Einige Vorschläge für Gäste des internationalen Höhenkurorts
von Jürgen Salzer
Folgende Zeilen mögen für manch einen nichts Neues sagen. Kaum ein Bewohner von Braşov, der nicht mit seiner nächsten Umgebung vertraut ist. Aber die Schulerau und der Schuler werden Jahr für Jahr von immer neuen Gästen aus dem In- und Ausland besucht. Ihnen ist folgender Beitrag gewidmet.
Man kann es sich ganz einfach machen. Man setzt sich in den Bus der Linie 20, drei Minuten
vom Hotel „Carpaţi“ entfernt und ist nach 20 Minuten in der Schulerau.
Ansprechpartner ist jedoch eine Fußwanderung. Der wohl meist begangene Weg führt vom
Angerplatz (Piaţa Unirii) durch das uralte Schei-Viertel. Dabei muss man einfach die engen
Straßen talaufwärts wandern, oder man nimmt den Bus (Linie 19) bis zum Salomon-Felsen.
Hier folgt man dem alten Fahrweg (Markierung: rotes Band) oder man biegt nach links ab und
begeht den mit gelbem Band markierten Weg (Gelber Weg), der zunächst an dem
Salomonfelsen vorbeiführt. Nachdem man die Valea cu Apă zweimal überquert und über die
Poiana Nisipuri und Drester-Wiese auf den mit blauem Dreieck bezeichneten Weg gelangt,
an einem alten Steinbruch und den Sprungschanzen vorbeimarschiert, ist es bis zur Oberen
Schulerau (Poiana Mare) nicht mehr weit. (Wegdauer, alter Fahrweg: 1 Stunde, Gelber Weg:
1 ½ Stunden).
Eine wunderschöne, gemütliche Wanderroute führt über die Zinne, auf die man mit der
Drahtseilbahn in knapp 2 ½ Minuten gelangen kann. Von hier aus steigt man in wenigen
Minuten auf die Zinnenspitze und bewundert die wunderschöne Aussicht auf die Stadt und
auf das Burzenland. Dann steigt man in den Zinnensattel an den Überresten der einstigen
Brassoviaburg vorbei hinab. In den Zinnensattel gelangt man auch in einer Wegstunde über
den Rittersteg (Markierung: blaues Band). Der Weg findet oberhalb der Weberbastei seinen
Anfang. Aber auch über den Serpentinenweg (Markierung: rotes Dreieck, Wegdauer: 1 ¼
Stunden), der unweit der Talstation der Drahtseilbahn beginnt, gelangt man auf die Zinne.
Beim Zinnensattel, Richtung SSW, beginnt der von alteingesessenen Stadtbewohnern so
genannte Blaue Weg (Markierung: Blaues Band), der zunächst über die Stechil-Wiese führt,
wo man nach Belieben ein wenig verschnaufen kann. Zu dieser Wiese gelangt man auch
über den mit blauem Kreuz markierten Pfad, der ebenfalls oberhalb der Weberbastei seinen
Anfang nimmt und über die Crucea Micicoiului führt. Nach der Stechil-Wiese wird der Weg
breiter, weshalb dieser Abschnitt auch „Herrenweg“ genannt wird. Hier verlaufen gleich zwei
Markierungen parallel, und wenn wir in die Schulerau wollen, folgen wir dem blauen Dreieck.
(Der mit blauem Band markierte Weg führt auf den Schuler.) Ab Burgpromenade kann man –
je nach der gewählten Wegvariante – mit 2 ½ bis 3 Wegstunden bis in die Schulerau
rechnen.
Es gibt eigentlich keine Jahreszeit, da die Schulerau nicht einen Besuch lohnt. Im Winter
locken die zahlreichen Skihänge (vom Idiotenhügel bis zu den schwierigen Pisten des
Schuler), im Frühjahr die mit Blumen besäten Wiesen, im Sommer die zahlreichen
Ausflugsmöglichkeiten und im Herbst die Farbenpracht der Natur. Mit ihren z. Z. vier Hotels
und zahlreichen Villen, malerischen Gaststätten – wie etwa die Dakerscheune (Şura Dacilor)
und das Heiduckennest (Coliba Haiducilor), die „Gämse“ (Capra Neagră) – und ihren
Sportmöglichkeiten (ein künstlicher See zum Kahnfahren, ein künstlicher Eislaufplatz, ein
Sportplatz usw.) gehört heute Poiana Braşov zu den bedeutendsten Höhenkurorten des
Landes.
