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Rumäniens Naturschutzgebiete

von Werner Klemm

Kaum ein anderer europäischer Staat besitzt auf einem abgerundeten Territorium in solcher Vollständigkeit die unterschiedlichsten Landschaften, verbunden mit einer vielgestaltigen und dank der geographischen und klimatischen Schnittpunkte so eigenartigen Tier- und Pflanzenwelt wie die Sozialistische Republik Rumänien: die formenreiche Küstengliederung des Schwarzmeeranteils, die 1100 Kilometer lange Stromaue der Donau samt Delta, die Schwarzerdetafeln der Rumänischen Tiefebene, das geschwungene Rückgrat der Karpaten mit dem Westgebirge – die Hochebene Siebenbürgens mittendrin – den flussreichen Abschnitt zur Theißebene, das Moldauer Flachland als Anschluss zur podolischen Platte und schließlich die hügelig-bergige Dobrudscha.
Der geologische Untergrund (Urgestein – vulkanisches Gestein – Ablagerungen aus fast allen erdgeschichtlichen Abschnitten) hat im Zusammenspiel von hebenden und abtragenden Kräften, im Verein mit der ebenfalls geschichtlich gewordenen Pflanzendecke und ihrer Tierwelt das Besondere und Eigenartige der rumänischen Landschaft geschaffen.
Die Naturschönheit und der wissenschaftliche Wert solcher einzigartiger Naturdenkmäler sind heute mehr denn je dem Einfluss der Zivilisation ausgesetzt. Die schnell um sich greifende Besiedlung der Landschaft, die umweltverändernde Industrie, die immer intensivere Ausbeutung der Rohstoffe gefährden zunehmend die urtümliche Natur. Sie machen Maßnahmen zu ihrer Erhaltung notwendig, ja ihre Bewahrung als Erholungsstätte der urbanisierten Menschheit wird im Rahmen des Umweltschutzes heute zu einem ernsten Staatsproblem.
In Rumänien ist für den Naturschutz die Naturschutzkommission der Akademie der SRR zuständig. Ihr obliegt die Durchführung der 1930, 1950 und 1954 erlassenen Gesetze und Bestimmungen und damit die Verwaltung der Schutzgebiete und -objekte (Nationalpark, Reservate, Höhlen, geologische und paläontologische Aufschlüsse, seltene Pflanzen- und Tierarten). Die Naturschutzräte der Kreisverwaltungen und die ehrenamtlichen Kustoden ergänzen als administrative und überwachende Organe den praktischen Naturschutz. Alljährlich finden koordinierende Landesberatungen statt. Die Zeitschrift „Ocrotirea Naturii“ erscheint zweimal im Jahr. Die rumänische Naturschutzkommission ist Mitglied internationaler Verbände (Internationale Union zum Schutze der Natur, Internationaler Rat für Vogelschutz, Internationale Kommission für Naturschutzparks). Die Zahl der Reservate ist in den letzten Jahren auf 130 gestiegen, mit einer Fläche von annähernd 75 000 Hektar. Geschützt sind weiterhin 10 geologische und paläontologische Lagerstätten und 20 Höhlen, 15 Pflanzen- und 10 Tierarten.

Einige der bedeutendsten Schutzgebiete und Naturdenkmäler sollen im Folgenden angeführt werden.

