Eine ungewöhnliche Autofahrt im Halbrund durch Rumänien
von Roland Meschner
1086 Kilometer zeigt der Tacho an, als wir auf dem Parkplatz des „Albatros“ in Mamaia einfahren. Tausend Kilometer von Oradea bis zur Schwarzmeerküste. Es stimmt, wir hätten es auch kürzer und billiger haben können. Um wie viel wären wir dann aber an Erlebnissen ärmer gewesen. Nach einem erfrischenden Bad im Meer und einem kräftigen Essen sitzen wir bei kühlem Trunk auf der Hotelterrasse, die Karte vor uns ausgebreitet und verfolgen noch einmal die zurückgelegte Strecke dieser etwas ungewöhnlichen Reiseroute.
Gestartet sind wir in Oradea. Es war ein schöner Junimorgen. Am Vortag gönnten wir uns
noch eine Besichtigungstour der Sehenswürdigkeiten des Kreisvororts. Die fast 200.000
Einwohner zählende Stadt an der Schnellen Kreisch ist bedeutendes Wirtschafts- und
Kulturzentrum, den alten Stadtkern mit wertvollen Prunkbauten umschließen halbkreisförmig
die neuen Wohnbauviertel. Man soll nicht unserem Beispiel folgen, man soll mehrere
Stunden für die Besichtigung des Heimatmuseums des Kreisch-Landes einplanen. Das
Palais mit den 365 Fenstern, ein interessanter Barockbau nach Plänen des Wiener
Architekten Franz Hillebrandt ausgeführt, bietet viel Kunst und Ethnographie. Sehenswert
auch die Kathedrale mit Fresken des Prager Malers Nepomuk Schöpf; die Mondkirche mit
der zur Hälfte goldenen und zur Hälfte schwarzen Kugel auf dem Kirchturm, deren Uhrwerk
die einzelnen Mondphasen veranschaulicht; der Domherrngang, ein Barockbau aus dem 18.
Jh.; das Staatstheater und die Gedenkmuseen Ady Endre und Iosif Vulcan. Wenn Zeit übrig
bleibt, kann auch eine Stippvisite in den internationalen Badekurort Bad Felix gemacht
werden.
Von Oradea zweigen Fernverkehrsstraßen in Richtung Arad, Temeswar, Deva und
Cluj-Napoca ab. Wir fahren in nördlicher Richtung auf der DN 19.
131 Kilometer sind es bis Satu Mare/Sathmar, der ersten großen Stadt auf unserer Route.
Das Asphaltband führt durch eintöniges Flachland, so dass wir erst in Sathmar anhalten.
Ursprünglich eine Siedlung von Flößern, die das in der Nähe gewonnene Salz den Someş
hinabführten, hat sich die Stadt zu einem blühenden Marktflecken verwandelt, um in unseren
Jahren ein bedeutendes Wirtschafts- und Verwaltungszentrum zu werden. Zu den
Sehenswürdigkeiten zählen das Heimatmuseum mit einer reichhaltigen Geschichte- und
Volkskundeabteilung.
Wieder auf Achse, auf der DN 19 in Richtung Livada. Nach etwa 30 km fahren wir in die
Maramureş ein, einem der landschaftlich und auch volkskundlich schönsten Gebiete
Rumäniens, wo jede Dorfeinfahrt durch ein kunstvoll geschnitztes Holztor erfolgt,
Wahrzeichen eines Gebiets, in dem Holz den größten Reichtum darstellt und wahre
Virtuosen des Beils sich seit Generationen darauf verstehen, daraus Kunstwerke zu
schaffen. Es folgt Oraşul Nou und nach 8 km Vama. Hier wird halt gemacht. Es ist das
bedeutendste Zentrum der Oaş-Keramik. Im Dorfmuseum kann man die wunderschönen
Krüge und Teller bewundern und bei den Töpfermeistern zu Hause auch welche kaufen.
