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Walter Kargels Urlaubstipp

Königstein für Bergsteiger

von Walter Kargel

Wenn unter den Felsbergen Rumäniens das Bucegi-Gebirge an erster Stelle in punkto Schwierigkeit der Anstiege und Größe der Natur rangiert, so verdient der Königstein (Piatra Craiului) nicht minder Beachtung. Unvergleichlich seine Felsgebilde, der Reichtum und die Farbenpracht seiner Pflanzenwelt. Haben wir den Königstein einmal auf den markierten Pfaden durchwandert – dazu gehören vor allem der Hauptkamm, der Saumpfad am Marele Grohotiş und die Anstiege durch Quellen- und Pfaffenschlucht sowie der Friedrich-Deubel- Weg durch die Westwand (Brâul Caprelor, Padina Popii, Drumul la Lanţuri) –, so lockt uns nun bestimmt die Wunderwelt der Nordwestwand und Westwand, deren zahllose Details sich gleich einem riesigen Filigranwerk auf einer Länge von 10 km hinziehen, vom Crăpătura- Sattel im Nordosten zum Funduri-Sattel im Südwesten.
Da ist einmal das „Mittlere Band“, das auf halber Höhe die Westwand fast auf ihrer ganzen Länge durchzieht, und da sind die Westwandanstiege, von denen ich einige vorstellen möchte.
Das „Mittlere Band“ beginnt im Norden in etwa 1970 m Höhe, unterhalb des Vârful Ascuţit, wo ein Nebengrat die obere Ciorânga-Rinne gegen Südwesten abgrenzt; leicht abfallend quert es die Călineţ-Rinne in 1650 m Höhe. Dieser erste Teil des Bandes ist unter dem Namen Brâul Ciorânga Mare bekannt. Weiter quert das Band eine Anzahl von Steilrinnen und dann den Friedrich-Deubel-Weg in 1900 m Höhe; das ist der zweite Teil des Bandes, genannt Brâul de Mijloc. Nun folgt der dritte Teil, der unter dem gleichen Namen Brâul de Mijloc, südlich des Friedrich-Deubel-Weges über die Umerii Pietrei Craiului bis zum Wandfuß des Peretele Central al Marelui Grohotiş in 1800 m Höhe führt. Der letzte, vierte Teil heißt Brâul Roşu und verläuft ab Peretele Central al Marelui Grohotiş in südlicher Richtung bis zur Valea Urzicii, wo er bei 1765 m den mit blauem Dreieck markierten Pfad Plaiul Foii – Funduri erreicht. Diese Einteilung ist wegen der Länge des „Mittleren Bandes“ touristisch wichtig, da jeder Teil je einen Wandertag beansprucht (ab Plaiul Foii gerechnet). Wer das „Mittlere Band“ in zwei Tagen begehen will, muss entweder eine Biwaknacht in Kauf nehmen oder im Refugiul Spirla übernachten. Von den Westwandanstiegen habe ich folgende ausgesucht: Vâlcelul cu Fereastră, Padina lui Călineţ, Umerii Pietrei Craiului und Padina Lăncii.

1. Brâul Ciorânga Mare

Schwierigkeitsgrad I, keine Seilsicherung notwendig. Der erste Teil des „Mittleren Bandes“ wird gewöhnlich im Anstieg wie folgt begangen: Plaiul Foii – Cabana Ascunsă – Vârful Ascuţit – Diana – Plaiul Foii (etwa 8 Stunden).

