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Die Schulerau in neuen Dimensionen

Internationaler Betrieb in Rumäniens größtem Wintersportort / Auch im Sommer ideales Ferienzentrum

von Peter Winzer

Raj Kapur, der indische Filmliebling, hat hier den ersten Schneefall seines Lebens erlebt, und für Therese Steinmetz, die holländische Nachtigall, ist dieser Höhenort das alljährliche Sommerferiendomizil. In jedem Reiseprospekt europäischer, amerikanischer, nah- und fernöstlicher Reiseveranstalter wird die Schulerau (Poiana Braşov) unter den größten und attraktivsten Höhenkurorten Europas geführt: als „Sonnenau“ im Sommer; als Treffpunkt der Wintersportler in der weißen Jahreszeit.

Schon seit Jahren ist der kaum 20 Autofahrtminuten von Braşov entfernte Höhenkurort auch Reiseziel englischer, deutscher, französischer, tschechischer, ja sogar japanischer Touristen und für alle Autotouristen, ob einheimische oder ausländische, ein begehrtes Wochenendziel. Sie sind auch maßgeblich an dem großen Gästezustrom beteiligt, der seit 1975 jährlich annähernd 800.000 Personen ausmacht.
Längst sind es nicht mehr das breitflächige Sportul-, das Bradul- oder Poiana-Hotel allein, die den Gästen komfortablen Aufenthalt bieten. In der Nähe der Abfahrtsstation der Kabinenbahn wurde das „Teleferic“, das erste Großhotel des vor fünf Jahren beschlossenen Ausbauplans des Höhenortes dem Ferienbetrieb übergeben, und auf den Hügeln, gleich rechter Hand bei der Einfahrt in die Schulerau, schräg gegenüber vom Einkaufszentrum ragen aus dem Tannenwald die eleganten Hotelbauten „Alpin“, „Şoimul“, „Ciucaş“ und „Caraiman“ heraus. Ihre der Berglandschaft angepasste Architektur fällt äußerst angenehm auf. Eine Überraschung ist auch ihre Ausstattung. Sie entspricht nicht nur den gültigen internationalen Normen, sondern bietet dem Urlauber durch verschiedene Anbauten wie Schwimmbad, Sauna, kleine Sportplätze, Hotelbars und andere Einrichtungen auch ein Plus an willkommener Freizeitgestaltung.
Als vor etwa zehn Jahren die mit dem Ausbau-Entwurf betrauten Architekten das Kleinmodell der zukünftigen Schulerau zur Besichtigung vorlegten, gab es manche Zweifler, die das ganze verächtlich als Zukunftsmusik bezeichneten. Heute ist schon vieles davon Realität und wird es bis Ende 1980 noch mehr sein. Die Baustellen rund um einige Hügel des Höhenortes und in der Nähe des Eisplatzes sind der Beweis dafür. In drei Jahren nämlich soll der Ausbau von Rumäniens modernsten Wintersportzentrum so gut wie abgeschlossen und sein Fassungsvermögen auf 4500 Personen angewachsen sein. Dann wird er auch tatsächlich über alles verfügen, was dazu beiträgt, einen Urlaub angenehm zu machen: Sport, Erholung, Entspannung. Dann verdient er auch mit Recht die Bezeichnung eines mondänen Höhenkurortes.
Gebaut wird zurzeit an zwei Hotels, dem „Piatra Mare“ mit 325 Betten und großer Gaststätte und dem „Olimpic“ (272 Betten und Gaststätte für 300 Personen). Letzterem, das mit Unterstützung der rumänischen Sportbehörden errichtet wird, ist auch eine 1500 Quadratmeter große Sporthalle angeschlossen, da dieses Hotel in erster Linie für Sportler bestimmt sein wird. Schließlich baut man in der Nähe des Sees auch eine Schwimmhalle und gleich nebenan das Restaurant Lac (500 Plätze), das hauptsächlich Ein-Tag-Ausflügler verköstigen wird. Im Sommer kann man hier auch auf der über den See ragenden Terrasse speisen und den Anblick auf die Berglandschaft und den Höhenortbetrieb genießen.
Gleichfalls bis 1980 soll auch das sogenannte Vergnügungs-Center den Betrieb aufnehmen. Seine Notwendigkeit hat sich schon deshalb erwiesen, weil die Schulerau bisher mit Apres- Ski-Einrichtungen nicht gerade reich bestückt war. Zwar haben die originellen Gaststätten „Şura Dacilor“, „Capra Neagră“ und „Coliba Haiducilor“ nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Im Gegenteil; sie sind immer vielbesucht und Stätten internationaler Geselligkeit, reichen aber bei weitem nicht aus, um die verschiedensten Freizeit-Ansprüche der Feriengäste auch zufriedenzustellen. In seiner Anlage ist es als Center mit Mehrzweckbetrieb konzipiert und besitzt einen 400 Plätze großen Vorstellungssaal für verschiedene kulturell-künstlerische Veranstaltungen, eine Sporthalle, eine Bibliothek samt Lesezimmer, Spielzimmer, Cafés, kleine Kaufläden und andere Einrichtungen. In diesem Center wird auch die Verwaltung des Höhenkurorts ihren Sitz haben.
Nicht minder imposant sind die Wintersportanlagen. Denn man rechnet damit, dass 80 Prozent der Schulerau-Besucher des Wintersports wegen kommen. Die Verlängerung der Skipisten ist bereits so gut wie abgeschlossen und auch alle mit Kabeltransportmitteln ausgestattet (eine Kabinenbahn, ein Sessellift, fünf Skilifts und ein Baby-Skilift). Heute entfallen bereits pro Wintersportler sechs Laufmeter Piste, was dem internationalen Höchststand gleichkommt. Skipisten und Abfahrtshänge sind in erster Linie den erfahrenen Wintersportlern vorbehalten, die Rodelbahn für alle, und für weniger ambitionierte Urlauber, vor allem für ältere Jahrgänge stehen sogenannte Ski-Promenaden, für Familien-Skiausflüge auf leichten Hängen zur Verfügung.
Und im Sommer? Trauert man den abwechslungsreichen Wintertagen nach? Keineswegs. Außer den vielen Sportanlagen (Minigolf, Tennis, Bogenschießen u. a.) können erholsame Wanderungen unternommen werden oder mehrstündige Ausflüge in die Umgebung. Zum Beispiel zur Poiana Secuilor und Trei Brazi, nach Obertömösch oder zur Rosenauer Burg und schließlich nach Braşov. Selbst Tagesausflüge tief hinein ins Burzenland sollen nicht von der Hand gewiesen werden. Und wer hoch zu Ross die Schulerau durchqueren will, kann sich im Gestüt ein Rassepferd aussuchen. Man kann aber auch Wassersport betreiben und sich als Bergsteiger versuchen.

