home - Komm mit - 1983 - Klostertour und Badefreuden
jedes Wort alle Wörter Suchwort markieren
drucken

Klostertour und Badefreuden

Eine ungewöhnliche Autofahrt im Halbrund durch Rumänien

von Roland Meschner

1086 Kilometer zeigt der Tacho an, als wir auf dem Parkplatz des „Albatros“ in Mamaia einfahren. Tausend Kilometer von Oradea bis zur Schwarzmeerküste. Es stimmt, wir hätten es auch kürzer und billiger haben können. Um wie viel wären wir dann aber an Erlebnissen ärmer gewesen. Nach einem erfrischenden Bad im Meer und einem kräftigen Essen sitzen wir bei kühlem Trunk auf der Hotelterrasse, die Karte vor uns ausgebreitet und verfolgen noch einmal die zurückgelegte Strecke dieser etwas ungewöhnlichen Reiseroute.

Gestartet sind wir in Oradea. Es war ein schöner Junimorgen. Am Vortag gönnten wir uns noch eine Besichtigungstour der Sehenswürdigkeiten des Kreisvororts. Die fast 200.000 Einwohner zählende Stadt an der Schnellen Kreisch ist bedeutendes Wirtschafts- und Kulturzentrum, den alten Stadtkern mit wertvollen Prunkbauten umschließen halbkreisförmig die neuen Wohnbauviertel. Man soll nicht unserem Beispiel folgen, man soll mehrere Stunden für die Besichtigung des Heimatmuseums des Kreisch-Landes einplanen. Das Palais mit den 365 Fenstern, ein interessanter Barockbau nach Plänen des Wiener Architekten Franz Hillebrandt ausgeführt, bietet viel Kunst und Ethnographie. Sehenswert auch die Kathedrale mit Fresken des Prager Malers Nepomuk Schöpf; die Mondkirche mit der zur Hälfte goldenen und zur Hälfte schwarzen Kugel auf dem Kirchturm, deren Uhrwerk die einzelnen Mondphasen veranschaulicht; der Domherrngang, ein Barockbau aus dem 18. Jh.; das Staatstheater und die Gedenkmuseen Ady Endre und Iosif Vulcan. Wenn Zeit übrig bleibt, kann auch eine Stippvisite in den internationalen Badekurort Bad Felix gemacht werden.
Von Oradea zweigen Fernverkehrsstraßen in Richtung Arad, Temeswar, Deva und Cluj-Napoca ab. Wir fahren in nördlicher Richtung auf der DN 19.