Der Anstieg Plaiul Foii – Cabana Ascunsă stellt einige Orientierungsprobleme, obwohl stellenweise eine rote Markierung (Nr. 26) von Cristea auftritt. Ab Plaiul Foii steigen wir über Wiesen schräg nach links, an einer Waldkrone rechts vorbei und auf gut sichtbarem Pfad in den Hochwald.
Nach einer Stunde erreichen wir die „Hauptmannsquelle“ (Izvorul Căpitanului). Steiler Aufstieg, links haltend, über Schuttkegel. Ab hier zwei Varianten: I. Die steile Kammrinne links hinauf (Kennzeichen: Kreuz eines abgestürzten Edelweißsuchers), II. rechts hinauf bis zum Wandfuß (Kennzeichen rechts Malul Galben, die „gelbe Wand“, die bereits von Plaiul Foii sichtbar ist) und weiter rechts über die Steilstufe empor. Die beiden Varianten vereinigen sich in einem kleinen Sattel. Weiter folgt man dem Pfad empor bis zum Ciorânga-Mare- Band. Auf diesem nach links zur nahen Hütte Cabana Ascunsă (Notunterkunft).
Nun beginnt die eigentliche Band-Begehung. Schon nach wenigen Minuten queren wir die erste Rinne: Vâlcelul cu Fereastră. Nach Querung einer zweiten unbedeutenden Rinne folgt als dritte Rinne der Ciorânga-Mare-Cañon, ein Aufstieg III. Grades. Darüber erhebt sich die 250 m hohe Südwestwand mit den schwierigen Anstiegen Lespezile Lirei und Surplomba Hornului („Lyra-Platten“ und „Kamin-Überhang“, V). Nach Querung der vierten Rinne (Vâlcelul Spălat) bleibt der Wald zurück und die Landschaft liegt offen vor uns. Es folgt die fünfte und letzte Rinne: Hornul Închis. Nun verzweigt sich das Ciorânga-Band in einen oberen und einen unteren Ast. Der untere führt durch Krummholzdschungel, quert die Valea Ciorânga Mare und gelangt zur Pfaffenschlucht (Padina Popii). Der obere Ast führt noch ein Stück weiter empor und endet jäh auf einem luftigen Felsgrat. Wir gehen etwas zurück und wenden uns dann dem Hauptkamm zu, den wir über Mulden und Grashänge in der Nähe des Gipfels Vârful Ascutiţ (2136 m) erreichen. Nun folgen wir der Hauptkamm-Markierung (roter Punkt) nach links (Nordosten). Für den Abstieg nach Plaiul Foii wählen wir eine der beiden Varianten: I. Pfaffenschlucht (Padina Popii, blaues Dreieck) oder II. Quellenschlucht (Brâul Caprelor, blaues Band), die sich bei der Diana-Hütte vereinigen. Von da gelbes Dreieck durch den Wald (Valea Ursului) hinab ins Burzental und Plaiul Foii.

2. Brâul de Mijloc – nördlicher Teil

Schwierigkeitsgrad II, Seilsicherung für Anfänger teilweise notwendig

Variante I: Plaiul Foii – Cabana Ascunsă – Brâul de Mijloc – Friedrich-Deubel-Weg – Plaiul Foii (10 Stunden).
Variante II: Plaiul Foii – Poiana Coţofenii – Brâul de Mijloc – Friedrich-Deubel-Weg – Plaiul Foii (8 Stunden).
Bei Variante II fällt ein Teil des “Mittleren Bandes” (zwischen Padina lui Călineţ und Ciorânguţa-Rinne) weg.