Das größte Schutzgebiet ist der 1928 geschaffene Nationalpark Retezat (Südkarpaten). Er umfasst den mittleren Teil des gleichnamigen Gebirgsmassivs und bietet dem Bergwanderer den Anblick einer nahezu urtümlichen, großartigen Bergwelt, dem Wissenschaftler aber dankbare biologische Forschungsobjekte, besonders in dem hierfür abgesonderten „Wissenschaftlichen Reservat“ (Forschungsstation am Gemenele-See). Aus üppig grün leuchtenden, wildbachreichen Tälern steigen auf steilen Lehnen dunkle Fichtenwälder hoch, setzen sich in Almweiden und Latschenbeständen fort zu kahlen, grauen Felszinnen der höchsten Gipfel (Peleaga 2509 m, Păpuşa 2502 m). Allenthalben Spuren eiszeitlicher Tätigkeit: Trogtäler, mächtige geröllbedeckte Kare, zahlreiche Gletscherseen. An Wirbeltieren findet man Hirsch (selten), Bär, Luchs, Wildkatze und Marder, Wolf und Fuchs in den Wäldern, zahlreiche Gämsen, auch Schneemäuse und Wiesel auf den Höhen. Noch kommt der Steinadler vor (selten); der Bartgeier, der hier am Iorgovan seine letzte Brutstätte hatte, ist seit 1933 (1954?) ausgerottet. Naturfreunde und Forscher stoßen auf eine üppige Flora: 320 Arten finden sich auf Urgestein im so genannten Großen Retezat (darunter 4 % (rund 13) endemische), 426 auf dem Kalkstein des so genannten Kleinen Retezat (davon einige neu für unser Land). Unter den 923 hier festgestellten Schmetterlingen kommen 4 Arten nur im Retezat vor.
Auf dem steil über Herkulesbad aufragenden Kalkmassiv umfasst das Domogled-Schutzgebiet eine ungemein interessante Pflanzen- und Tierwelt mit zahlreichen Mittelmeerelementen und Endemismen (= lokal oder eng begrenzt vorkommende Arten von Lebewesen). Neben der Vielfalt seltener Gräser, Stauden und Sträucher gehören 3 wärmebedürftige Eichenarten sowie Nussbaum, Flieder, östliche Buche, Türkischer Haselbaum zu dieser eigenartigen Pflanzengemeinschaft. Nur hier gibt es die Banater Schwarzkiefer (Pinus nigra ssp. banatica). Weltbekannt ist auch die an Endemismen reiche Falter- und Käferwelt. Die wärmelibenden Sandvipern, Smaragd- und Mauereidechsen sonnen sich hier. Nur hier wurde die südeuropäische Felsenschwalbe bisher beobachtet.
Von großer landschaftlicher Schönheit und als typisches Gletschertal gleichzeitig geologisch interessant ist das Bâlea-Tal im Fogarascher Gebirge (Munţii Făgăraşului). Vom Karsee mit der Schutzhütte (4,6 ha Fläche, 11 m Tiefe) ziehen sich die mit Almweiden und Strauchwerk alpiner Prägung bedeckten eiszeitlichen Terrassen des Trogtales bis zum 80 m hohen Wasserfall an der Waldgrenze hin.
Zum Schutze der reichen Flora und der hier noch lebenden Gämsen wurde das Reservat Königstein (Piatra Craiului) geschaffen, dessen weithin leuchtender Kamm von weißlich-gelbem Jurakalk zu einem der eindrucksvollsten Gebirgsmassive Siebenbürgens gehört. Seit jeher Fundplatz seltener und seltenster Pflanzenformen (Geranium macrorrhysum, Delphinium elatum, Linaria alpina, mehrerer Aconitumarten usw.), steht hier neben Edelweiß und Edelraute an besonderen Felswänden die wenig ansehnliche, wissenschaftlich aber um so bedeutsamere Königsteinnelke (Dianthus callizonus), ein Endemit, der systematisch von allen sonst hier wachsenden Nelkenarten abweicht und ein Relikt darstellt.
