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Unterkunft in Biwakschachteln

Die Bergwachtverbände (Salvamont Braşov und Sibiu) haben in den letzten Jahren eine Anzahl Notunterkünfte (Selbstversorgungshütten, Biwakschachteln) im Fogarascher Gebirge, Königstein (Piatra Craiului) und Bucegi gebaut bzw. aufgestellt.
Vor allem das Fogarascher Gebirge, das mächtigste der Südkarpaten, mit 70 km Länge und rund 2300 m mittlerer Höhe, ergab mit seinen großen Entfernungen zwischen den Schutzhütten die größte Unfallsrate unter den Hauptkammwanderern. Zum großen Abstand zwischen den Hütten kommt auch noch die Tatsache hinzu, dass die bewirtschafteten Hütten tief unten an der Waldgrenze liegen, so etwa Surul, Bârcaciu, Negoiul, Sâmbăta und Urlea. Nur die Bâlea Seehütte und Podragul liegen dem Hauptkamm näher. Als erste Notunterkunft am Hauptkammweg wurde beim Călţun-See (2147 m) zwischen Negoiul und Bâlea 1975 eine Biwakschachtel aufgestellt. Hinzu kamen 1976/77 weitere vier: Moldoveanu – Valea Rea (2074 m), Valea Viştei (1850 m), Curmătura Zârnei (1923 m) und Berevoescu Mare – Valea Vladului (2190 m).
Am Königstein wurde die Spirlea-Hütte (1369 m) gebaut und die Diana-Hütte (1510 m) wieder instand gesetzt. Neue Hütten kamen hinzu: am Ciorânga-Mare-Band nahe der verfallenen Cabana Ascunsă (1685 m) und am Vârful Ascuţit (2059 m) anstelle der abgebrannten Lehmann-Hütte.
Im Bucegi-Gebirge schließlich wurde eine Notunterkunft am Scara-Grat (2421 m) westlich des Omul aufgestellt. Sie ist halbkugelförmig wie ein Iglu. Die Herstellerfirma PRODCOMPEX Târgu Mureş stellt sie wie folgt vor. Diese Häuschen aus Polyester können mit Leichtigkeit 4 Betten und die volle Einrichtung eines Campinghäuschens aufnehmen. Als alpine Schutzhütten können Schlaflager für 12 Personen eingebaut werden. Stromanschluss für Beleuchtung und Heizung ist möglich. Sie besitzen sehr gute Wärme- und Lärmisolierung und praktisch unbegrenzte Haltbarkeit, da sie feuerfest sind, nicht der Fäulnis ausgesetzt, rostfrei und keiner Wartung bedürfen. Transport und Montage sind einfach, da sie aus Teilstücken bestehen. Die Häuschen sind für Campingplätze und Ölfelder, als Schutzhütten im alpinen Gelände, als Stützpunkte für die Bergwachtverbände, für Geologen, Alpinisten, Höhlenforscher, Bienenzüchter geeignet, und nicht zuletzt können auch jene Bergfreunde sich welche anschaffen, die eine eigene Hütte besitzen wollen.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 78, S. 98 – 99)

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98 Polyesterhütte aus Târgu Mureş
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