Schlucht“). Nebenschluchten der Valea Seacă sind Valea lui Zangur, Vâlcelul Motului und Spălătura Văii Seci (2 A). Außer den Schluchten (1 B) gibt es Touren am Ţancul Uriaşului und Picătura-Südwand (u. a. Fisura Galbenă, 4 A).
Caraiman-Nordflanke. Eine der großzügigsten Touren der Bucegi sind Picătura-Spitze und - Grat (3 A). Die Flanke selbst ist von 7 „Albişoare“ (weiße Rinnen) durchzogen (2 A), darunter die Albişoara Gemenelor und Albişoara Crucii, mit schönster Freikletterei. Sämtliche Albişoare-Anstiege beginnen in der Valea Albă (2 Stunden ab Buşteni). Zum Picătura- Einstieg führt die gleichnamige Rinne Vâlcelul Picăturii. Der Anstieg zur Spitze erfolgt durch die Südostwand (Comănescu-Führe).
Coştila, 2498 m. Der großartigste Kletterberg Rumäniens! Der gewaltige Konglomeratklotz
wird von Valea Albă und Valea Cerbului begrenzt (gegen Caraiman im Süden bzw. Morarul
im Norden), erstere ein unschwieriger Kletteranstieg (1 A), die zweite mit einem markierten
Pfad versehen (gelbes Band). Eine Anzahl von Rinnen stellen wenig bis mäßig schwierige
Kletteranstiege dar (1 B – 2 A), darunter die beliebtesten: Valea Coştilei, Valea Gălbenelelor,
Valea Mălinului, Valea Ţapului und die etwas schwierigere Valea Urzicii. Eine großartige
Übersicht gestattet das „Große Band“ – Brâna Mare –, 1 A, wo die meisten
Wandkletterführen enden.
Ein weiterer beliebter Anstieg (auch als Abstieg benutzt) ist der Valea-Albă-Grat (1 A) über
Vâlcelul-Stâncos-Zeltplatz mit Abzweigung zum Circuri-Amphitheater, Vâlcelul Policandrului
und Brâna Aeriană.
Die Coştila bietet vier große Wände: Valea Albă-Wand; Policandru (Vulturilor)-Wand; Coştila-
Wand; Gălbenele-Wand und -Schulter. Ferner kleinere Wände: Brânei-Wand; Vâlcelul-
Stâncos-Wand; Ţancul-Mic-Wand; Ţancul-Ascuţit-Wand. Schließlich die Coştila-Nordflanke
mit einer Anzahl seltener begangener Anstiege.
Valea-Albă-Wand. Die größte Wand der rumänischen Karpaten ist eine Südwand. Geographisch reicht sie vom Valea-Albă-Talboden (1600 m) bis zum Coştila-Plateau (2500 m), ist also etwa 900 m hoch. Die eigentliche Wand jedoch ist nur etwa 400 m hoch, vom Circuri-Amphitheater bis zum Valea-Albă-Grat bzw. bis zum Großen Band. Die bekanntesten Führen sind, von Westen nach Osten genannt: Fisura Pintenului (Sporn-Riss), 5 A; Fisura Verde (Grüner Riss), 5 B; Traseul Eftimie Croitoru (E.C.-Führe), 5 B, Fisura Roşie (Roter Riss), 5 B; Fisura Centrală (Mittlerer Riss), 4 A; Muchia Brânelor (Bänder-Kante). 5 A; Traseul Speranţei (Hoffnungsführe), 6 B; Fisura Albastră mit zwei Varianten (Blauer Riss), 6 A, 6 B; Diedrul Pupezei (Pupeza-Verschneidung), 6 A; Traseul Lespezilor (Platten-Führe), 5 A. Sämtliche Einstiege befinden sich im Circuri-Amphitheater, auf dem Umweg über Vâlcelul Stâncos zu erreichen (2 ½ Stunden).
Brânei-Wand. Der obere Teil der Valea-Albă-Wand reicht vom Großen Band bis zum Plateau, 100 – 200 m hoch. Von den 14 Führen wird nur eine öfters begangen: die Dinamo- Führe, 5 A.
Policandru (Vulturilor)-Wand. Die Ostwand schließt an die Valea-Albă-Südwand, von der sie durch einen Pfeiler getrennt ist, an. Sie fußt im Vâlcelul Policandrului und ist oben von der Creasta Vulturilor begrenzt. Besonders beliebt sind folgende Führen: Fisura Mult Dorită (Vielbegehrter Riss), 6 A; Fisura Policandrului (Kronleuchter-Riss), 5 B; Fluturele de Piatră (Mauersegler), 5 B; Fisura Suspendată (Hängender Riss), 5 A; Innominata 6 A. Zustieg über Coştila-Hütte (Refugiul Coştila) 2 Stunden.