Holztore und heiterer Friedhof

131 Kilometer sind es bis Satu Mare/Sathmar, der ersten großen Stadt auf unserer Route. Das Asphaltband führt durch eintöniges Flachland, so dass wir erst in Sathmar anhalten. Ursprünglich eine Siedlung von Flößern, die das in der Nähe gewonnene Salz den Someş hinabführten, hat sich die Stadt zu einem blühenden Marktflecken verwandelt, um in unseren Jahren ein bedeutendes Wirtschafts- und Verwaltungszentrum zu werden. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Heimatmuseum mit einer reichhaltigen Geschichte- und Volkskundeabteilung.
Wieder auf Achse, auf der DN 19 in Richtung Livada. Nach etwa 30 km fahren wir in die Maramureş ein, einem der landschaftlich und auch volkskundlich schönsten Gebiete Rumäniens, wo jede Dorfeinfahrt durch ein kunstvoll geschnitztes Holztor erfolgt, Wahrzeichen eines Gebiets, in dem Holz den größten Reichtum darstellt und wahre Virtuosen des Beils sich seit Generationen darauf verstehen, daraus Kunstwerke zu schaffen. Es folgt Oraşul Nou und nach 8 km Vama. Hier wird halt gemacht. Es ist das bedeutendste Zentrum der Oaş-Keramik. Im Dorfmuseum kann man die wunderschönen Krüge und Teller bewundern und bei den Töpfermeistern zu Hause auch welche kaufen.
Es geht gegen Mittag. Nach Negreşti-Oaş, der zum Zentrum des Oaşer Landes erklärten Stadt, wird die Landschaft besonders eindrucksvoll. Im Südosten der Petroasa-Gipfel, im Osten der Frăsineasa und dann der Poiana- und Tripsorul-Gipfel, die die Senke amphitheaterartig umgürten. Es ist der schönste Ausblick auf die Berglandschaft und lässt ihn uns erst beim Anblick der bunt bestickten Volkstrachten in Certez-Sat und Huta vergessen.
In zahlreichen Serpentinen windet sich die Straße den Berg hinauf, vorbei an Obstgärten, Heuschlägen und Streusiedlungen. Auf einer Almlandschaft der Gasthof „Sâmbra oilor“. Hier wird zu Mittag gegessen. Dem Gasthof (12 Gästebetten) ist auch ein Zeltplatz angeschlossen. Alljährlich, Anfang Mai, findet hier ein großes Volksfest statt, das Schafmelken. Dann ist die große Wiese Treffpunkt der Hirten und Einwohner aus den Ortschaften der Umgebung. Getanzt und gefeiert wird bis in die späte Nacht hinein.
Bis Sighetu Marmaţiei, unserem Tagesziel, sind es nur noch 48 km. Vorher wird aber noch in Săpânţa ausgiebig halt gemacht. Diese typische Maramureşer Gemeinde bietet gleich zwei Attraktionen: den heiteren Friedhof, dessen Holzkreuze Ion Stan Pătraş bunt bemalt und mit holprigen Knittelversen beschrieben hat, die über die Tugenden oder Untugenden der Toten erzählen. Schmunzelnd schreitet man von Grab zu Grab. Die zweite Sehenswürdigkeit sind die mit bunten Wolldecken behangenen Zäune der Gehöfte, die die Dorfstraßen in ein regelrechtes Volksmuseum verwandeln.
Am späten Nachmittag fahren wir in Sighetu Marmaţiei ein. Das Städtchen liegt am Zusammenfluss dreier Wasserläufe – Theiß, Iza und Ronişoara – und ist auch als Holzverarbeitungszentrum bekannt. Gewohnt wird im Hotel „Marmaţia“ (es gibt noch zwei Hotels in der Stadt), das wegen seiner Abgeschiedenheit, der Wald- und Flussnähe beste Erholung bietet.

Eine Bilderbuchlandschaft

Am nächsten Tag brechen wir schon in den frühesten Morgenstunden auf. Auch deshalb, weil es auf der Trasse vieles zu besichtigen gibt, aber auch um einen Nachmittag in Borşa, dem größten Maramureşer Erholungs- und Wintersportort, zu verbringen. Zwei Routen stehen zur Auswahl: durch das Wischau-Tal (DN 18) oder durch das Iza-Tal (DJ 186 und DN 18). Wir wählen den letzteren Weg, bewundern in Vadu Izei die schön geschnitzten Holztore, in Bogdan Vodă den 1722 errichteten Sakralbau aus Holz, dessen Bauweise und Wandmalereien Studiengegenstand vieler einheimischer und ausländischer Fachleute sind, verweilen in Moisei vor den zwölf Bildsäulen aus Eichenholz, die um einen steinernen Tisch stehen. Das Denkmal, ein Werk des Bildhauers Géza Vida, ist den von den Faschisten hingerichteten 28 Bauern gewidmet. Dann fahren wir in die Bergarbeitersiedlung Borşa ein und halten nach kaum 15 Minuten vor dem Hotel Borşa im gleichnamigen Erholungsort.
Eine Bilderbuchlandschaft empfängt den Reisenden, eine ruhige Welt, in der man trotz Auto und zunehmenden Fremdenverkehr die Wohltaten der Natur noch in vollen Zügen genießen kann. Auf dem von Fichten begrenzten Berghang stehen mehrere Hotels, im Winter führt eine Seilbahn zu den Skihängen, unten im Tal, am Bachufer die hübschen Bauerngehöfte. Von Borşa unternimmt man gewöhnlich Tageswanderungen zum Puzdrele-Gipfel und zum Gărgălău-Sattel.
Der nächste Tag ist für den Fahrer ziemlich anstrengend. Die Straße zwischen Borşa und Iacobeni ist abschnittweise noch nicht asphaltiert und daher beschwerlich. Die Landschaft ist dafür wunderschön. Zuerst geht es den Prislop hoch, dann einen wild schäumenden Gebirgsbach entlang, bis sich das Tal weitet, die bunten Häuser der Waldarbeitersiedlung Cârlibaba die Straße säumen und unser Weg bei Iacobeni in die Fernverkehrsstraße DN 17 mündet. Hier gabelt sich die Straße: nach links in die Bukowina, nach rechts über Vatra Dornei ins Tal der Goldenen Bistritz (siehe Seite 182) oder über den Tihuţa-Pass zurück nach Siebenbürgen (Bistritz, Cluj-Napoca).