Es geht gegen Mittag. Nach Negreşti-Oaş, der zum Zentrum des Oaşer Landes erklärten
Stadt, wird die Landschaft besonders eindrucksvoll. Im Südosten der Petroasa-Gipfel, im
Osten der Frăsineasa und dann der Poiana- und Tripsorul-Gipfel, die die Senke
amphitheaterartig umgürten. Es ist der schönste Ausblick auf die Berglandschaft und lässt
ihn uns erst beim Anblick der bunt bestickten Volkstrachten in Certez-Sat und Huta
vergessen.
In zahlreichen Serpentinen windet sich die Straße den Berg hinauf, vorbei an Obstgärten,
Heuschlägen und Streusiedlungen. Auf einer Almlandschaft der Gasthof „Sâmbra oilor“. Hier
wird zu Mittag gegessen. Dem Gasthof (12 Gästebetten) ist auch ein Zeltplatz
angeschlossen. Alljährlich, Anfang Mai, findet hier ein großes Volksfest statt, das
Schafmelken. Dann ist die große Wiese Treffpunkt der Hirten und Einwohner aus den
Ortschaften der Umgebung. Getanzt und gefeiert wird bis in die späte Nacht hinein.
Bis Sighetu Marmaţiei, unserem Tagesziel, sind es nur noch 48 km. Vorher wird aber noch in
Săpânţa ausgiebig halt gemacht. Diese typische Maramureşer Gemeinde bietet gleich zwei
Attraktionen: den heiteren Friedhof, dessen Holzkreuze Ion Stan Pătraş bunt bemalt und mit
holprigen Knittelversen beschrieben hat, die über die Tugenden oder Untugenden der Toten
erzählen. Schmunzelnd schreitet man von Grab zu Grab. Die zweite Sehenswürdigkeit sind
die mit bunten Wolldecken behangenen Zäune der Gehöfte, die die Dorfstraßen in ein
regelrechtes Volksmuseum verwandeln.
Am späten Nachmittag fahren wir in Sighetu Marmaţiei ein. Das Städtchen liegt am
Zusammenfluss dreier Wasserläufe – Theiß, Iza und Ronişoara – und ist auch als
Holzverarbeitungszentrum bekannt. Gewohnt wird im Hotel „Marmaţia“ (es gibt noch zwei
Hotels in der Stadt), das wegen seiner Abgeschiedenheit, der Wald- und Flussnähe beste
Erholung bietet.
Am nächsten Tag brechen wir schon in den frühesten Morgenstunden auf. Auch deshalb,
weil es auf der Trasse vieles zu besichtigen gibt, aber auch um einen Nachmittag in Borşa,
dem größten Maramureşer Erholungs- und Wintersportort, zu verbringen. Zwei Routen
stehen zur Auswahl: durch das Wischau-Tal (DN 18) oder durch das Iza-Tal (DJ 186 und DN
18). Wir wählen den letzteren Weg, bewundern in Vadu Izei die schön geschnitzten Holztore,
in Bogdan Vodă den 1722 errichteten Sakralbau aus Holz, dessen Bauweise und
Wandmalereien Studiengegenstand vieler einheimischer und ausländischer Fachleute sind,
verweilen in Moisei vor den zwölf Bildsäulen aus Eichenholz, die um einen steinernen Tisch
stehen. Das Denkmal, ein Werk des Bildhauers Géza Vida, ist den von den Faschisten
hingerichteten 28 Bauern gewidmet. Dann fahren wir in die Bergarbeitersiedlung Borşa ein
und halten nach kaum 15 Minuten vor dem Hotel Borşa im gleichnamigen Erholungsort.
Eine Bilderbuchlandschaft empfängt den Reisenden, eine ruhige Welt, in der man trotz Auto
und zunehmenden Fremdenverkehr die Wohltaten der Natur noch in vollen Zügen genießen
kann. Auf dem von Fichten begrenzten Berghang stehen mehrere Hotels, im Winter führt
eine Seilbahn zu den Skihängen, unten im Tal, am Bachufer die hübschen Bauerngehöfte.