Variante I. Der Anstieg Plaiul Foii – Cabana Ascunsă ist unter 1 beschrieben. Wir wenden uns diesmal südwärts. In den Fels zementierte Stufen und eine eiserne Kette sichern den Abstieg in die Padina lui Călineţ. Der Pfad steigt etwas ab, um dann im Auf und Ab zwei Rinnen zu queren, zwischen denen sich der „Finger“ (Degetul lui Călineţ) erhebt. Darauf wird die Muchia dintre Ţimbale überstiegen. Der Bereich der Călineţ-Rinne ist damit zu Ende und wir betreten jenen der Valea Podurilor. Jenseits der Valea Podurilor wird die Orientierung schwierig, das Band verläuft im Zickzack und fortwährend auf und ab durch eine besonders wilde Zone an der Grenze zwischen Feld und Wald, doch kommt uns nun eine Markierung (grünes Kreuz) zu Hilfe. In dieser Zone verläuft noch ein zweites Band, das „Untere Band“ (Brâul de Jos), parallel mit dem mittleren. Vom „Unteren Band“ gibt es einen Pfad (rot markiert), auf dem man nötigenfalls nach Plaiul Foii absteigt. Im Aufstieg ist dieser Pfad jener von Variante II, der, wie folgt, verläuft.
Variante II. Aufstieg ab Plaiul Foii, sei es dem Bach folgend, der bei Plaiul Foii in die Burzen mündet, oder über den Bergrücken links (nördlich) des Baches über Wiesen und Hochwald, bis ein breiter Fahrweg erreicht wird; folgen wir diesem nach rechts, erreichen wir bald die „Elsterwiese“ (Poiana Coţofenii). Es geht die Wiese empor bis zur Wasserscheide rechts oben, wo bei Eintritt in den Wald der oben erwähnte, rot bezeichnete Pfad beginnt. Ihm folgen wir bis zum „Unteren Band“. Um das mittlere zu erreichen, folgen wir einem Pfad und Trittspuren nach rechts. Es ergibt sich bald eine Möglichkeit, eine Rinne emporzusteigen (Valea Vlăduşca) oder einen Pfad rechts (südlich) davon zu begehen; beide Wege führen auf das mit grünem Kreuz bezeichnete „Mittlere Band“.
Von nun an verlaufen die beiden Varianten gemeinsam. Noch zwei oder drei tiefe Einkerbungen mit dem entsprechenden steilen Ab- und Anstiegen folgen, ehe wir beim letzten Aufstieg in der senkrechten Wand zur Linken eine Höhle entdecken, in deren Tiefe ein Wasserbecken verborgen liegt (Grota „La Ulcior“). Die Markierung grünes Kreuz ist nun zu Ende. Wir müssen uns in der Folge auf unseren Orientierungssinn verlassen, unterstützt von Trittspuren und Steinmännern. Das Band ist an einigen Stellen unterbrochen. Zwei markante Kanten werden überstiegen. Vor uns erscheint das Triangulationszeichen der Hirtenspitze (La Om 2239 m), von der uns ein Amphitheater (Căldera Ocolită) trennt. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: entweder hinauf zur Hirtenspitze oder auf Bändern direkt zum Friedrich-Deubel-Weg (Markierung rotes Band) queren, von wo wir nach Plaiul Foii absteigen.

3. Brâul de Mijloc – südlicher Teil

Schwierigkeitsgrad II, Seilsicherung nicht notwendig (10 Stunden)

Wir wollen dieses Teilstück von Süden nach Norden beschreiben. Zu diesem Zweck erfolgt der Anstieg ab Plaiul Foii auf dem mit blauem Dreieck markierten Wanderweg über Curmătura Foii – Şaua Tămăşelului – Marele Grohotiş. Ab Tămăşel-Sattel überquert unser Weg vier Rinnen und läuft dann zu Füßen des Lancea- Turmes (Colţul Carugelor), um den riesigen Schuttstrom Marele Grohotiş zu erreichen. Während der markierte Pfad quer über den Schuttstrom nach Süden führt, beginnen wir den Aufstieg (am besten den losen Schutt links umgehend) in das große Amphitheater zu Füßen der waagerecht geschichteten Wand (Peretele Central al Marelui Grohotiş). Unmittelbar am Wandfuß verläuft der gesuchte Pfad: links (nordwärts) Brâul de Mijloc, rechts (südwärts) Brâul Roşu. Wir wenden uns heute nach links. Ein scharfer Aufstieg beginnt, der im Latschendickicht zwischen Lancea-Turm und Poiana Închisă endet. Nun werden zwei Rinnen gequert (Padina Lăncii I und II), während sich zur Rechten die Padina-Lăncii-Wand erhebt. Es folgt die Überquerung mehrerer Rinnen und Pfeiler, die zum System der Valea Tămăşelului gehören, worauf die „Schultern“ gequert werden (Umerii Pietrei Craiului), und zwar in 1920 m Höhe zwischen „Unterer“ und „Mittlerer Schulter“. Nun dringen wir in das Gebiet des Bârsa-Tămăşului-Tales ein, das von Latschenhängen gekennzeichnet ist. Kurze Zeit später erkennen wir die Serpentinen des Friedrich-Deubel-Weges, die uns im Abstieg über Refugiul Spirla nach Plaiul Foii führen.