Schroff, mit steilen Halden und schwindelnd hohen Wänden erhebt sich das Butschetsch-Massiv (Bucegi) aus dem Kranz der Fichtenwälder, oben abgeplattet und mit Almen oder Latschen bedeckt. Vielfältig und wechselnd wie das Relief dieses Kalkgebirges sind auch die klimatischen Bedingungen und damit die Standorte für die außergewöhnlich hohe Artenzahl von Pflanzen und Tieren. Nicht weniger als 1200 Pflanzenarten (ein Drittel der Arten des Landes!), rund 2000 Käfer- und 800 Schmetterlingsarten mit einer Reihe endemischer Formen sind bisher näher beschrieben worden. Im Hauptreservat (ungefähr die Prahovawände umfassend) sind die Pflanzen- und Tiergesellschaften der typischen montanen und alpinen Butschetschzonen, im vollgeschützten Caraiman-Jepi-Reservat wissenschaftlich wertvolle, weil einmalige Pflanzengesellschaften erfasst. Außer den im Juni in allen Farben auf Grasbändern, Felshängen und Geröllhalden prangenden Pflanzenteppichen sind beachtenswert die Vorkommen von Lärche, Zirbelkiefer, Königsblume, Waldteile mit Riesentannen usw. Das Moos Bucegia romanica ist hier endemisch. Ein weiteres Reservat erfasst die Fichtenwaldungen mit seltener Flora um die Schit-Höhle (Ialomiţa), ein drittes, Zănoaga, eine Insel wärmeliebender Vegetation. Vier eingezäunte kleine Gebiete schützen die Moos- und Flechtenflora u. a. für wissenschaftliche Untersuchungen.
Ein Bergrutsch (1838) staute in den dicht bewaldeten Ostkarpaten die Wasser des Bicaz-Baches zu jenem düsteren, forellenreichen Roten See (Gyilkos-See, Lacul Roşu) auf, aus dem heute noch die Wipfel der ertränkten Fichten des Talgrundes aufragen. Weiter östlich aber hat der Bach durch seine säkulare Nagetätigkeit das Wunder der Bicaz-Klamm geschaffen: 300 – 400 Meter aufstrebende, senkrechte, weißgraue Felswände, die am Grunde der Schlucht kaum ein paar Dutzend Meter auseinander stehen. In den Spalten und Nischen der bald feuchten, bald stark besonnten Kalkfelsen aber stehen nicht nur schwer um ihr Dasein ringende Sträucher und Bäumchen, sondern auch der merkwürdige Flor kalkgebundener Felsenpflanzen, darunter als seltenste Art der Endemit Astragalus Römeri (Römers Tragant). In der Nähe liegt die Fundstelle des seltenen Falters Roter Apollo.
Aus den Tälern des Bicaz, des Tulgheş und der Goldenen Bistritz erhebt sich, aufgebaut aus Gesteinen der Kreidezeit, der imposante Ceahlău (Toaca-Gipfel 1904 m). Terrassenförmiger Aufbau, Steilwände, Türme, Schluchten mit Wasserfällen (Duruitoarea) kennzeichnen ihn. Als weithin sichtbares Bergwahrzeichen der Moldau umspinnen Märchen und Sagen sein Dasein. Reichhaltig ist auch im Ceahlău-Reservat die eigenständige Flora: Ursprüngliche Lärchenbestände zieren die Felsgesimse, wo Edelweiß, Himmelsherold, gelbgrüner und Moschus-Steinbrech, Mannsschildarten, auch der seltene Doldenblütler Conioselinum tataricum die Wände und Nischen der Felsen schmücken können. Endemische Karpatenmoose und seltene Flechtenarten gehören dazu.
Unweit von Turda klafft die 2900 Meter lange und mit bis 300 Meter hohen Felswänden ausgestattete Thorenburger Schlucht (Cheile Turzii), das Erosionswerk eines kleinen Bächleins, dem wohl auch die Ausarbeitung der beiden einander gegenüberliegenden Höhlen zuzuschreiben ist. Oasenhaft vegetieren auf diesem eng begrenzten, zerklüfteten Raum nicht weniger als 997 zum Teil hochinteressante Pflanzenarten, 67 Vogelarten (darunter Zippammer, Mauerläufer, Steinadler) und zahlreiche niedere Tiere, darunter der sonst nur bei Fiume und im Ural anzutreffende Falter Phybalopterix. Die Lauchart Allium obliquum findet sich erst in Turkestan wieder. Je eine Art Eisenhut, Distel, Nelke, Habichtskraut sind in ihrem Vorkommen ausschließlich auf die Thorenburger Schlucht beschränkt.