Von Borşa unternimmt man gewöhnlich Tageswanderungen zum Puzdrele-Gipfel und zum
Gărgălău-Sattel.
Der nächste Tag ist für den Fahrer ziemlich anstrengend. Die Straße zwischen Borşa und
Iacobeni ist abschnittweise noch nicht asphaltiert und daher beschwerlich. Die Landschaft ist
dafür wunderschön. Zuerst geht es den Prislop hoch, dann einen wild schäumenden
Gebirgsbach entlang, bis sich das Tal weitet, die bunten Häuser der Waldarbeitersiedlung
Cârlibaba die Straße säumen und unser Weg bei Iacobeni in die Fernverkehrsstraße DN 17
mündet. Hier gabelt sich die Straße: nach links in die Bukowina, nach rechts über Vatra
Dornei ins Tal der Goldenen Bistritz (siehe
Seite 182) oder über den Tihuţa-Pass zurück
nach Siebenbürgen (Bistritz, Cluj-Napoca).
So wird dieser Landstrich mit seinen lieblichen Auen, den weitauslaufenden Hügeln,
jahrhundertealten Buchenwäldern, schmucken Ortschaften und wunderschönen
Klosterbauten genannt.
Der Wagen rollt auf der DN 17 bis Sadova. Hier muss man sich entschließen, ob in Richtung
Suceava weitergefahren oder gleich die Klostertour in Angriff genommen wird. Da man in
diesem Reisegebiet kaum Unterbringungsschwierigkeiten begegnet – es gibt Hotels,
Herbergen, Campings und Feriendörfer –, entscheiden wir uns für letzteres und fahren in
nördlicher Richtung von Sadova auf der DN 17 A.
Moldoviţa: Der Tag geht seiner Neige zu. Auf dem Parkplatz vor dem Klostereingang findet
man kaum noch Platz. Wuchtig heben sich die hohen Mauern aus dem Geviert der „Vatra“
mit ihren Häuschen empor. Hinter den Mauern die Kirche als farbiges Wunder, mit den
vorwiegend in Rot gehaltenen Außenfresken. Im Klostermuseum, neben zahlreichen alten
Kultgegenständen auch der „Goldene Apfel“, eine internationale Auszeichnung, die der
Bukowina für die Pflege und Erhaltung des gesamten touristischen Potentials verliehen
wurde.
Übernachtet wird auf dem Camping in wohnlichen Holzhäuschen. Es war ein ermüdender
Tag, die Fahrt anstrengend und lang, so dass wir schon früh in die Betten fielen.
Suceviţa: An diesem Tag haben wir viel vor, also brechen wir nach kräftigem Frühstück kurz
nach acht Uhr auf. Die Straße ist gut, wir lassen uns Zeit, um auch die Landschaft genießen
zu können. Nach 25 km halten wir vor dem Kloster. Suceviţa ist in seiner Anlage ein
befestigtes Kloster, 1584 durch den Fürsten Movila erbaut. Es liegt an einem Berghang, den
dichte Waldungen umgeben. Wir schließen uns dem Besucherstrom an, bewundern die
Kirche mit den wohlerhaltenen Außenfresken und lassen uns vom Führer belehren, dass sie
die am reichsten bemalte ist und die Wandmalereien später ausgeführt wurden als in
Moldoviţa und Voroneţ.
Nur schwer trennen wir uns von diesem lieblichen Ort. Jedoch die Zeit drängt, denn wir
wollen in Marginea, im Zentrum der schwarzen Keramik, auch die Töpferwerkstätten
besuchen und auch einige Vasen als Andenken mitnehmen.
Putna: In den Mittagsstunden erreichen wir das nördlichste Ziel unserer Reise. Das Dorf und sein befestigtes Kloster sowie die von Stefan dem Großen erbaute Klosterkirche – sie birgt auch das Grab des Wojewoden – liegen schon mittendrin im Gebirge. Wertvolle Schätze kann man im großen Klostermuseum besichtigen und mit den Mönchen über die Geschichte der Ortschaft plaudern. Putna ist auf Tourismus eingestellt, der Gast findet hier gute Unterkunft und Verpflegung. Wir wählen die Gaststätte in der Dorfmitte, um endlich auch die vielgelobte „Tochitură“, eine Fleischspeise, zu versuchen. Sie hat tatsächlich vorzüglich gemundet.