4. Brâul Roşu (das „Rote Band“)

Schwierigkeitsgrad I, keine Seilsicherung notwendig (Plaiul Foii – Brâul Roşu – Plaiul Foii: 9 Stunden).

Der südlichste Abschnitt des „Mittleren Bandes“ beginnt am Wandfuß des Peretele Central al Marelui Grohotiş in 1880 m. Der Zustieg wurde unter 3 beschrieben. Wir folgen nun dem Pfad in südlicher Richtung, also nach rechts. Schon bald überqueren wir einen Pfeiler in 1820 m (Muchia Roşie) und gelangen ins nächste Amphitheater, Peretele Piscul Rece. Hoch oben links in der Wand der „Roten Kante“ sehen wir eine Höhle: die „Teufelsmühle“ (Moara Dracului), aus der ständig Steinschlag droht. Der Pfad verläuft in der Folge zu Füßen der Wände Peretele Piscului cu Brazi und Peretele da la Ceardac (obere Hälfte). Vier Rinnen und Pfeiler werden überquert, die zum System der Valea Piscului cu Brazi gehören. Darauf queren wir die Rinne Valea lui Ivan, um schließlich im Bereich der Valea Urzicii in 1765 m auf den mit blauem Dreieck markierten Wanderweg zu stoßen. Dieser führt uns in nördliche Richtung zurück nach Plaiul Foii.

5. Vâlcelul cu Fereastră

Schwierigkeitsgrad I, keine Seilsicherung notwendig (Plaiul Foii – Cabana Ascunsă (2 Stunden), Cabana Ascunsă – Hauptkamm (2 – 3 Stunden), Abstieg nach Plaiul Foii auf dem gleichen Weg (3 – 4 Stunden).

Der Anstieg Plaiul Foii – Cabana Ascunsă wurde unter 1 beschrieben. Wie bereits erwähnt, ist die Steilrinne Vâlcelul cu Fereastră die erste, der wir schon nach wenigen Minuten begegnen, wenn wir das Ciorânga-Band nordwärts begehen.
Hier verlassen wir den Pfad und steigen rechts empor, dem Einstieg entgegen. Gleich zu Beginn klettern wir rechts eine Steilstufe hoch. Weitere Steilstufen wechseln mit flachen Stellen ab (Brâul Richiţii). Unsere Rinne endet oben in einem „Fenster“, einer Felsarkade, durch die wir hindurchschlüpfen müssen, um unseren Anstieg in einer gleichlaufenden Rinne (Vâlcelul cu Smirdar – Alpenrosenrinne) fortzusetzen. Der Anstieg erfolgt über Geröll, später über Alpenrosenmatten, den gut sichtbaren Trittspuren folgend. Dabei wird das „Obere Band“ (Brâul de Sus) gequert. Auf einem gut ausgetretenen Pfad wenden wir uns nun nordwärts an einer kleinen Felswand vorbei. Bald erreichen wir eine Rinne, die den Ursprung des Ciorânga-Mare-Cañons darstellt. Die Rinne (als Anhaltspunkt sei ein quadratischer Felsblock in der linken Wand erwähnt) führt uns empor zum Hauptkamm, unweit des Gipfels Ţimbalul Mare (2165 m). Als raschester und bequemster Abstieg sei der Aufstiegsweg empfohlen, doch gibt es noch weitere Möglichkeiten, z.B. I. Brâul Ciorânga Mare, II. Călineţ- Rinne; III. Pfaffen- oder Quellenschlucht; IV. Friedrich-Deubel-Weg.

