SALVAMONT heißt Bergrettung und Kameradenhilfe
von Christa Richter
An einem Dezembernachmittag des Jahres 1968 sauste ein verspäteter Skifahrer auf dem 
Familienweg der Schulerau zu. Er nahm die letzte Krümmung etwas scharf, bremste plötzlich 
und sah den verschneiten Baumstumpf zu spät. Auf seine Hilferufe hin eilten Menschen 
herbei, schleppten den Verunglückten ins Sporthotel und holten ärztliche Hilfe.
Am selben Tag traten in Bukarest Vertreter des rumänischen Touristenamtes, des 
Gesundheitsministeriums, des Komitees für Körperkultur und Sport zu einer Arbeitssitzung 
zusammen. Das Thema lautete: Organisierung des Bergrettungsdienstes in Rumänien. 
Einen Monat später lag die Bestimmung Nr. 140 aus dem Januar 1969 vor: Die 
Geburtsstunde des SALVAMONT (Bergrettung, in Angleichung zu Salvamar – Seerettung) 
hatte geschlagen. Besser gesagt, die Bergrettung erhielt ihren offiziellen Geburtsschein. In 
Wirklichkeit sind Bergrettung und Kameradenhilfe so alt wie der Drang des Menschen zu den 
Gipfeln.
Die Erschließung der Bergwelt, die Entwicklung des Skisports und des Alpinismus, die 
Winterbesteigungen locken immer mehr Liebhaber an. Mit ihnen steigt die Zahl der Unfälle, 
derjenigen, welche die Gesetze der Berge missachten und dafür mit dem Schrecken, wenn 
nicht gar mit dem eigenen Leben bezahlen. Die Ursachen der Bergunfälle sind nicht nur 
witterungsbedingt; häufiger ist menschliche Fahrlässigkeit. Unkenntnis, mangelhafte 
Ausrüstung, Unorganisiertheit, Unvorsichtigkeit, übertriebener Alkoholgenuss de Ursache.
Im August 1971 verirren sich zwei Bukarester Jugendliche auf dem Weg zur Caraiman-
Spitze. Einem gelingt der Abstieg, er setzt sich auf den nächsten Zug. Die Bergwacht wird 
erst Tage später verständigt und kann nur noch den Leichnam des zweiten bergen. In der 
Silvesternacht 1970/71 wagen vier unternehmungslustige junge Leute einen nächtlichen 
„Spaziergang“ von der Coştila zur Babele-Hütte. Sie verirren sich im Nebel, nur einer kommt 
durch, der weiße Tod ist unerbittlich.
Die Fälle in den Bucegi erreichen jährlich ein knappes Hundert, die Mannschaften von 
Buşteni und Sinaia haben zu keiner Jahreszeit Atempause. Glücklicherweise handelt es sich 
in erster Linie um Prellungen und Brüche auf den Skipisten, die oben angeführten Beispiele 
sind Ausnahmefälle. Doch wo bleibt menschliche Vernunft, wenn sich ein Lehrer mit 10 
Kindern in gefährliche Felsen wagt? Wenn die Schüler und Studenten unter dem Königstein 
ihre Zelte aufschlagen, hat der Bergrettungsdienst von Zărneşti keine ruhige Nacht mehr. 
Unkundige Führung, unorganisiertes Wandern und jugendlicher Übermut kommen teuer zu 
stehen. Eine Bukarester Studentengruppe stellte vorigen Sommer erst zu Hause fest, dass 
einer fehlt. Er wird von SALVAMONT nach zehn Tage langem Suchen gefunden...
In der Silvesternacht 1971/72 verhüten zwei Mitglieder der Bergrettung von Sibiu einen 
Unglücksfall auf dem Weg zur Negoi-Hütte; der Reiseleiter kannte weder den neuen 
verkürzten Weg noch verstand er es, die Gruppe zusammenzuhalten.
Die Fogarascher Berge weisen den höchsten Prozentsatz an Bergunfällen mit tödlichem 
Ausgang auf (7 von 17 zwischen 1971/72). Bis die Mannschaften von Sibiu oder 
Viktoriastadt verständigt werden, kommt oft jede Hilfe zu spät. Weite Tagestrecken (Sâmbata 
– Podragul, Bâlea – Negoi), das Fehlen von Unterkünften, schlecht markierte Wege bringen 
es mit sich, dass ein plötzlich eintretender Wetterumschwung zur Katastrophe werden kann.
Seit 1969 aktivieren im Bereich fast aller dem Tourismus erschlossenen Bergmassive gut 
organisierte Bergrettungsmannschaften. In Baia Mare ist es die Truppe des Dr. Györffy, in 
Karansebesch die Sportlehrer unter Ardeleanu, in Reschitza die Mannschaft von Alexander 
Orthmayr, in Herkulesbad die Leute um Gheorghe Tolvay, in Viktoriastadt unter Wilhelm 
Schneider. In Braşov und Buşteni sind es vor allem die Alpinisten (I. Coman, R. Welkens, M. 
Noaghiu, N. Hiemesch u. a.), in Sinaia der unermüdliche Mihai Sârbu und last but not least in 
Sibiu die bewährte Truppe des Toma Boerescu.
Auf Initiative des Nationalrates für Körperkultur und Sport treffen sich alle zweimal jährlich 
während eines Internationalen Symposions und während einer winterlichen Berg-Rallye. 
Noch arbeiten sie mit improvisierten und selbstgebastelten Geräten, noch erkennt man sie 
schwer in der Masse der Bergsteiger, denn nicht alle tragen die brandroten Anoraks mit dem 
Salvamontzeichen drauf; doch sie sind die ersten am Start, wenn es heißt SOS in den 
Bergen.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 73, S. 110 – 112)
| Seite | Bildunterschrift | 
|---|---|
| 110 | Im Einsatz auf dem Bucegi Plateau. | 
| 111 | Rettung in den Bergen. Der Akja-Schlitten ist im Winter unabkömmlich. |