In unserer heutigen Klostertour steht noch Dragomirna auf dem Programm. Es liegt südlich
von Rădăuţi, also auf unserer Strecke. Vorerst aber halten wir in Rădăuţi, um der
Töpferwerkstätte des bekannten Meisters Colibaba, die heute von seinen Enkeln betrieben
wird, einen Besuch abzustatten. Die Krüge und Teller haben Sammlerwert. Anschließend
noch rasch eine Besichtigung des Heimatmuseums und des berühmten Gestüts. Wer aber
seinen Wagen einer fachmännischen Kontrolle unterziehen will, um für den Rest der Reise
mit keinen unangenehmen Überraschungen zu rechnen, kann dies im Service, gleich bei der
Stadtausfahrt, tun, der zu den modernsten des Landes zählt. Es handelt sich dabei um einen
Dienstleistungskomplex des ACR, dem auch ein kleines Motel und eine Gaststätte
angeschlossen sind.
DN 2 steht auf dem Wegweiser. Es ist die Straße, auf der wir ein gutes Stück bis Konstanza
rollen werden. Kurz vor Suceava, bei Pătrăuţi, zweigen wir nach links ab in Richtung
Dragomirna.
Dragomirna: Es sind bloß acht Kilometer, bis der Wagen vor dem mächtigen Portal hält. Es handelt sich um eine der ältesten Klosterbauten der Moldau und wird von Nonnen verwaltet. Die Klosterkirche besticht durch ihre außergewöhnlichen Proportionen und die wertvollen Steinskulpturen und Fresken im Inneren. Sehenswert auch das Museum alter Kunst.
Nach längerer Rast im schattigen Klosterhof geht es schließlich nach Suceava, unserem Etappenziel. Der in voller Entwicklung begriffene Kreisvorort mit seinen Großbetrieben und Neubauvierteln gleicht in den Sommermonaten einem Reisemekka. Touristen aus allen Ländern wählen ihn zeitweilig zum Wohnsitz während der großen Klostertour. Die Hotels „Bucovina“ und „Arcaşul“, aber auch die kleineren Herbergen und Campings bieten gute Unterkunft. Und wer seine Bildungslücken in punkto rumänischer Geschichte schließen will, kann dies im Heimatmuseum tun oder während der Besichtigung der Ruinen des alten Fürstenhofs (14. Jh.). Der Gast schreitet stets auf geschichtsträchtigem Boden.
Es bleibt dem Reisenden selbst überlassen, ob er einen Tag in Suceava verbringt oder
weiterfährt und eher in Agapia eine längere Rastpause einschaltet. Wir entschließen uns für
Agapia. Warum? Ein Nonnendorf dürfte schließlich doch anziehender wirken als eine von
Touristen überlaufene Stadt.
Da aus unserer Klostertour noch Voroneţ fehlt, fahren wir nicht wie üblich auf der DN 2,
sondern westwärts aus der Stadt hinaus, folgen der DN 17 bis Gura Humorului und zweigen
(Achtung, Wegweiser) bei der Ausfahrt in Richtung Voroneţ ab. Das Dorf rühmt sich mit der
schönsten Klosterkirche der Bukowina, auch „Sixtina des Ostens“ genannt. Fürst Stefan der
Große hat sie in weniger als drei Monaten bauen lassen. Die vorwiegend in Blau gehaltenen
Außenfresken gehören bestimmt zu den schönsten Außenwandmalereien der Bukowina und
haben trotz des rauen Klimas auch nach vier Jahrhunderten nur wenig von ihrer Leuchtkraft
eingebüßt.
