von Alexander Tietz
In der Scherwan hab ma a Stangenriesen ghabt. Mir haben Holz zugsetzt vum
Haufen, und ich war unten Posten beim Auswurf. I hab die Riesen gspritzt, wann
sie austrocknet is. Neben mir hab i a Feuer ghabt. Gegen zwölf Uhr, halb aans in
der Nacht is as Holz steckenblieben. I schrei: „Bau!“ Hab i as Holz nausgramt
aus der Riesen, hab gnummen die Lagen und mei Pfandl und bin um Wasser gangen,
zum Grabl. Wie i so Wasser schöpfen tu mitm Pfandl in die Lagen nein – wu hab i
denkt af Wölf? –, i schöpf und schau so in die Höh, wie i voll ghabt hab: sigg
i, steht der Wolf vor meiner und schaut mir ins Gsicht – wie See! Nebe 'n Grabl
war so a grossi Froschlacken. As Feuer hat so untergleucht’ zum Graben – sigg i:
die Wölf alli waren in der Lacken drin – patsch! patsch! – und haben Kroten
gfangt und gessen. Sechs, acht Stucker, bis neun!
Ich hab’s Wasser nauftragen, hab die Riesen gspritzt, hab mitm Pfandl af die
Lagen gschlagen und hab grufen: „Garga!“ As Holz is wieder gangen, und des macht
Lärm, wenn die Scheiter springen und ananander schlagen, aber dee Luder haben
sich nit gscheut!
Bei Scherwan is der gläserni Berg, der is aus lauter scharfem Schieferstaan;
dort können S’ blossfüssig nit gehen! Vun dort hat ma sie ghört heulen in der
Fruh.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 72, S. 175 – 176)