von Alfred Schuster
Achtung! Brezoi folgt – gleich sehen Sie einen blauen Wegweiser: Nach
Petroşeni. Biegen Sie nach Westen ab! Eine gute Straße führt Sie direkt
in die zentralen Südkarpaten. Der graue Asphalt lässt Sie den Wagen
beschleunigen. Aber: Vorsicht! Der Lotru fließt in unzähligen Windungen dem Alt
(Olt) zu, und die Straße läuft zum Wasser parallel.
Ab und zu tauchen Weiler und Dörfchen auf. Früher waren die Einwohner dieser
Ortschaften Hirten und Holzfäller. Heute sind die meisten von ihnen Straßen- und
Bergarbeiter, die mithelfen, eines der größten Kraftwerke Rumäniens aufzubauen.
Links erhebt sich steil das Căpăţâna-Gebirge, mit
kurzen, tief eingeschnittenen Tälern. Rechts sehen Sie die flachen Hänge des
Lotru-Gebirges, auf denen vereinzelte Heustadel stehen.
In einer knappen Stunde sind Sie in Voineasa (40 km), einst ein kleines Dorf, in
ein paar Jahren ein Touristenzentrum ersten Ranges. In den Hotels und Bungalows
von morgen wohnen heute die Bauleute des Lotru-E-Werkes. Bald treffen Sie hier
Urlauber, Bergsteiger und Skifahrer. Rund 2500 Betten sollen in der ersten
Etappe den Gästestrom aufnehmen.
Wenn Sie ein paar schöne Tage im Lotru-Gebiet verbringen wollen, können Sie aus
Voineasa ins Latoriţa-Tal fahren: 30 km hinauf bis an die (zukünftigen!)
Stauseen Petrimanu und Galbenu. Von hier oder aus dem Repedea-Tal können Sie in
die alpinen Regionen des Căpăţâna- oder
Latoriţa-Gebirges vordringen – per pedes, versteht sich.
Aus Voineasa führt Sie eine Straße weiter am Lotru hinauf zum Vidra-Stausee
(die Straße wird zurzeit asphaltiert). Vielleicht fahren Sie den
Mănileasa-Bach entlang (bis zu seinen Quellen). Sie kommen dann die Vidra
hinunter durch die künftigen Erholungsorte Alba und Vidra zum Vidra-See.
Von hier sind es nur noch 7 km bis zur Schutzhütte Obârşia
Lotrului. Zwei Möglichkeiten gibt es nun für die Weiterfahrt: nach Norden
(60 km) über Oaşa und Şugag nach Mühlbach (Sebeş Alba) oder
über den 1700 Meter hohen Zănoaga-Sattel und durch das Jieţ-Tal
nach Petroşeni (40 km). Beide Straßen sind nicht asphaltiert, aber es
lohnt sich, sie zu befahren. Sportliche Fahrer, die schwindelfrei sind, sich und
ihren Wagen nicht schonen, können die Straße 67C nach Novaci über die Gipfel
Cărbunele und Ştefanu (beide über 1900 Meter hoch) und den 2180
Meter hohen Urdele-Pass benützen, um dann via Tg.-Jiu nach Petroşeni zu
fahren (135 km) oder über Polovragi und Horezu nach Râmnicu-Vâlcea
zu gelangen (130 km).
Nicht ratsam ist es, die Hochstraße Cărbunele – Voineasa zu befahren (nur
für Geländewagen und Motorräder). Wenn es Sie doch reizt, dann sei Vorsicht
höchstes Gebot.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 71, S. 72 – 73)
Seite | Bildunterschrift |
---|---|
72 – 73 | Karte: Zentrale Südkarpaten Orientierungsskizze. |
73 | Die Alpenstraße Şugag – Novaci im Anstieg zum Urdele-Pass. |