9 km von Großwardein entfernt gedeiht in dem ständig etwa 31 °C warmen Hauptteich des Peţea-Baches (Reservat 1.-Mai-Bad) an ihrem einzigen europäischen Standort die Lotosblume (Nymphaea lotus var. thermalis), nahe verwandt mit der ägyptischen Lotosblume. Funde wärmegebundener Pflanzen und Tiere aus der Umgebung sprechen dafür, dass nicht eine Verpflanzung durch Mensch oder Tier, sondern eine Relikterscheinung vorliegt; dank den Thermalquellen hat sich diese Seerose aus einer wärmeren Vorzeit trotz Abkühlung des Klimas erhalten können.
Weitere unter Schutz gestellte Sehenswürdigkeiten der Natur sind das Römer-Bergbaugebiet bei Roşia-Montana (ein von Stollen durchlöcherter, golderzhaltiger Berg), der Rote Berg (Râpa Roşie) bei Mühlbach (mit einer hohen, meist aus rötlich gefärbten Sand- und Tonschichten aufgebauten und vom Wasser vielfach gefurchten Wand), der Franziskusteich bei Salzburg-Ocna Sibiului (eine Heliotherme, wo die Sonneneinstrahlung infolge Wasserschichtung verschiedener Salzkonzentration in etwa zwei Meter Tiefe bis 46 °C hohe Temperaturen erzeugt), die Narzissenwiesen bei Vad, der Salzberg bei Slănic (Prahova), die Flussdünenlandschaft von Hanul Conachi nördlich Galatz (seltene Sandvegetation, Ursiniviper, Zornnatter, Taurische und Wüsteneidechse usw.), Wald und See Snagov (seltene Wasserpflanzen, typischer Tieflandforst, Erholungsgebiet), die Schlammvulkane der Pâclele Mari und Pâclele Mici, die Basaltsäulen der Detunata Goală und Flocoasă im Erzgebirge und Racoşul de Jos am Altdurchbruch bei Baraolt.
Eine Reihe kleinerer Pflanzenreservate hüten floristische bzw. faunistische Kostbarkeiten des Landes: die Klausenburger Heuwiesen (pontische, pontisch-mediterrane, kontinental-orientalische u. a. Elemente in 450 systematischen Einheiten), das Heidegebiet Suat bei Klausenburg (Meerträubchen, einziger Standort von Astragalus Péterfii), das Heidegebiet Zău de Câmpie bei Tg.-Mureş (Dünnblättrige Pfingstrose), Scărişoara-Belioara im Westgebirge (Saponaria bellidifolia, Bärentraube u. a. Seltenheiten), die Heuwiesen von Bosanci (wärmeliebende Steppenpflanzen), die Heuwiesen von Valea lui David (Polygala sibirica, Rumex tuberosus, seltene Insekten und Reptilien), beide in der Moldau, Fântâniţa-Murfatlar (Linum borzaeanum, Carduus murfatlarii, trockenheit- und wärmeliebende Steppenpflanzen der Dobrudscha), Agigea (typische Dünenvegetation der Dobrudschaküste), das Vogelreservat Knes-Satchinez (Wasservögel, Oase für Zugvögel).
Zu den ausgesprochenen Forstreservaten gehören: der Urwald von Slătioara im Rarău-Massiv (Tannen, Fichten), Piatra Arsă bei Sinaia (typische Waldbestände von Tanne, Rotbuche, Fichte, Lärche – mit 300 – 400 Jahre alten Fichten von 1 – 1,3 m Durchmesser und 50 m Höhe), Penteleu im Karpatenbogen (urwüchsiger Fichtenwald; im nahen Harţag-Wald wurde 1945 eine Riesenfichte mit 2,2 m Durchmesser und 62 m Höhe vermessen), der Bejan-Wald bei Deva (sechs Eichenarten samt Hybriden am gleichen Standort), der Hagieni-Wald bei Mangalia (Perückenbaum, Mannaesche, Christusdorn; Schildkröte, Sandviper, Knoblauchskröte, Deckelspinne).