Zurück nach Gura Humorului und dann in Richtung Fălticeni weiter. Hier mündet unser
Fahrweg in die Europastraße, um sie kurz vor Dumbrăviţa (Wegzeichen beachten), zu
verlassen, denn wir wollen nach Agapia und das liegt an der Fernverkehrsstraße DN 15 C.
Wer rascher an die Küste will, fährt auf der Europastraße weiter, wird es aber bestimmt
bereuen, nicht unserer Route gefolgt zu sein, denn Agapia ist wirklich eine Reise wert.
Vorerst fahren wir durch Târgu Neamţ, ehemaliger Herrschersitz moldauischer Fürsten, mit
alter Festung, Geschichtsmuseum, Ion-Creangră-Gedenkhaus und Wisentreservation. Wer
Muße hat, kann dies alles besichtigen und anschließend in den Gasthöfen „Plăieşu“ oder
„Casa Arcaşului“ speisen.
Etwa 15 km nach Târgu Neamţ macht ein Straßenschild auf die Abzweigung nach Agapia
aufmerksam. Es sind nur 5 km bis ins Klosterdorf. Gleich bei der Einfahrt das Motel Agapia
mit Restaurant und Camping. Die Siedlung liegt in einer Talmulde, die ein kristallklarer
Gebirgsbach durchfließt. Beherrscht wird sie von dem 1642 gebauten Kloster, um das sich
die schmalbrüstigen Anwesen der Nonnen scharen. In der Hauptsaison vermieten sie auch
Zimmer an Touristen. Wer keine hohen Ansprüche stellt, ist gut beraten. Jedes Haus hat
auch eine geräumige Laube, davor wahre Blumengärten blühen. Abends, wenn eine
göttliche Stille sich über das Dorf legt, lässt es sich hier angenehm plaudern. Agapia ist
heute eines der bekanntesten Reiseziele der Moldau. Auch wegen der Klosterkirche, deren
Wände Malereien von Nicolae Grigorescu schmücken, dem Klostermuseum und der
Teppichweberei, aber noch viel mehr wegen der einmaligen Gelegenheit, in einem
Nonnendorf wohnen zu können.
Außer dem etwa 30 km weiter gelegenen Piatra Neamţ (Kreisvorort mit vielen historischen
Sehenswürdigkeiten, Ruinen des Fürstenhofs, Heimatmuseum, Naturwissenschaftliches
Museum, mit zwei erstklassigen Hotels und origineller Gaststätte auf dem Cozla-Berg), gibt
es auf der nun folgenden Trasse kaum noch Anlass anzuhalten, es sei denn, man möchte in
Bacău eine Erfrischung zu sich nehmen, in Mărăşeşti das Mausoleum (zur Erinnerung an die
namenlosen Helden des ersten Weltkriegs) besichtigen oder am Wegesrand Rastpausen
einschalten.
Von Piatra Neamţ bis Focşani sind es 168 km. Von hier bieten sich mehrere Gelegenheiten,
um an die Schwarzmeerküste zu gelangen. Von der Trasse auf der Europastraße über
Buzău, Urziceni, Slobozia, Hârşova möchten wir abraten, weil viel zu lang und uninteressant.
Blieben also noch jene über Galatz, wenn auch Tulcea und das Donaudelta in den Reiseplan
miteinbezogen sind, oder man bricht in Richtung Brăila auf, setzt mit der Fähre über die
Donau und übernachtet bei Măcin in der Bungalow-Siedlung „Culmea Pricopanului“, um
dann am nächsten Tag die Reise fortzusetzen. Da es bis Konstanza nur noch etwas mehr
als 100 km sind, kann man es sich ruhig leisten, die Ruinen der Festung Histria zu
besichtigen und es bleibt noch immer ein Badenachmittag frei, um sich den Reisestaub von
den Meereswellen abspülen zu lassen. Wir sind dieser Route gefolgt (DN 22 D, DN 22 und
DN 2 A). Selbst dann, wenn Mangalia oder ein anderes Seebad südlich von Konstanza als
Urlaubs-Bleibe gewählt wurden, beansprucht die Reise nicht mehr als 3 – 4 gemächliche
Fahrstunden.
