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Tiere wechseln ihr Domizil

Zivilisation, Kriege, Wilderer, falsche Jagdpolitik führten dazu, dass in manchen Gebieten das jagdbare Wild fast ausgerottet wurde oder auch zur Gänze verschwand. So z.B. sind die Murmeltiere aus unseren Bergen verschwunden, wurden die Gämsen im Rodna-Gebirge ausgerottet, gab’s keine Wisente mehr in unserem Land. Seit einigen Jahren wird gegen dieses Erbe der Vergangenheit mit Erfolg angekämpft. Das Wisent-Paar, das seinerzeit aus Polen angekauft wurde, hat sich brav vermehrt, so dass wir nun über mehrere Wisent- Reservationen verfügen. Die größte und bekannteste ist diejenige bei Hatzeg. Um dem Rodna-Gebirge sein typisches Hochgebirgstier wiederzugeben, wurden Gämsen (Jungtiere) in den anderen Gebirgen des Landes, wo sie noch zahlreich, kräftig und gesund heranwachsen, hauptsächlich im Retezat, gefangen, großgezogen und dann im Rodna- Gebirge angesiedelt. Inzwischen haben sie sich dort zur Zufriedenheit der Jäger, Touristen und Naturschützer akklimatisiert und vermehrt. Mit Hirschen, Rehen und Bären verfuhr man ähnlich, um sie in Jagdgebieten anzusiedeln, wo ihre Zahl besorgniserregend gesunken war. Neuestens versucht man, das Murmeltier in unseren Bergen wieder anzusiedeln. Ein erster Versuch brachte einige Exemplare aus den österreichischen Alpen in den Retezat, in die wissenschaftliche Reservation rund um den Tăul Negru, Lacul Gemeni, Tăul Ştirbului. Es hat den Anschein, dass die Murmeltiere sich hier bereits „wie zu Hause“ fühlen, denn sie haben ihr Revier über das Ansiedlungsgebiet hinaus ausgedehnt und wurden sogar außerhalb der Reservation gesichtet.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 77, S. 177 - 179)

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