6. Padina lui Călineţ

Schwierigkeitsgrad I, Seilsicherung für Anfänger gegebenenfalls notwendig. Plaiul Foii – Hauptkamm und zurück (8 – 10 Stunden).

Der Anstieg durch die Hauptrinne beginnt in 1650 m Höhe am Brâul de Mijloc und endet am Hauptkamm im Călineţ-Sattel (2096 m) zwischen den Gipfeln Ţimbalul Mare und Vârful dintre Ţimbale. Der Anstieg Plaiul Foii - Cabana Ascunsă wurde unter 1 beschrieben. Wo der Anstiegspfad in das Ciorânga-Mare-Band mündet, wenden wir uns nach rechts – südwärts – und klettern über eine im Fels befestigte Leiter mit Kettensicherung hinab in den Rinnenboden der Padina lui Călineţ. Während das Band Brâul de Mijloc leicht absteigend weiterführt, wenden wir uns unmittelbar bergwärts. Beim Anstieg folgen wir genau dem Verlauf der Hauptrinne, wo Gehgelände, Steilstufen und leichte Kletterstellen einander ablösen.
Während rechter Hand übersichtliches Gelände uns von der Muchia dintre Ţimbale trennt, ist links die Ostwand stark gegliedert; zahlreiche Rippen, kanten und Pfeiler, Risse, Kamine und Nebenrinnen bilden unterhalb der Muchia Ţimbalului Mare eine phantastische Felswildnis mit Anstiegen des II. – V. Grades, von denen wir nur die zwei meistbegangenen erwähnen wollen: Creasta Cornul Caprei (IV) und Creasta Prieteniei (V).
Während des Anstiegs passieren wir die Einstiege mehrerer Steilrinnen und Kanten, die alle links liegen. Wir erreichen nun den oberen Teil der Călineţ-Rinne, wo links die letzte Nebenrinne mündet (Călineţul Mic) und rechts eine senkrecht gefurchte Felswand von der Muchia dintre Ţimbale her abstürzt. Über Gras und Alpenrosenmatten erreichen wir bald den Hauptkamm im Călineţ-Sattel. Der rascheste und bequemste Abstieg erfolgt durch den Vâlcelul cu Fereastră, dessen Einstieg nordöstlich des Ţimbalul-Mare-Gipfels zu suchen ist.

7. Umerii Pietrei Craiului

Schwierigkeitsgrad II, Seilsicherung teilweise nötig. Plaiul Foii – Şaua Tămăşelului – Umerii Pietrei Craiului und zurück (7 – 9 Stunden).