Da manche Moore durch ihre eiszeitlichen Pflanzenrelikte und durch Pollenanalysen wertvolle wissenschaftliche Aufschlüsse geben, sind von etwa 400 die wichtigsten unter Schutz gestellt worden. Dazu gehören das Honigberger Moor mit drei auch für den Naturfreund beachtenswerten Pflanzen: dem meterhohen, gelb blühenden Läusekraut, der Mehlprimel und der Burzenländer Grasnelke. In dem auch von Mineralquellen gespeisten Sumpfgebiet von Sâncrăieni-Ciuc wächst die Zwergbirke (Betula humilis), der Steinbrech (Saxifraga hirculus), der englische Sonnentau und andere nordische Pflanzenelemente. Typische Torfmoore gibt es in den Ostkarpaten: Poiana Ştampei mit mehreren Torfmoosarten, mehrere Birken- und Weidenarten und deren Hybriden, die Torfmoore von Lucina-Găina und Luci in der Nordmoldau mit der Zwergbirke Betula nana, das eigentümliche, in einem ehemaligen Vulkankrater ausgebildete Moor Mohoş neben dem Annensee bei Tuşnad. Auf diesem mit Erlen, Föhren, Birken und Fichten sowie mit Heidel-, Preisel- und Moosbeersträuchern bestandenen Torfgelände finden sich 20 verschiedene Torfmoosarten, 5 Haarmützenmoosarten wie auch weitere bemerkenswerte Moorpflanzen. An offenen Wasseraugen nistet die sonst nordische Spießente.
Das Donaudelta, die letzte europäische Ursumpflandschaft, enthält drei größere Vogelreservate und mehrere kleine Schutzzonen. Das Roşca-Buhaiova-Hrecisca-Reservat schützt die letzten großen europäischen Brutkolonien der Rosapelikane (etwa 1500 Exemplare) und Krauskopfpelikane. Das Perişor-Zătoane- und das Periteaşca-Leahova-Reservat umfasst im Sommer Aufenthalts- und Brutgebiete von Höckerschwänen, Gänsen, Enten, Kranichen usw., dazu gemischte Nistkolonien verschiedener Reiherarten, im Winter die Überwinterungsgebiete zahlreicher nordischer Wandervögel. Kleine Schutzgebiete liegen bei Murighiol (Stelzenläufer, Säbelschnäbler), Marhelova (gemischte Reiherkolonien), Uzlina (Pelikane), Istria (Schwimmvögel), Insel Popina (Fuchsgansbrutstätte, Raststätte).
Die Höhlen Rumäniens, durch Emil Racoviţă zum Ausgangspunkt einer besonderen Höhlenforschung geworden, gehören zu den schönsten und interessantesten der Welt. Einzigartig ist die Eishöhle von Scărişoara im Erzgebirge, ein etwa 50 m tiefer Schacht, an dessen Grunde ein etwa 20 Meter dicker Eisblock seitlich in ein geräumiges Höhlensystem führt. Im mittleren der drei Säle geben zahlreiche Eissäulen verschiedener Größe einen phantastischen Anblick. Hier liegt auch die wohl schönste der zahlreichen Tropfsteinhöhlen unseres Landes, Pojarul Poliţei, mit Gewölben, Gängen, Grotten, ausgekleidet mit den merkwürdigsten Steingebilden, wie Säulen, Draperien (Faltenwürfe), Nischen und Becken, überzogen mit glitzernden Kristallgebilden, trauben- oder perlenartigen Behängen, Krusten von Mondmilch (Calcitablagerungen). Nicht weit davon senken sich in der Karstlandschaft der Cetăţile Ponorului drei riesige Dolinen tief in den Untergrund. Ihre Basteien, schwindelnd tiefen Wände, rauschende Bäche, unterirdische Grotten mit Wasserläufen und Becken erschließen dem Besucher ungeahnte, unbekannte Welten. Einige der geschützten Höhlen zeichnen sich durch die dort zum Teil endemisch lebenden Organismen (z. B. blinde Höhlenkäfer), andere durch reichhaltige Skelettfunde diluvialer Wirbeltiere (Höhlenbär u. a.) aus.
Alle diese Schätze eigentümlicher Naturgebilde und lebender Kleinode der Pflanzen- und Tierwelt in unserem Lande der Gegenwart und der Nachwelt zu erhalten, ist eine ebenso notwendige wie schwere Aufgabe, an der mitzuwirken jeder einzelne aufgerufen ist.

