von Rainer Meschner
Womit die rumänischen Touristikorganisatoren vor Jahren nicht gerechnet haben, ist das
große Interesse bei in- und ausländischen Touristen für die Karpatenwelt, für einfaches
Bergwandern, aber auch für Alpinismus. Tatsache ist, dass sich die Aufnahmekapazität der
Schutzhütten bereits als viel zu gering erwies und es dringend notwendig ist, in dieser
Richtung ernste Schritte zu unternehmen. In erster Linie durch die Kreisämter für Touristik
(OJT), die in ihrem Zuständigkeitsbereich für die Bewirtschaftung und den Ausbau der
materiellen Basis des Tourismus verantworten. Voraussichtlich sollen im nächsten Jahr
einige Schutzhütten im Rodna-, Parâng- und Fogarascher Gebirge den Betrieb aufnehmen.
Werten wir dies als einen Auftakt in dieser Richtung.
Besser bestellt ist es hingegen um die Kabeltransportmittel. Außer in den bekannten
Wintersportzentren Sinaia, Predeal, Schulerau und Hohe Rinne werden auch der Semenik
und die Berge bei Petroşani mit Teleski, Vatra Dornei und Borşa mit Sessellifts ausgestattet.
In Betrieb genommen wird in diesem Jahr auch Rumäniens längste und Europas drittgrößte
Kabinenbahn (4150 m). Sie führt von Buşteni zur Babele-Hütte (Höhenunterschied 1235 m)
und befördert binnen 10 Minuten pro Kabine 35 Personen. In diesem Jahr sollen übrigens
auch die Arbeiten an der Kabinenbahn Babele – Peştera (am Südhang der Bucegi)
abgeschlossen werden, wodurch praktisch eine direkte Verbindung zwischen dem Prahova-
und dem Ialomiţa-Tal hergestellt wird. Durch die Übergabe dieses immensen
Kabeltransportmittels wird der Bergtouristik beiderseits des Bucegi-Gebirges noch größeren
Auftrieb verliehen, was die dafür zuständigen Organe veranlasst hat, auch den Bau
anderer touristischer Einrichtungen in Angriff zu nehmen.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 78, S. 9 – 10)