Diese Route ist auch für eine Radfahrtour geeignet und kann auch mit öffentlichen
Verkehrsmitteln (Bus, Eisenbahn) bewältigt werden. Allerdings benötigt man dann mehrere
Urlaubstage. Wichtig ist auch, sich in jeder Ortschaft (Etappenziel) über den Eisenbahn- und
Busverkehr zu informieren.
Wer die Bukowina und ihre berühmten Sehenswürdigkeiten schon kennt, dem empfehlen wir die erlebnisreiche Route entlang der Goldenen Bistritz. Von Iacobeni fährt man in Richtung Vatra Dornei (DN 17), einem vielbesuchten Heilbad, und zweigt gleich bei der Stadtausfahrt auf die DN 17 B ab. Bis Poiana Teiului, etwa 88 km, schlängelt sich die Straße den Flusslauf entlang, quert kleinere Ortschaften und verwandelt sich ab nördlichstem Zipfel des Bicaz-Stausees in eine Uferstraße, die nach 44 km beim Staudamm und dem Städtchen Bicaz endet. Von hier sind es nur noch 26 km bis Piatra Neamţ oder 86 km bis Bacău. Es bietet sich auch die Gelegenheit, zwei hübsche Ferienorte zu besichtigen und einen Rasttag einzuschalten: Rarău. Von der DN 17 B bei Chiril (Wegweiser beachten) auf eine Bergstraße abzweigen. Das Berghotel liegt 1600 m hoch, ist gut bewirtschaftet; Wanderungen zu den Pietrle Doamnei, Schitul Rarău und Codrul Slătioara. Durău. Bei Poiana Teiului auf DN 15 abzweigen, bis Ceahlău fahren und links auf die Straße nach Durău einbiegen (Wegzeichen beachten). Durău liegt am Fuße des Ceahlău-Gebirges, hat mehrere Hotels, Motels, Bungalow-Siedlung, Camping. Wanderungen ins Gebirge, Besichtigung der Durău-Klause und des Volkskundemuseums.
Etwa 35 km nach Focşani, bei Năneşti wird auf eine Asphaltstraße in Richtung Hanu Conachi abzweigt und dann auf der Fernverkehrsstraße DN 25 (47 km) bis Galatz gefahren. Von hier geht es auf der DN 22 über Luncaviţa und Isaccea bis Tulcea (80 km). Hier den Wagen auf einem bewachten Parkplatz abstellen und mit den NAVROM-Linienschiffen oder den ACR-Wasserfahrzegen die Reise ins Donaudelta antreten. Genaue Informationen über den Sommerverkehr der Passagierschiffe beim Kreisamt für Tourismus OJT Tulcea oder beim NAVROM-Informationsschalter im Passagierhafen einholen. Die Fahrt nach Konstanza erfolgt auf DN 22, DN 2A – 123 km.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 83, S. 167 – 183)
Seite | Bildunterschrift |
---|---|
167 | Blick auf Oradea. An der Schnellen Kreisch gibt es zahlreiche Wassersportanlagen und Badestrände. |
168 – 169 | Karte |
171 | Kunstvoll geschnitzte Holztore sind nicht nur die Zierde jedes Bauerngehöfts, sie stehen auch bei den vier wichtigsten Einfahrten in die Maramureş. |
173 | Studiengegenstand für viele einheimische und ausländische Fachleute: Die Sakralbauten aus Holz. |
176 | Moldoviţa, farbiges Wunder mit den vorwiegend in Rot gehaltenen Außenfresken. |
178 | Putna. Befestigtes Kloster, Grabstätte Stefans des Großen und Museum mit wertvollen Schätzen. |
180 | Agapia, eines der bekanntesten Reiseziele der Moldau. Um das Kloster scharen sich die schmalbrüstigen Anwesen der Nonnen. |
181 | Nicht mehr wiederzuerkennen: das völlig veränderte Piatra Neamţ. |
183 | Motel Ilişeşti. Gute Unterkunft und vorzügliche moldauische Küche. |