Die wichtigsten Naturschutzgebiete Rumäniens

Zu nebenstehender Karte

A. Nationalpark Retezat.
B, C, D. Vogelreservate im Donaudelta.

  1. Vogelreservat von Knes (Satchinez).
  2. Fossilienfundort Soceni.
  3. Höhle von Komarnik.
  4. Beuşniţa-Reservat (Beefälle).
  5. Valea Mare.
  6. Reservat Donauenge (Kasane).
  7. Reservat Domogled.
  8. Fossilienfundort Bahna-Vârciorova.
  9. Topolniţa-Höhle.
  10. Höhlen von Cloşani und Cioaca cu Brebenei.
  11. Höhle von Gura Plaiului.
  12. Weiberhöhle (Peştera Muierii).
  13. Schurian-See (Iezeru Şurian).
  14. Höhle von Tecuri.
  15. Şura de la Ohaba Ponorului.
  16. Dendrologischer Park von Simeria.
  17. Bejan-Wald.
  18. Dosu Laurului.
  19. Izbuc von Călugări.
  20. Reservat „1. Mai“.
  21. Kreischenge.
  22. Windhöhle (Peştera Vântului).
  23. Valea Neagră.
  24. Höhle von Măgura.
  25. Höhle von Corbasca.
  26. Cetăţile Ponorului und Valea Galbenei.
  27. Karstkomplex Scărişoara.
  28. Fossilienfundort Dealu cu Melci.
  29. Römerburg (Cetăţile Romane) von Roşia Montana.
  30. Detunata.
  31. Heuwiesen von Klausenburg.
  32. Suatu.
  33. Thorenburger Schlucht (Cheile Turzii).
  34. Scărişoara-Belioara.
  35. Ighiel-See (Iezeru Ighiel).
  36. Intregalde.
  37. Ampoiţa.
  38. Roter Berg (Râpa Roşie).
  39. Salzburg (Ocna Sibiului – Lacul fără fund).
  40. Wald von Seaca-Optăşani.
  41. Reservat von Comana.
  42. Quellenkomplex Corbii-Ciungi.
  43. Reservat Snagov.
  44. Fossilienfundort Suslăneşti.
  45. Albeşti.
  46. Buleasee (Lacul Bâlea).
  47. Narzissenwiese von Dumbrava Vadului.
  48. Königstein (Piatra Craiului).
  49. Vama Strunga.
  50. Butschetsch (Bucegi).
  51. Salzberg von Slănic-Prahova.
  52. Kalksteinblöcke von Sarea lui Buzău (Bădila).
  53. Schlammvulkane Pâclele Mari şi Mici.
  54. Reservate von Penteleu.
  55. Honigberg (Hărman).
  56. Ormeniş.
  57. Racoşul de Jos.
  58. Reps (Rupea).
  59. Luci.
  60. Mohoş.
  61. Sumpf von Valea Mijlocie.
  62. Sumpf von Sâncrăieni-Ciuc.
  63. Zăul de Câmpie.
  64. Gyilkossee (Lacul Roşu).
  65. Bicaz-Klamm.
  66. Ceahlău.
  67. Höhle von Izvoru Tăuşoarelor.
  68. Deseşti.
  69. Pietosu.
  70. Poiana Ştampei.
  71. Lucina-Găina.
  72. Pietrele Doamnei.
  73. Reservat Slătioara.
  74. Heuwiesen von Bosanci.
  75. Heuwiese Valea lui David.
  76. Fossilienfundort Dealu Repedea.
  77. Hârboanca-Wald.
  78. Fossilienfundort Măluşteni.
  79. “Ewiges Feuer” von Andreiaşu de Jos.
  80. Flussdünenreservat Hanu Conachi.
  81. Tirighina.
  82. Reservat Valea Fagilor (Luncaviţa-Wald).
  83. Reservat Letea.
  84. Fossilienfundort Agighiol.
  85. Popina-Insel.
  86. Höhlen von Gura Dobrogei und Adem.
  87. Felsklippen von Hârşova.
  88. Fossilienfundort Seimenii Mari.
  89. Fossilienfundort Cernavodă.
  90. Reservat von Fântâniţa-Murfatlar.
  91. Seedünenreservat von Agigea.
  92. Reservat Hagieni.
  93. Aliman.

(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 71, S. 124 – 134)

Seite Bildunterschrift
 
125 Pelikane in einer der zahlreichen Kolonien des Deltas.
126 Karte: Die wichtigsten Naturschutzgebiete Rumäniens.
129 An der Grenze des Retezat-Reservats (für Touristen gesperrt).
132 Ein kostbares, aber höchst gefährdetes Relikt: die Königsteinnelke.
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