Um dem wachsenden Fremdenverkehr gerecht werden zu können, wird die Schulerau stark
ausgebaut. Zurzeit steht ein Hotel auf dem Idiotenhügel im Bau, bis 1980 werden weitere 15
hinzukommen.
Man muss nicht unbedingt die Asphaltstraße entlang wandern, die zu den Seilbahnen führt,
um etwas Luft zu schnappen. Man kann, je nachdem wie gut man zu Fuß ist, bis zu den
Sprungschanzen spazieren, bis in die untere Schulerau gehen oder auch größere
Wanderungen unternehmen.
Von den gängigen Ausflugzielen seien Rosenau (Râşnov) und Cristian/Braşov erwähnt.
Ausgangspunkt ist der künstliche Eislaufplatz. Von hier aus führt der mit blauem Band
bezeichnete Weg durch den Henschelgraben und dann nach 45 Minuten in den Glasergraben
(Valea Sticlăriei), der links und rechts quer zum erstgenannten liegt. Wir gehen nach rechts
und gelangen auf einem bequemen Spazierpfad den Graben entlang zur Poiana lui Neagu,
wo man auf der im Bau befindlichen Landstraße nach links schwenkt. Nach 1 ½ Stunden
Wanderung vom Ausgangspunkt kommen wir zu einer Wegkreuzung. Auf dem mit rotem
Dreieck markierten Weg gelangt man nach 3 Wegstunden nach Cristian/Braşov, auf dem
steil in den Wald absteigenden, mit gelbem Kreuz bezeichneten Pfad nach 1 ½ Wegstunden
zum Rosenauer Burggrund und auf dem nach links abbiegenden Weg (Markierung: blaues
Band) nach knappen 2 Stunden über den Götzentempel und an der Flintschhöhle vorbei in
das Städtchen Rosenau.
Ein anderer Weg beginnt beim Sportplatz in der Schulerau und führt in Richtung SSW zur
Wolfsschlucht. Wir verlassen den mit blauem Band bezeichneten Weg und folgen dem mit
rotem Punkt markierten, leicht ansteigenden Pfad, der an der Großen Wanga vorbei über die
Sötscher Wiese (Poiana Popii) führt und zum Goldloch hinabsteigt und von hier aus ins
Auseiftal gelangt. Von hier geht man den Forstweg entlang bis zum Schutzhaus Cheia und
weiter nach Rosenau. Eine andere Wegvariante führt durch den Henschelgraben (siehe
weiter oben), nur dass man dort, wo man auf den Glasergraben stößt, in den mit blauem
Band markierten Weg nach links einbiegt, der dann durch den Teufelsgraben ins schon
erwähnte Auseifental und zum Schutzhaus Cheia führt. Man kann aber auch den
unmarkierten Pfad am Wasser des Teufelsgrabens entlang gehen und so die wilde
Landschaft bewundern. Vom Schutzhaus Cheia bietet sich eine Wanderung durch die Itwig-
Klamm (Cheile Râşnoavei) an. Ein mit rotem Dreieck markierter Weg führt nach Timişul de
Sus (Obertömösch). Biegt man etwa eine halbe Wegstunde nach der Itwig-Klamm auf den
mit blauem Dreieck bezeichneten Weg nach rechts, gelangt man nach knappen 2
Wegstunden zu den Schutzhütten Trei Brazi und Poiana Secuilor.
Man hat es den Touristen, vor allem den Skifahrern, leicht gemacht. Ein Sessellift und eine Kabinenseilbahn führen auf den Schuler. Mit dem Lift bewältigt man einen Höhenunterschied von 620 m und kommt in 20 Minuten ans Ziel, mit der Seilbahn 660 m und ist in 7 Minuten 15 Sekunden oben. Natürlich kann man auch zu Fuß auf den Schuler gelangen, wenn man den zu Beginn beschriebenen Blauen oder Gelben Weg bis zu Ende geht (aus Braşov: 3 ½ bis 4 Stunden). Von der Schulerau aus beginnt in der Nähe des Sporthotels der Rote Weg (Markierung: rotes Kreuz). Von diesem zweigt etwa 10 Minuten nach Beginn der Wanderung ein unmarkierter Pfad ab, der parallel mit der Telefonschlucht verläuft und bis zur Ruja- Wiese führt, von hier führt ein mit gelbem Band bezeichneter Weg zur Endstation des Sessellifts (1 ½ Stunden). Folgen wir jedoch dem ersten Weg, der übrigens sehr bequem ist, gelangen wir über die Schotterquelle zur Ruja-Wiese und von hier über den schon erwähnten mit gelbem Band markierten Weg zur Postăvarul-Hütte (knappe 2 Stunden) und nach 20 Minuten zu der oberen Schulerhütte (Cabana Cristianu Mare). Ein mit rotem Band bezeichneter Weg führt zur Schulerspitze (1802 m), wo sich einem bei gutem Wetter eine wunderschöne Aussicht auf den Hohenstein, das Bucegi-Massiv und den Königstein bietet.
