home - Komm mit - 1972 - Lacul Dracului – der Teufelssee
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Lacul Dracului – der Teufelssee

von Alexander Tietz in Şopotul Nou (Nera-Klamm) aufgezeichnet

Es war ein Ziegenhalter, ein Hirt, der hütete einem Bauern die Ziegen. Da kam aus dem Wasser, aus dem Teufelsloch, ein Mann heraus und hielt in der Hand einen Fisch. „Guten Tag.“ „guten Tag.“ „Brat mir, Hirt, diesen Fisch, aber so, dass er sich im Feuer nicht krümmt.“ Wie sollte der Hirt das zuwege bringen? Es ist eine bekannte Sache, dass sich beim Braten jeder Fisch krümmt. Der Hirt schnitt einer Ziege den Kopf ab und sagte zum Teufel: „Brat du mir diesen Kopf, aber so, dass er im Feuer nicht grinst.“ Im Feuer nämlich, beim Braten, schrumpft das Fleisch über den Kiefern von der Wärme zusammen und legt die Zähne bloß: der Kopf zeigt die Zähne, grinst. Was tat der Hirt? Er spießte den Fisch der Länge nach, vom Schwanz bis zum Kopf, auf, hielt ihn so über das Feuer und briet ihn, ohne dass der Fisch sich krümmte. Der Teufel aber mühte sich umsonst ab; wie fest er auch den Kopf mit Affenstricken (Schlingpflanzen, die dort wachsen) um und um und in die Kreuz und Quere wickelte: das Fleisch zog sich im Schmoren zusammen, und es zeigten sich die Zähne: der Kopf grinste. Da sprang der Teufel im Zorn darüber, dass er die Wette verloren hatte, ins Wasser. Und seither heißt der See Lacul Dracului.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 72, S. 191)

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