von Georg Hromadka
Jeder, der im Ceahlău gewesen ist, kennt den Dochia-Felsen und
die Dochia-Hütte in der Nähe des Steins. An den Dochia-Felsen knüpft
sich die Sage von der gehässigen, selbstsüchtigen Alten (Baba
Dochia), die zu früh, im März schon, ihre „cojoace“
(Pelzsachen) abwarf und mit den Schafen auf die Alm zog, wo sie dann
vom Frost überfallen wurde und kläglich zugrunde ging.
Eine andere Variante erzählt, Dochia sei die Tochter Dezebals gewesen. Als Sarmizegethusa, die Dazierhauptstadt, den Römern in die Hände gefallen war, sandte der fliehende König seine Tochter aus, um auf dem Berge Coghenon (Ceahlău), dem Sitz des Gottes Zamolxes, Hilfe zu erflehen. Die Römer erspähten Dochia, verfolgten sie und holten sie am Berg ein. Dochia aber entging den Römern und der Sklaverei: Gott Zamolxes verwandelte sie in einen weißen, leuchtenden Felsen...
(Verlag Neuer Weg, Bukarest - Komm Mit 70, S. 151)