Süße Bukowina

So wird dieser Landstrich mit seinen lieblichen Auen, den weitauslaufenden Hügeln, jahrhundertealten Buchenwäldern, schmucken Ortschaften und wunderschönen Klosterbauten genannt.
Der Wagen rollt auf der DN 17 bis Sadova. Hier muss man sich entschließen, ob in Richtung Suceava weitergefahren oder gleich die Klostertour in Angriff genommen wird. Da man in diesem Reisegebiet kaum Unterbringungsschwierigkeiten begegnet – es gibt Hotels, Herbergen, Campings und Feriendörfer –, entscheiden wir uns für letzteres und fahren in nördlicher Richtung von Sadova auf der DN 17 A.

Moldoviţa: Der Tag geht seiner Neige zu. Auf dem Parkplatz vor dem Klostereingang findet man kaum noch Platz. Wuchtig heben sich die hohen Mauern aus dem Geviert der „Vatra“ mit ihren Häuschen empor. Hinter den Mauern die Kirche als farbiges Wunder, mit den vorwiegend in Rot gehaltenen Außenfresken. Im Klostermuseum, neben zahlreichen alten Kultgegenständen auch der „Goldene Apfel“, eine internationale Auszeichnung, die der Bukowina für die Pflege und Erhaltung des gesamten touristischen Potentials verliehen wurde.
Übernachtet wird auf dem Camping in wohnlichen Holzhäuschen. Es war ein ermüdender Tag, die Fahrt anstrengend und lang, so dass wir schon früh in die Betten fielen.

Suceviţa: An diesem Tag haben wir viel vor, also brechen wir nach kräftigem Frühstück kurz nach acht Uhr auf. Die Straße ist gut, wir lassen uns Zeit, um auch die Landschaft genießen zu können. Nach 25 km halten wir vor dem Kloster. Suceviţa ist in seiner Anlage ein befestigtes Kloster, 1584 durch den Fürsten Movila erbaut. Es liegt an einem Berghang, den dichte Waldungen umgeben. Wir schließen uns dem Besucherstrom an, bewundern die Kirche mit den wohlerhaltenen Außenfresken und lassen uns vom Führer belehren, dass sie die am reichsten bemalte ist und die Wandmalereien später ausgeführt wurden als in Moldoviţa und Voroneţ.
Nur schwer trennen wir uns von diesem lieblichen Ort. Jedoch die Zeit drängt, denn wir wollen in Marginea, im Zentrum der schwarzen Keramik, auch die Töpferwerkstätten besuchen und auch einige Vasen als Andenken mitnehmen.

Putna: In den Mittagsstunden erreichen wir das nördlichste Ziel unserer Reise. Das Dorf und sein befestigtes Kloster sowie die von Stefan dem Großen erbaute Klosterkirche – sie birgt auch das Grab des Wojewoden – liegen schon mittendrin im Gebirge. Wertvolle Schätze kann man im großen Klostermuseum besichtigen und mit den Mönchen über die Geschichte der Ortschaft plaudern. Putna ist auf Tourismus eingestellt, der Gast findet hier gute Unterkunft und Verpflegung. Wir wählen die Gaststätte in der Dorfmitte, um endlich auch die vielgelobte „Tochitură“, eine Fleischspeise, zu versuchen. Sie hat tatsächlich vorzüglich gemundet.