Vâlcelul-Stâncos-Wand. Die Südwand über der „Felsenrinne“ bietet drei Anstiege mittlerer Schwierigkeit, 3 B – 4 A, nur ½ Stunde vom Refugiul Coştila entfernt.
Ţancul-Mic-Wand. Die überaus beliebte Südwand des „Kleinen Turmes“ in nächster Nähe des Refugiul Coştila bietet 7 Führen (3 B – 5 B). Eine achte Führe durchzieht die Nordwand (3 A).
Ţancul Ascuţit. Die Südwand des „Spitzen Turmes“ überragt die Coştila-Hütte. Die Wand hat Klettergartencharakter und bietet vier Durchstiege (3 B – 4 A).
Coştila-Wand. Die Südwand fußt in der Coştila-Schlucht. Sie erreicht nicht die Höhe der Valea-Albă-Wand, doch bietet sie immerhin so beliebte Anstiege wie Traseul Balcoanelor, 5 A, Andrei-Ghiţescu-Führe und Fisura Mare, 5 B. Dazu kommen neuere, schwierige Führen wie Scorpionul, Poseidon und Bebe (5 B).
Gălbenele-Wand. Die Nordwand-Führen sind Klassiker. Vor allem hat der Coştila-Gălbenele- Grat besten Ruf als Genusskletterei, 3 A. Dazu kommen so beliebte Anstiege wie: Tavanele de Argint (die Silbernen Dächer), 4 B; Cele Trei Surplombe (die Drei Überhänge), 5 B; Furcile (die Gabel), 4 A; Marea Surplombă (der Große Überhang), 4 A; Marele Tavan (das Große Dach), 5 A und einige weitere, seltener gesuchte Führen. Zustieg ab Refugiul Coştila durch die Gălbenele-Schlucht. 1 – 1 ½ Stunden.
Umărul Gălbenelelor. Die „Schulter“ wird von der Gălbenele-Nordwand durch den Hornul Coamei getrennt, 1 A. Durch die Südostwand führt die Genusskletterei der Roşculeţ-Führe, 3 B. Eine weitere Genusskletterei bietet die Coman-Führe, 2 B. Etwas schwieriger ist die zwischen beiden liegende Slăvoacă-Führe, 4 B.
Coştila-Nordflanke. Durch größere Entfernung – längere Zustiegszeiten ab Buşteni – und
durch den Glanz der großen Wände in den Schatten gestellt und fast vergessen sind die
zahlreichen Klettereien der Nordflanke: Vâlcelul-Ascuns-Wand mit 4 Führen;
Colţul-Strungii-Nordwand, 3 Führen, 3 A – 5 A; Colţul-Gălbenelelor-Grat, 1 B. Nordwand, 4 A, Ostkante 2 B;
Colţul-Mălinului-Grat, Südwand, Nordwand; Ţapului-Nordwand (4 Führen, 3 A – 5 A);
Sentinela Văii Verzi mit 2 Führen (4 B – 5 B); Priponului-Südwand (4 A).
Bekannteste Führen: Hornul Central (Mittlerer Kamin), 2 B; Hornul Mare al Ţapului (Großer
Kamin), 4 A; Suplombele Ţapului (Überhänge), 5 A; Tavanele Santinelei (Dächer), 5 B;
Fisura Santinelei (Riss), 4 B; Peretele Sudic al Priponului (Südwand), 4 A.
Morarul (Capul Morarului: 2501 m). Der vom Omul-Gipfel gegen Osten herabziehende Grat
wird durch die vier auffälligen Nadeln abgeschlossen. Reizvoll ist die Begehung des „Großen
Bandes“ – Brâna Mare –, 1 A das von der Valea Cerbului im Süden bis zur Valea Morarului
im Norden läuft. Besonders Eindrucksvoll ist die Nordflanke der Nadeln mit schwierigen
Rinnen wir Râpa Zăpezii, Vâlcelul Ţancurilor und Valea Poienii sowie der leichteren Valea
Adâncă.
Beliebte Ziele sind die Nadeln selbst, mit wenig bis mäßig schwierigen Anstiegen: Acul Mare;
Degetul Roşu; Acul Crucii; Acul de Sus. Zustieg über Valea Cerbului bzw. Valea Morarului,
etwa 3 Stunden ab Buşteni.