Die „Schultern“ des Königsteins – das ist ein dreistufiger Pfeiler in der Mitte der Königstein- Westwand. Der Anmarsch zum Einstieg der „Schultern“ erfolgt ab Plaiul Foii über den mit blauem Dreieck markierten Weg, der zum Funduri-Sattel führt. Der Einstieg befindet sich genau oberhalb des Tămăşel-Sattels (idealer Zeltplatz) und trägt die Inschrift „Umeri“. Nach einem kurzen Kamin legt sich die Wand zurück, und wir steigen eine Rinne und darauf drei Seillängen über eine Steilflanke empor. Nun haben wir die Wahl, uns entweder links (nördlich) oder rechts (südlich) zu halten.
Die I. Variante trägt den Namen eines der Königsteinpioniere: Dunăreanu-Führe; sie ist schwieriger und erfordert das Schlagen einiger Sicherungshaken. Falls wir uns rechts (Variante II) halten, gelingt es uns, ohne jede Seilsicherung zu benötigen, den Hauptkamm zu erreichen.
Variante I: Eine weitere Seillänge führt uns, links haltend, aus dem Bereich der Valea Tămăşului in dasjenige der Valea Bârsa Tămăşului. Aus einer kleinen Scharte steigen wir in eine Rinne ab, die uns dann im Aufstieg zum Fuß der „Unteren Schulter“ führt. Nun durch einen Kamin links der Schulter empor zum „Mittleren Band“ (Brâul de Mijloc, 1920 m) zu Füßen der „Mittleren Schulter“. Nach links am Band und einen Kamin empor zum „Oberen Band“ (Brâul de Sus). Die „Obere Schulter“ wird durch einen Kamin links umgangen, worauf wir bald den Königstein-Hauptkamm erreichen.
Variante II. Dieser Weg benötigt keine weitere Seilsicherung. Immerfort rechts haltend, steigen wir über sonnige Grashänge auf der Südseite der „Schulter“ von Band zu Band bis zum Hauptkamm.
Der Abstieg nach Plaiul Foii erfolgt über den Friedrich-Deubel-Weg. Zu diesem folgen wir dem Hauptkamm nach links bis zum Grind-Sattel, wo er beginnt.

8. Padina Lăncii

Schwierigkeitsgrad I, keine Seilsicherung notwendig (9 – 10 Stunden).

Die wahrscheinlich schönsten Steilrinnen im Bereich des südlichen Königsteins sind die beiden Padina-Lăncii-Rinnen: „Principal“ und „Secundar“ (Haupt- und Nebenrinne). Sie ermöglichen den Zustieg zu den wundervollen Amphitheatern der Padina-Lăncii-Wand und der Poiana Închisă, einer Art hängender Gärten.
Der Zustieg zur Padina Lăncii erfolgt ab Plaiul Foii über den mit blauem Dreieck markierten Pfad, der zum Funduri-Sattel führt. Ab Tămăşel-Sattel werden zwei Rinnen der Valea Tămăşelului gequert, dann folgt der kurze Abstieg zum Schuttkegel der Padina-Lăncii-Nebenrinne. Etwas weiter kommen wir zur Padina-Lăncii-Hauptrinne, deren Einstieg mit der Inschrift „Padina Lăncii“ bezeichnet ist. Jede der beiden Rinnen führt empor zum „Mittleren Band“ (Brâul de Mijloc). Die Nebenrinne endet oben im Amphitheater der Padina-Lăncii-Wand (Durchstiege des II. – III. Grades führen durch die Wand oder den angrenzenden Pfeiler im Süden zum Hauptkamm). Die Hauptrinne führt nach Überquerung des „Mittleren Bandes“ ins Amphitheater der Poiana Închisă (Quelle). Wir queren die Poiana von links unten nach rechts oben, wo ein schmales Band auf die Kante hinaufführt, die die Poiana Închisă von der Wand Peretele Central al Marelui Grohotiş trennt. Von der Kante führt ein Kamin hinauf zum Hauptkamm.
Der bequemste Abstieg nach Plaiul Foii erfolgt auf der Anstiegsroute, doch ist auch der Abstieg zum Funduri-Sattel und der Rückweg über den markierten Pfad (blaues Dreieck) nach Plaiul Foii möglich.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 77, S. 112 – 125)

Seite Bildunterschrift
 
112 Der Königstein, so wie man ihn von Trei Brazi sehen kann.
114 Kartenskizze – Königstein
115 Kartenskizze – Brâul Ciorânga Mare
117 Kartenskizze – Brâul de Mijloc - Nord
118 Kartenskizze – Brâul de Mijloc - Süd
120 Kartenskizze – Brâul Roşu
121 Kartenskizze – Vâlcelul cu Fereastră
122 Kartenskizze – Padina lui Călineţ
123 Kartenskizze – Umerii Pietrei Craiului
124 Kartenskizze – Padina Lăncii
125 Kletterpartie auf dem Ciucaş.
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