In unserer heutigen Klostertour steht noch Dragomirna auf dem Programm. Es liegt südlich von Rădăuţi, also auf unserer Strecke. Vorerst aber halten wir in Rădăuţi, um der Töpferwerkstätte des bekannten Meisters Colibaba, die heute von seinen Enkeln betrieben wird, einen Besuch abzustatten. Die Krüge und Teller haben Sammlerwert. Anschließend noch rasch eine Besichtigung des Heimatmuseums und des berühmten Gestüts. Wer aber seinen Wagen einer fachmännischen Kontrolle unterziehen will, um für den Rest der Reise mit keinen unangenehmen Überraschungen zu rechnen, kann dies im Service, gleich bei der Stadtausfahrt, tun, der zu den modernsten des Landes zählt. Es handelt sich dabei um einen Dienstleistungskomplex des ACR, dem auch ein kleines Motel und eine Gaststätte angeschlossen sind.
DN 2 steht auf dem Wegweiser. Es ist die Straße, auf der wir ein gutes Stück bis Konstanza rollen werden. Kurz vor Suceava, bei Pătrăuţi, zweigen wir nach links ab in Richtung Dragomirna.

Dragomirna: Es sind bloß acht Kilometer, bis der Wagen vor dem mächtigen Portal hält. Es handelt sich um eine der ältesten Klosterbauten der Moldau und wird von Nonnen verwaltet. Die Klosterkirche besticht durch ihre außergewöhnlichen Proportionen und die wertvollen Steinskulpturen und Fresken im Inneren. Sehenswert auch das Museum alter Kunst.

Nach längerer Rast im schattigen Klosterhof geht es schließlich nach Suceava, unserem Etappenziel. Der in voller Entwicklung begriffene Kreisvorort mit seinen Großbetrieben und Neubauvierteln gleicht in den Sommermonaten einem Reisemekka. Touristen aus allen Ländern wählen ihn zeitweilig zum Wohnsitz während der großen Klostertour. Die Hotels „Bucovina“ und „Arcaşul“, aber auch die kleineren Herbergen und Campings bieten gute Unterkunft. Und wer seine Bildungslücken in punkto rumänischer Geschichte schließen will, kann dies im Heimatmuseum tun oder während der Besichtigung der Ruinen des alten Fürstenhofs (14. Jh.). Der Gast schreitet stets auf geschichtsträchtigem Boden.

