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Aiud-Klamm: Tor der Westkarpaten

von Erich Simonis

Wer eine Autofahrt durch unsere Westkarpaten machen möchte, benützt zur Anfahrt gewöhnlich folgende Straßen:
a) die Nationalstraße 75, die in Turda von der Nationalstraße 1 (Europastraße 15 A) abzweigt und das malerische Arieş-Tal hinaufführt;
b) die Nationalstraße 76, die in Deva von der Nationalstraße 7 abzweigt und über Brad – Vaşcău – Dr. Petru Groza (heute Ştei), eventuell bis Oradea führt, oder
c) die bald fertig modernisierte Straße Alba Iulia – Zlatna – Abrud – Câmpeni.
Wer diese drei Tore in die mächtige Burg der Westkarpaten kennt, der sollte von nun an ein viertes wählen: Es ist die asphaltierte Straße, die in Aiud von der Nationalstraße 1 (Europastraße 15 A) abzweigt und durch die schöne Aiud-Klamm und über die Höhen des Trascău-Gebirges führt. Diese Klamm ist allerdings kleiner und etwas bescheidener als die Turdaer und Râmeţi-Klamm, über die in unseren Reiseführern „Komm mit“ ausführlich geschrieben wurde. Erheben sich ihre Felswände auch nicht so hoch und majestätisch wie die der beiden größeren Schwestern, so hat sie doch den Vorteil, dass sich die Straße durch die Klamm hindurch schlängelt und dass hier in Kürze auch für Unterkunft und Verpflegung gesorgt sein wird. Eine alte, wunderschön gelegene Kaserne in der Klamm soll renoviert und zu einem Motel umgebaut werden.
Nachdem man in Aiud auf dem Marktplatz von der Nationalstraße 1 abgezweigt ist und die Stadt hinter sich gelassen hat, fährt man den Aiud-Bach entlang durch malerische Dörfer: Aiudul de Sus, Cacova, Magina. Von Poiana aus sind bereits die Felsaufbauten der Klamm zu sehen. Durch die Klamm fließt der kleine Trascău-Bach. Hier liegt auch die Wasserscheide zwischen Mieresch und Arieş. Für eine kurze Rast müsste man sich hier unbedingt etwas Zeit nehmen.
Durch die Dörfer Vălişoara, Colţeşti und Rimetea geht es dann talabwärts. Rechts geleiten einen die felsigen Höhenzüge des Trascău- Gebirges, das die Höhe von 1000 m nicht überschreitet (Vârful Torsa 895 m), links bewaldete Höhenzüge. Es ist das charakteristische Bild der Westkarpaten.
Nach einer guten Stunde Auto- oder Motorradfahrt (mit Rast einberechnet) erreicht man auch schon das Arieş-Tal bei Buru. Bevor man den Râmeţi-Bach überquert, deutet eine Tafel an, dass man sich nun im Kreis Cluj befindet. Falls man den Arieş hinauf fährt, ist man nach Buru schon wieder im Kreis Alba.
Bei Buru nun hat man dann mit der Wahl die Qual: Soll man flussaufwärts auf der Nationalstraße 75, entlang des Flusses und der berühmten „Mocăniţa“ (Schmalspurbahn) (Höchstgeschwindigkeit 30 km/h) ins Herz des Westgebirges nach Câmpeni oder flussabwärts nach Turda (18 km) fahren? Die zweite Variante eignet sich besonders zu einer kurzen Sonntagsfahrt.
Eines ist sicher: Diese Fahrt auf der guten Straße durch die Aiud-Klamm erschließt dem Autofahrer einen Teil der Westkarpaten.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 74, S. 90 – 91)

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90 Die Aiud-Klamm.
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