von Georg Hromadka
Vom Iezeru-Păpușa-Massiv wird wenig gesprochen. Zu groß ist die „Konkurrenz“ der berühmten Nachbarn: der Fogarascher Berge im Nordwesten und des Königsteins im Nordosten. Dabei erreicht das Gebirge die respektable Höhe von 2469 Metern im Vf. Roșu. Es hat auch ein schönes Meerauge aufzuweisen: den Iezeru-See. Das Schönste an diesem Bergmassiv aber ist wohl die ungewöhnliche Aussicht, die sich uns von seinem hufeisenförmigen Kamm aus überallhin bietet. Von der westlichen Iezeru-Seite blicken wir auf die scharfgezackte Kette der Fogarascher Berge. Geradezu sensationell aber ist, was wir beim Aufstieg zur östlichen Păpușa (2391 Meter) erleben: das vollständige Panorama des schroffen Königstein-Westhangs mit der berühmten „Westwand“. Stundenlang genießen wir das Bild in Breitwandformat: die senkrechten Abstürze der Kalksteinfelsen, die hochragenden Türme und Gipfel, die riesigen Geröllhalden am Fuß der Westwand, das Meer der von Almwiesen durchbrochenen Wälder, das zwischen den beiden Massiven wogt.
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 70, S. 31)