Agapia ist eine Reise wert

Es bleibt dem Reisenden selbst überlassen, ob er einen Tag in Suceava verbringt oder weiterfährt und eher in Agapia eine längere Rastpause einschaltet. Wir entschließen uns für Agapia. Warum? Ein Nonnendorf dürfte schließlich doch anziehender wirken als eine von Touristen überlaufene Stadt.
Da aus unserer Klostertour noch Voroneţ fehlt, fahren wir nicht wie üblich auf der DN 2, sondern westwärts aus der Stadt hinaus, folgen der DN 17 bis Gura Humorului und zweigen (Achtung, Wegweiser) bei der Ausfahrt in Richtung Voroneţ ab. Das Dorf rühmt sich mit der schönsten Klosterkirche der Bukowina, auch „Sixtina des Ostens“ genannt. Fürst Stefan der Große hat sie in weniger als drei Monaten bauen lassen. Die vorwiegend in Blau gehaltenen Außenfresken gehören bestimmt zu den schönsten Außenwandmalereien der Bukowina und haben trotz des rauen Klimas auch nach vier Jahrhunderten nur wenig von ihrer Leuchtkraft eingebüßt.
Zurück nach Gura Humorului und dann in Richtung Fălticeni weiter. Hier mündet unser Fahrweg in die Europastraße, um sie kurz vor Dumbrăviţa (Wegzeichen beachten), zu verlassen, denn wir wollen nach Agapia und das liegt an der Fernverkehrsstraße DN 15 C. Wer rascher an die Küste will, fährt auf der Europastraße weiter, wird es aber bestimmt bereuen, nicht unserer Route gefolgt zu sein, denn Agapia ist wirklich eine Reise wert.
Vorerst fahren wir durch Târgu Neamţ, ehemaliger Herrschersitz moldauischer Fürsten, mit alter Festung, Geschichtsmuseum, Ion-Creangră-Gedenkhaus und Wisentreservation. Wer Muße hat, kann dies alles besichtigen und anschließend in den Gasthöfen „Plăieşu“ oder „Casa Arcaşului“ speisen.
Etwa 15 km nach Târgu Neamţ macht ein Straßenschild auf die Abzweigung nach Agapia aufmerksam. Es sind nur 5 km bis ins Klosterdorf. Gleich bei der Einfahrt das Motel Agapia mit Restaurant und Camping. Die Siedlung liegt in einer Talmulde, die ein kristallklarer Gebirgsbach durchfließt. Beherrscht wird sie von dem 1642 gebauten Kloster, um das sich die schmalbrüstigen Anwesen der Nonnen scharen. In der Hauptsaison vermieten sie auch Zimmer an Touristen. Wer keine hohen Ansprüche stellt, ist gut beraten. Jedes Haus hat auch eine geräumige Laube, davor wahre Blumengärten blühen. Abends, wenn eine göttliche Stille sich über das Dorf legt, lässt es sich hier angenehm plaudern. Agapia ist heute eines der bekanntesten Reiseziele der Moldau. Auch wegen der Klosterkirche, deren Wände Malereien von Nicolae Grigorescu schmücken, dem Klostermuseum und der Teppichweberei, aber noch viel mehr wegen der einmaligen Gelegenheit, in einem Nonnendorf wohnen zu können.

Im Eiltempo südwärts

Außer dem etwa 30 km weiter gelegenen Piatra Neamţ (Kreisvorort mit vielen historischen Sehenswürdigkeiten, Ruinen des Fürstenhofs, Heimatmuseum, Naturwissenschaftliches Museum, mit zwei erstklassigen Hotels und origineller Gaststätte auf dem Cozla-Berg), gibt es auf der nun folgenden Trasse kaum noch Anlass anzuhalten, es sei denn, man möchte in Bacău eine Erfrischung zu sich nehmen, in Mărăşeşti das Mausoleum (zur Erinnerung an die namenlosen Helden des ersten Weltkriegs) besichtigen oder am Wegesrand Rastpausen einschalten.
Von Piatra Neamţ bis Focşani sind es 168 km. Von hier bieten sich mehrere Gelegenheiten, um an die Schwarzmeerküste zu gelangen. Von der Trasse auf der Europastraße über Buzău, Urziceni, Slobozia, Hârşova möchten wir abraten, weil viel zu lang und uninteressant. Blieben also noch jene über Galatz, wenn auch Tulcea und das Donaudelta in den Reiseplan miteinbezogen sind, oder man bricht in Richtung Brăila auf, setzt mit der Fähre über die Donau und übernachtet bei Măcin in der Bungalow-Siedlung „Culmea Pricopanului“, um dann am nächsten Tag die Reise fortzusetzen. Da es bis Konstanza nur noch etwas mehr als 100 km sind, kann man es sich ruhig leisten, die Ruinen der Festung Histria zu besichtigen und es bleibt noch immer ein Badenachmittag frei, um sich den Reisestaub von den Meereswellen abspülen zu lassen. Wir sind dieser Route gefolgt (DN 22 D, DN 22 und DN 2 A). Selbst dann, wenn Mangalia oder ein anderes Seebad südlich von Konstanza als Urlaubs-Bleibe gewählt wurden, beansprucht die Reise nicht mehr als 3 – 4 gemächliche Fahrstunden.
Diese Route ist auch für eine Radfahrtour geeignet und kann auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Eisenbahn) bewältigt werden. Allerdings benötigt man dann mehrere Urlaubstage. Wichtig ist auch, sich in jeder Ortschaft (Etappenziel) über den Eisenbahn- und Busverkehr zu informieren.