Außer den schon beschriebenen vier Wegen (Blauer, Gelber, Roter Weg und
Telefonschlucht), die alle auf den Schuler führen und die man natürlich auch beim Abstieg
benutzen kann, sollen hier noch zwei schöne Wanderrouten erwähnt werden. Von der
Postăvarul-Hütte steigen wir den schon bekannten Weg zur Ruja-Wiese ab, folgen der
Markierung (gelbes Band) bis zum Wald, um dann nach 10 Minuten Wanderung zu einem
rechter Hand liegenden Waldschlag zu gelangen. Links führt ein mit blauem Punkt
bezeichneter Weg zur Milchsteinhöhle, die sehenswert ist und von wo aus man den
Slalomhang in die Schulerau hinuntersteigen kann. Wandert man auf dem mit blauem Kreuz
markierten Weg weiter ins Tal der Großen Lamba, gelangt man auf einem bequemen
Forstweg nach Untertömösch (Timişul des Jos). Wegdauer: 2 ½ bis 3 Stunden.
Ein anderer, nicht minder schöner Abstieg führt zu den Schutzhütten Cabana Secuilor und
Trei Brazi. Von den beiden Schuler-Schutzhütten führt je ein Weg zur Drei-Mädchen-Wiese
(Poiana Trei Fetiţe, 25 bzw. 30 Minuten Wanderung). Von hier aus steigt ein mit gelbem
Band markierter Weg den Pferderücken in abschüssigen Serpentinen hinab. (Achtung: Der
Weg sollte nur im Sommer begangen werden!) Nach einer Wegstunde zweigt nach links ein
mit rotem Band bezeichneter Weg nach Obertömösch ab und nach rechts führt ein mit rotem
Dreieck bezeichneter Weg zur Itwig-Klamm. Wir folgen jedoch der gelben Markierung und
gelangen nach einem leichten Aufstieg auf einen Promenadenweg, der schließlich nach
insgesamt 3 Wanderstunden bei der Cabana Secuilor endet. Von hier führen bequeme
Wege nach Obertömösch und Predeal.
Noch ein paar Worte für alle, die etwas für den Brettlsport übrig haben. In der Schulerau gibt es zahlreiche Abfahrtshänge für jeden Skifahrer. So neben dem Sporthotel beim Slalomhang und den drei Sprungschanzen. Außerdem kann man sich in der Unteren Schulerau genügend Hänge zum Üben aussuchen. Die meisten Hänge verfügen über Skiaufzüge. Am Schuler selbst laden die Kanzel und der Schulerexpress zum Skifahren ein. Fünf Abfahrtsbahnen vom Schuler seien hier erwähnt: die Telefonschlucht (Padina Sulinar) ist mittelschwer, sie beginnt bei der Kanzel und führt über den Schulerexpress zur Ruja-Wiese, von wo aus auch der Rote Weg (für Anfänger) befahren werden kann. Rechts von der „Großen Wand“ der Telefonschlucht beginnt die Familienabfahrt (Markierung blaues Band), sie ist für Anfänger geeignet. Erfahrene Skiläufer benutzen die Wolfsschlucht (Pârtia Lupului), die ihren Anfang in unmittelbarer Nähe der Schutzhütte Cristianu Mare nimmt. Schließlich verläuft eine andere schwierige Piste direkt unter dem Sessellift.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 75, S. 226 – 233)
Seite | Bildunterschrift |
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226 | Auch per Asphalt geht’s in die Schulerau. |
228 | Hotel Bradul, eines der jüngsten des internationalen Höhenkurorts und Wintersportzentrums. |
229 | Drahtseilbahn und Skilifts führen im Winter die Sportler auf die Skihänge. |
230 | Beliebtes Ausflugsziel der Schulerau-Urlauber: die Rosenauer Bauernburg. |
231 | Schloss Bran (Törzburg), mit dem Auto in 30 Minuten von Braşov erreichbar. |
232 | Herrliche Pisten für Skihasen aus aller Welt. |