HOTEL ALPIN (1. Kat.) – 282 Betten in Appartements und Doppelzimmern. Restaurant, Tagesbar, gedecktes Schwimmbad, Sauna, Parkplatz.

HOTEL TELEFERIC (1. Kat.) – 298 Betten in Appartements, Einzel- und Doppelzimmern, Restaurant, Tagesbar, Schwimmbad, Sauna, Parkplatz.

HOTEL CIUCAŞ (1. Kat.) – 508 Betten in Doppelzimmern, Restaurant, Tagesbar, Parkplatz.

HOTEL ŞOIMUL (1. Kat.) – 214 Betten in Doppelzimmern, Restaurant, Tagesbar, Parkplatz.

HOTEL CARAIMAN (1. Kat.) – 132 Betten in Garçonnieren und Doppelzimmern, Restaurant, Tagesbar, Parkplatz.

HOTEL BADUL (1. Kat.) – 120 Betten in Doppelzimmern, Tagesbar, Parkplatz.

HOTEL POIANA (1. Kat.) – 120 Betten in Doppelzimmern, Tagesbar, Parkplatz.

HOTEL INTIM (1. Kat.) – 64 Betten in Doppelzimmern, Restaurant, Tagesbar, Parkplatz.

HOTEL SPORT (1. und 2. Kat.) – 243 Betten in Appartements, Doppel- und Dreibettzimmern, Restaurant, Brasserie, Parkplatz.

VILLEN (1. und 2. Kat.) – 10 bis 30 Betten, Einzel- und Doppelzimmer.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 78, S. 142 – 148)

Seite Bildunterschrift
 
143 Sonnenbad oder Rastpause?
144 Hotel „Teleferic“
145 Auf dem Schuler-Skigelände
146 Hotel „Alpin“
148 Erst in der würzigen Tannenluft werden die Würstchen schmackhaft. Sie gehören zu den Spezialitäten der „Şura Dacilor“ (Dakerscheune)
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