Das von Vida Gheza geschaffene Mahnmal bei Moisei erinnert an eine erschütternde
Episode aus dem September des Jahres 1944 und ist symbolisch für die dramatischen
Ereignisse, die sich vor und während der Kämpfe um Nordsiebenbürgen abgespielt haben.
Zahlreiche Partisanen fügten den Hitlerfaschisten und den Horthytruppen großen Schaden
zu. Die Okkupanten rächten sich durch Folterungen, Hinrichtungen, Plünderungen und
Einäscherungen. So war es auch in Moisei. Die zum Rückzug gezwungenen Hitlertruppen
schleppten mit Hilfe der horthystischen Behörden aus mehreren Dörfern 30 Bauern
zusammen, die den Partisanen Unterstützung gewährt oder sich den Plünderungen
widersetzt hatten. Man sperrte sie in zwei Häuser und schoss mit Maschinengewehren durch
die Fenster, wer sich dann noch bewegte, wurde mit dem Bajonett erstochen. Dem Gemetzel
ist nur ein Bauer wie durch ein Wunder entkommen; er hatte sich beim ersten Schuss zu
Boden geworfen, und die Körper der anderen fielen über ihn. Als er sich unter den Leichen
hervorwand, stand das Dorf in Flammen. 260 Häuser brannten ab. In einem anderen Dorf,
Sabişa, wurden neun Personen erschossen, die aus einem Arbeitsdetachement hatten in
den Wald flüchten wollen.
Vida Gheza, Sohn eines Bergmanns und Spanienkämpfer, ist in der Maramureş geboren
und aufgewachsen, wo die Holzschnitzerei Tradition hat, wo das Holz lange Zeit der
verbreitetste Rohstoff war. Tisch und Haus wurden aus Holz gemacht. Vida Gheza hat sich
für seine Bildhauerarbeiten, zu denen er mit Vorliebe Eichenholz verwendet, aus dem
Jahrhunderte währenden Kampf der Bauern, aus der Folklore und aus dem Kampf für
nationale Unabhängigkeit inspiriert. Das Denkmal von Moisei umfasst zwölf Standbilder aus
Eichenholz rings um einen niedrigen Tisch.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 79, S. 224 – 225)
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