Bucşoiul, 2492 m. Noch abgelegener als der Morarul ist dieser nördliche Berg der Bucegi. Klassiker (Schwierigkeit I) sind: Creasta Balaurului; Brâna Mare; Valea Bucşoiului; Vâlcelul Portiţelor; Vâlcelul Grohotişului. „Zünftige“ Anstiege bietet das „Kirchlein“ Bisericuţa oder Turnul Mălăieşti (4 B – 5 B). Zustieg ab Poiana-Izvoarelor-Hütte bzw. Mălăieşti-Hütte.
Guţanul, 2246 m, und Grohotişul, 2089 m. Dieses Westwandgebiet gehört zu den am wenigsten bekannten im Bucegi. Obwohl von einnehmender Schönheit, ist es viel zu abgelegen, um für ein Wochenende in Frage zu kommen. Unterkunft gibt es auch keine, außer bei den Bergbauern in Poarta oder Şimon. Man muss also Proviant mitschleppen und am Wandfuß zelten. Es gibt 16 Führen (3 B bis 5 A). Der Fels besteht aus Jura-Kalk.
Bătrâna, 2181 m – Horoaba. Das Gebiet im Ialomiţa-Tal hat Klettergartencharakter. Der Zugang ist bequem, in ½ bis 1 Stunde von der Padina-Hütte oder vom Peştera-Hotel zu erreichen. Die Landschaft – Naturreservat – ist anziehend. Hauptziel ist Turnul Seciului mit Turnuleţ und Bătrâna-Südwand, wo es ein Dutzend Anstiege gibt, 2 – 3 Seillängen, im besten Jura-Kalk (3 A – 4 B).
Einstmals Sommerfrische der Bukarester, heute internationaler Ferienort – Sinaia, mit seiner herrlichen Bergkulisse, den eleganten Berghotels, schmucken Villen und einem reichhaltigen Unterhaltungsangebot ist alljährlich Reiseziel für all jene, die angenehme Urlaubstage in würziger Tannenluft, mit Bergwandern, Skilaufen und Rodeln verbringen wollen. Aber auch für jene, die eine Gesundheitskur eingeplant haben, denn Sinaia verfügt auch über ein Kursanatorium, in dem die reichhaltigen Mineralwasservorkommen mit viel Erfolg bei der Behandlung verschiedener Leiden genutzt werden.
„Sinaia“ (1. Kl.), 480 Betten in Appartements, Einzel- und Doppelzimmern (Bad, Telefon,
Radio, Fernseher). Restaurant, Brasserie, Pension, Hotelbar, Schwimmbad, Sauna.
„Montana“ (1. Kl.), 353 Betten in Appartements, Einzel- und Doppelzimmern (Bad, Telefon,
Radio, Fernseher). Restaurant, Brasserie, Weinstube, Hotelbar, Selbstbedienungsgaststätte,
Schwimmbad, Sauna, Spielautomaten.
„Internaţional“ (1. Kl.), 392 Betten in Appartements, Einzel- und Doppelzimmern (Bad,
Telefon, Radio, Fernseher). Restaurant, Brasserie, Konditorei, Frühstückssalon, Hotelbar,
Nachtbar, Damen- und Herrenfrisör.
„Palas“ (1. Kl.), 275 Betten in Appartements, Einzel- und Doppelzimmern (Bad, Telefon,
Radio, Fernseher). Restaurant, Hotelbar, Disco-Club.
„Caraiman“ (1. Kl.), 142 Betten in Appartements und Doppelzimmern (Bad, Telefon, Radio,
Fernseher). Restaurant, Brasserie, Konditorei, Hotelbar.
„Păltiniş“ (1. Kl.), 220 Betten in Appartements, Einzel- und Doppelzimmern (Bad, Telefon,
Radio, Fernseher). Restaurant, Büfett, Brasserie, Hotelbar, Pension, Disco-Club.
Hoteleigener Kurbetrieb.
„Alpin“ – Cota 1400 (1. Kl.), 160 Betten in Appartements und Doppelzimmern; 40 Betten in
Räumen zur Berghüttenklasse gehörend (Bad/Dusche, Radio, Fernseher). Restaurant,
Hotelbar, Disco-Club. Ärztliches Kabinett.
„Vadul Cerbului“ (1. Kl.), 128 Betten in Doppelzimmern (Bad/Dusche, Telefon). Restaurant.
Komfort und angenehme Atmosphäre. In der Regel 10 bis 30 Betten in Einzel-, Doppel- und Dreibettzimmern.
Auf dem Bucegi-Plateau und den anderen Bergen.
Schwimmen in den Hallenbädern der Hotels „Sinaia“ und „Montana“. Tennis- und andere
Sportplätze, Minibowling, Musik und Tanz in allen Hotelrestaurants. Folkloreprogramme in
der Weinstube „Montana“, Varietéprogramme in den Hotels „Internaţional“ und „Sinaia“.
