von Franz Heinz
Sie leben im nördlichen Landesteil und waren einst durch das von ihnen
gezüchtete kleine, aber ausdauernde Pferd bekannt. Sammler wissen die besonders
schön bemalten Eier dieser Gegend zu schätzen. Für den Uneingeweihten mag es
seine Schwierigkeit haben, die Huzulen von den Ruthenen und beide von den
Ukrainern, denen die ersteren eigentlich angehören, zu unterscheiden. Ähnlich
mag es uns mit den Serben, Kroaten, Slowenen und Kraschowänen ergehen, die im
Banat ansässig sind, und ebenso dürfte der Uneingeweihte sich auch nur mühevoll
zwischen Sachsen, Schwaben, Steirern, Zipsern, Landlern und Deutsch-Böhmen
zurechtfinden („Neuer-Weg-Kalender 1969“ verzeichnet nicht weniger als elf
deutsche Sprachgruppen).
Diese Unterteilungen sind keineswegs übertrieben, denn die Kraschowänen bei
Reschitza sind mundartlich und trachtenmäßig nicht weniger kenntlich als die
Banater Schwaben. Und sie haben ebenso wie diese ihre unvergleichlichen Feste.
Wer also durch Rumänien reist, sollte auch daran denken, dass in den
verschiedenen Landesteilen neben der rumänischen Bevölkerung 15 andere
Nationalitäten in größeren oder kleineren Gruppen leben und dass die meisten von
ihnen ein Stückchen alten Brauchtums bewahrt haben: die Bulgaren im Banat, die
Türken und Tataren in der Dobrudscha, die Lippowäner im Delta, die Juden in den
moldauischen Städten und in Bukarest (wo übrigens 40 000 Nichtrumänen leben),
die Griechen, Zigeuner, Armenier und nicht zuletzt die Szekler im
siebenbürgischen Hochland, im Holzland des Harghita-Gebirges, wo sie übrigens
nicht nur ungarische Trachten zu sehen, sondern auch ein echtes ungarisches
Paprikasch serviert bekommen.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 72, S. 232 – 233)
Seite | Bildunterschrift |
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232 – l | Sächsische Tracht aus Slimnic |
232 – r | Kraschowänerin |
233 – l | Bulgarinnen aus dem Banat |
233 – r | Kerwei in Neupetsch |