Durchs Tal der Goldenen Bistritz

Wer die Bukowina und ihre berühmten Sehenswürdigkeiten schon kennt, dem empfehlen wir die erlebnisreiche Route entlang der Goldenen Bistritz. Von Iacobeni fährt man in Richtung Vatra Dornei (DN 17), einem vielbesuchten Heilbad, und zweigt gleich bei der Stadtausfahrt auf die DN 17 B ab. Bis Poiana Teiului, etwa 88 km, schlängelt sich die Straße den Flusslauf entlang, quert kleinere Ortschaften und verwandelt sich ab nördlichstem Zipfel des Bicaz-Stausees in eine Uferstraße, die nach 44 km beim Staudamm und dem Städtchen Bicaz endet. Von hier sind es nur noch 26 km bis Piatra Neamţ oder 86 km bis Bacău. Es bietet sich auch die Gelegenheit, zwei hübsche Ferienorte zu besichtigen und einen Rasttag einzuschalten: Rarău. Von der DN 17 B bei Chiril (Wegweiser beachten) auf eine Bergstraße abzweigen. Das Berghotel liegt 1600 m hoch, ist gut bewirtschaftet; Wanderungen zu den Pietrle Doamnei, Schitul Rarău und Codrul Slătioara. Durău. Bei Poiana Teiului auf DN 15 abzweigen, bis Ceahlău fahren und links auf die Straße nach Durău einbiegen (Wegzeichen beachten). Durău liegt am Fuße des Ceahlău-Gebirges, hat mehrere Hotels, Motels, Bungalow-Siedlung, Camping. Wanderungen ins Gebirge, Besichtigung der Durău-Klause und des Volkskundemuseums.

Ins Donaudelta

Etwa 35 km nach Focşani, bei Năneşti wird auf eine Asphaltstraße in Richtung Hanu Conachi abzweigt und dann auf der Fernverkehrsstraße DN 25 (47 km) bis Galatz gefahren. Von hier geht es auf der DN 22 über Luncaviţa und Isaccea bis Tulcea (80 km). Hier den Wagen auf einem bewachten Parkplatz abstellen und mit den NAVROM-Linienschiffen oder den ACR-Wasserfahrzegen die Reise ins Donaudelta antreten. Genaue Informationen über den Sommerverkehr der Passagierschiffe beim Kreisamt für Tourismus OJT Tulcea oder beim NAVROM-Informationsschalter im Passagierhafen einholen. Die Fahrt nach Konstanza erfolgt auf DN 22, DN 2A – 123 km.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 83, S. 167 – 183)

Seite Bildunterschrift
 
167 Blick auf Oradea. An der Schnellen Kreisch gibt es zahlreiche Wassersportanlagen und Badestrände.
168 – 169 Karte
171 Kunstvoll geschnitzte Holztore sind nicht nur die Zierde jedes Bauerngehöfts, sie stehen auch bei den vier wichtigsten Einfahrten in die Maramureş.
173 Studiengegenstand für viele einheimische und ausländische Fachleute: Die Sakralbauten aus Holz.
176 Moldoviţa, farbiges Wunder mit den vorwiegend in Rot gehaltenen Außenfresken.
178 Putna. Befestigtes Kloster, Grabstätte Stefans des Großen und Museum mit wertvollen Schätzen.
180 Agapia, eines der bekanntesten Reiseziele der Moldau. Um das Kloster scharen sich die schmalbrüstigen Anwesen der Nonnen.
181 Nicht mehr wiederzuerkennen: das völlig veränderte Piatra Neamţ.
183 Motel Ilişeşti. Gute Unterkunft und vorzügliche moldauische Küche.
nach oben nach oben