Theater, Kino. Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
Verleih von Sportausrüstung in den meisten Hotels. Tourist-Information.
Im Winter Skischule auf dem Bucegi-Plateau, für Anfänger, Fortgeschrittene und für Kinder.
Individuelle und Gruppenlehrgänge.
Eisenbahn: Bahnhof Sinaia (Eisenbahnlinie Bucureşti – Braşov).
Auto: Fernverkehrsstraße DN 1, E 60.
Die höchstgelegene Stadt des Landes (1040 m) ist zugleich ein beliebter Ferienort bei in- und ausländischen Touristen. Der Höhen- und Wintersportort besticht durch seine landschaftliche Lage – Berge und Tannenwälder – sowie durch die schmucken Villen und Hotels an den Berghängen. Die Ferienstadt bietet dem Gast alle Annehmlichkeiten eines gut geführten Urlaubsbetriebs. Von Predeal aus, lassen sich schöne Wanderungen in die nahe Bergwelt machen; im Winter ist es Treffpunkt der Skifahrer. Kabeltransportmittel und andere Zweckeinrichtungen fehlen nicht.
„Orizont“ (1. Kl.), 316 Betten in Einzel- und Doppelzimmern (Bad, Telefon, Fernseher).
Restaurant, Hotelbar, Hallenbad.
„Cioplea“ (1. Kl.), 292 Betten in Einzel- und Doppelzimmern (Bad, Telefon, Fernseher).
Restaurant, Hotelbar.
„Carmen“ (1. Kl.), 60 Betten in Doppel-, Drei- und Vierbettzimmern (Dusche, Fernseher).
Restaurant, Brasserie.
„Rozmarin“ (1. Kl.), 132 Betten in Doppel- und Dreibettzimmern (Bad, Telefon, Fernseher).
Restaurant, Hotelbar.
„Clăbucet-Sosire“ (1. Kl.), 60 Betten in Doppel- und Dreibettzimmern. Restaurant, Hotelbar.
„Clăbucet-Plecare“ (1. Kl.), 70 Betten in Doppel- und Dreibettzimmern. Restaurant, Hotelbar.
„Trei Brazi“ (1. Kl.), 70 Betten in Einzel- und Doppelzimmern (Fernseher). Brasserie,
Restaurant. Das Hotel liegt 5,5 km von Predeal entfernt.
Alle mit Doppel- und Dreibettzimmern.
Schwimmen im Hallenbad des Hotels „Orizont“. Sportanlagen in Hotelnähe. Video-Diskothek
im Hotel „Orizont“, Diskothek im Hotel „Cioplea“, Konzerte, Folkloreprogramme, Kino,
Hüttenabende, Spielautomaten. Musik und Tanz in allen Restaurants. Im Winter Karnevals,
Ski- und Rodelwettbewerbe. Wanderungen in die Bergwelt. Ausflüge zu den
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.
Verleih von Sportausrüstungen in allen Hotels.
Im Winter Skischulen für Erwachsene und Kinder. Individuelle und Gruppenlehrgänge in der
Nähe der Hotels „Clăbucet-Plecare“ und „Clăbucet-Sosire“. Rodelbahnen in der Nähe des
Hotels „Clăbucet-Sosire“, „Trei Brazi“, „Orizont“. Eislaufplätze bei den Hotels
„Clăbucet-Sosire“, „Orizont“.
Eisenbahn: Bahnhof Predeal (Eisenbahnlinie Braşov – Bucureşti).
Auto: Fernverkehrsstraße DN 1, E 60.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 89, S. 32 – 64)
Seite | Bildunterschrift |
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32 | Die „Babele“, ein vielbestauntes Steingebilde im Bucegi-Gebirge. |
36 | Kartenskizze: Ţancul Ascuţit – Bucegi/Coştila |
37 | Kartenskizze: Ţancul Mic – Bucegi/Coştila |
39 | Kartenskizze: Peretele Vâlcelului Stâncos – Bucegi/Coştila |
40 | Kartenskizze: Peretele Văii Albe – Bucegi/Coştila |
41 | Kartenskizze: Peretele Policandrului (Vulturilor) – Bucegi/Coştila |
43 | Kartenskizze: Peretele Coştilei – Bucegi/Coştila |
44 | Kartenskizze: Peretele Gălbenelelor – Bucegi/Coştila |
45 | Kartenskizze: Umărul Gălbenelelor Peretele estic – Bucegi/Coştila |
55 | Hotel „Internaţional“, Komfort und angenehme Atmosphäre. |
57 | „Cioplea“ – eines der elegantesten Berghotels in den Karpaten. |